Geschichte

Olympia-Attentat: DIG-Präsident dringt auf großzügige Entschädigung

Volker Beck: »Familien endlich durch eine angemessene Entschädigungsregelung würdigen und für die Versäumnisse um Entschuldigung bitten«

von Lena Klimkeit  10.07.2022 10:56 Uhr

DIG-Präsident Volker Beck Foto: Marco Limberg

Volker Beck: »Familien endlich durch eine angemessene Entschädigungsregelung würdigen und für die Versäumnisse um Entschuldigung bitten«

von Lena Klimkeit  10.07.2022 10:56 Uhr

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft hofft anlässlich des 50. Jahrestages des Anschlags auf das israelische Olympia-Team bei den Spielen in München auf weitere Entschädigungszusagen an die Hinterbliebenen.

Der Jahrestag müsse als Anlass genutzt werden, die erlittenen Verluste der Hinterbliebenen und ihre Bemühungen um Anerkennung und Aufklärung »endlich durch eine angemessene Entschädigungsregelung zu würdigen und die Opfer des Attentats für die Versäumnisse um Entschuldigung zu bitten«, heißt es in dem Schreiben von DIG-Präsident Volker Beck, aus dem der »Spiegel« am Samstag zitierte und auf das die Organisation auf Twitter hinwies.

»Zwar hat es von deutscher Seite aus bereits vergleichsweise geringe Entschädigungszahlungen an Hinterbliebene in Israel gegeben«, schrieb Beck dem Bericht zufolge. Diese seien jedoch »angesichts der Verluste der Familien, der auch an Kinder und Enkel tradierten Traumata und der mangelnden Anerkennung ihrer Leidensgeschichte« bei weitem nicht ausreichend.

Um die Frage finanzieller Entschädigung über bereits geleistete Zahlungen hinaus gibt es schon seit vielen Jahren Streit. Die Hinterbliebenen setzen sich zudem seit Jahrzehnten vehement für die Aufarbeitung der Hintergründe und Folgen des Attentats ein.

Die Stadt München plant im September eine Gedenkveranstaltung, zu der auch die Opferfamilien eingeladen werden sollen. Wegen der Frage der Entschädigung stand bereits im Raum, dass die Angehörigen der damals getöteten elf Israelis die Gedenkfeier boykottieren könnten.

Bei den Olympischen Spielen in München hatten palästinensische Terroristen am 5. September 1972 die Unterkunft der Israelis gestürmt und Geiseln genommen. Später verlagerte sich das Geschehen auf den Flugplatz Fürstenfeldbruck bei München.

Die Attentäter wollten nach Kairo in Ägypten ausfliegen. Der Versuch, die Geiseln zu befreien, endete in einer Katastrophe. Am Ende waren elf Olympia-Teilnehmer, ein bayerischer Polizist und fünf Terroristen tot.

Den Haag

Erste Entscheidung in Klage gegen Deutschland am Dienstag

Im Verfahren Nicaragua gegen Deutschland will der Internationale Gerichtshof am Dienstag seinen Beschluss zu einstweiligen Maßnahmen verkünden

 26.04.2024

Meinung

Steinmeier auf Kuschelkurs mit einem Terrorfreund

Der Bundespräsident untergräbt mit seiner Schmeichelei gegenüber Recep Tayyip Erdogan einmal mehr Deutschlands Staatsräson

von Nils Kottmann  26.04.2024

Berlin

»Menschen haben nach dem 7. Oktober ihr wahres Gesicht gezeigt«

Ahmad Mansour wundert sich nicht über die Schließung zweier Jugendzentren in Berlin

von Sophie Albers Ben Chamo  26.04.2024

Diplomatie

USA, Großbritannien und Kanada verhängen Sanktionen gegen Iran

Es handelt sich um eine Reaktion auf den iranischen Angriff auf Israel

 26.04.2024

USA

Antiisraelische Proteste an Unis: Abschlussfeier abgesagt

An der Ostküste werden mehr als hundert Festnahmen gemeldet

 26.04.2024

Berlin

Polizei verbietet antiisraelisches »Palästina-Protestcamp«

Die Teilnehmer hätten Straftaten begangen, darunter auch Volksverhetzung, sagt die Polizei

 26.04.2024

Köln

Wallraff-Preis für israelische und palästinensische Initiativen

Mit gemeinsamen Aktionen setzen sich »Women of the Sun« und »Women Wage Peace« für Frieden ein

 26.04.2024

Berlin/Gaza

Brief an Hersh Goldberg-Polin

Lieber Hersh, wir kennen uns nicht – und doch sind unsere Lebenswege verbunden ...

von Ruben Gerczikow  26.04.2024

Berlin

Zentralrat der Juden kritisiert deutsche UNRWA-Politik

Josef Schuster: »Die Bundesregierung tut sich mit dieser Entscheidung keinen Gefallen«

 26.04.2024