Einspruch

Problem erkannt, Antwort fehlt

Es ist eine Woche her, dass ein jüdischer Professor in Bonn beleidigt, geschubst und geschlagen wurde. Sein »Vergehen« war: Er trug eine Kippa und war äußerlich als Jude erkennbar. Der Täter war ein junger Mann mit palästinensischen Wurzeln. »I fuck Jews« und »Kein Jude in Deutschland« hat er dem Hochschulprofessor hinterhergeschrien.

So tief mein Entsetzen und der Schock über diese Tat auch sind: Überrascht hat mich der Angriff nicht. Immer wieder sind es junge arabische Männer, die uns Juden physisch und verbal angreifen. Ganz gleich, ob vergangene Woche in Bonn, einige Tage später in Düsseldorf oder beinahe täglich in Berlin: Ihr Hass auf uns Juden scheint grenzenlos.

kippa Seit Jahren sage ich, dass es als Jude zu gefährlich geworden ist, mit Kippa auf die Straße zu gehen – und seit Jahren nimmt man diese Warnung nicht ernst. »Du übertreibst!«, ist die Standardreaktion. Nein, ich übertreibe nicht. Wenn wir uns in der Öffentlichkeit als Juden zu erkennen geben, ist die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs hoch. Das ist ein Fakt, der nicht wegdiskutiert werden kann.

Als wäre das nicht schon genug, wurde das Opfer nach dem antisemitischen Angriff des jungen Mannes von der Polizei irrtümlich für den Täter gehalten – und ins Gesicht geschlagen. Zu Recht müssen sich die Beamten der Kritik stellen und die Sache aufklären. Doch mein Vertrauen in die Bonner Polizei ist sehr groß. Seit Jahren beschützen uns die Polizisten vor Ort nach Kräften. Ich stehe in regem Kontakt mit der Bonner Polizei, sie wird den Fall ebenso schonungslos wie konsequent aufklären. Die Polizeiführung hat erkannt: Da ist etwas schiefgelaufen. Wir müssen das Problem beheben.

Beim Thema muslimischer Judenhass ist es leider anders. Das Problem mag vielleicht erkannt worden sein. Aber die Politik hat noch nicht die richtigen Antworten auf dieses Problem gefunden. Unterdessen kommen die Einschläge näher.

Die Autorin ist Vorsitzende der Synagogengemeinde Bonn.

Berlin/Potsdam

Zentralrat der Juden erwartet Stiftung für Geiger-Kolleg im Herbst

Zum Wintersemester 2024/25 soll sie ihre Arbeit aufnehmen

 26.07.2024

Potsdam

Neuer Name für das Abraham Geiger Kolleg bekannt geworden

Die Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner soll nach Regina Jonas benannt werden

 26.07.2024

Meinung

Kein Symbol für den Frieden

Warum man bestimmte Israel-Ketten besser nicht tragen sollte

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Opinion

Francesca Albanese is Surrounded by Like-Minded People at the U.N.

The Special Rapporteur is not a neutral observer, but an anti-Israel activist

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Judenhass-Skandal

Kritiker werfen Albanese »Bilderbuch-Antisemitismus« vor

Immer öfter wird eine Entlassung der UNO-Beauftragten gefordert

von Imanuel Marcus  26.07.2024

Olympia

Brandanschläge legen französisches Schnellzugnetz lahm

Am Tag der Eröffnungszeremonie gab es im ganzen Land Brandanschläge auf das Schienennetz

 26.07.2024

Palm Beach

Trump empfängt Netanjahu in Florida

Das Treffen sorgt für Aufsehen

 26.07.2024

Meinung

Francesca Albanese ist bei der UN von Gleichgesinnten umgeben

Die Sonderberichterstatterin ist eine israelfeindliche Aktivistin

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Brandenburg

AfD-Politiker wollte Robert Habeck ermorden

Der Mann war Hausmeister beim mittlerweile verbotenen »Compact«-Magazin

 26.07.2024