UNO

Nein zu Durban III

Antiisraelische Proteste auf der ersten Konferenz im südafrikanischen Durban 2001. Foto: ullstein

Die Bundesregierung hat sich gegen eine Teilnahme an der umstrittenen Durban-III-Konferenz der Vereinten Nationen entschieden.

Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Anti-Rassismus-Konferenz in New York für antisemitische Äußerungen missbraucht werde, wie es bei zurückliegenden Tagungen schon der Fall gewesen sei, erklärte Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) am Freitag in Berlin: »Deshalb wird Deutschland an dieser Veranstaltung nicht teilnehmen.« Dies sei auch Ausdruck der besonderen deutschen Verantwortung gegenüber Israel.

Westerwelle erklärte, das Fernbleiben Deutschlands bei der Konferenz ändere nichts am Engagement der Bundesregierung im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung. »Unser Ziel ist und bleibt, dass es bei diesem wichtigen Anliegen deutscher und europäischer Menschenrechtspolitik endlich zu konkreteren Ergebnissen kommt.«

Schauprozess Der Zentralrat der Juden in Deutschland begrüßt den Verzicht der Bundesregierung auf die Teilnahme an der Anti-Rassismus-Konferenz »Durban III« der Vereinten Nationen. »Die Bundesregierung setzt ein klares Zeichen für eine vernünftige und wertorientierte Politik«, sagte Zentralratspräsident Dieter Graumann der »Passauer Neuen Presse«.

Die Konferenz sei ein organisierter Schauprozess gegen Israel, dem keine Legitimität verliehen werden dürfe. Er forderte auch die Regierungen von Frankreich und Großbritannien auf, die Teilnahme abzusagen.

Neben dem Zentralrat der Juden in Deutschland hatte auch die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) die Bundesregierung aufgefortert, die sogenannten Durban III-Konferenz zu boykottieren.

Hetze Auch Deidre Berger, Direktorin des Berliner Büros des American Jewish Committee, sagte: »Der Durban-Prozess hatte das wichtige Ziel, das weltweite Problem des Rassismus zu bekämpfen. Doch stattdessen wurden die bisherigen Konferenzen als Bühne für eine gegen Israel gerichtete Hetze missbraucht. Deutschland hat daher an den beiden ersten Konferenzen nicht teilgenommen und sollte auch in diesem Jahr nicht teilnehmen.«

Österreich hatte schon am Donnerstag angekündigt, der Konferenz fernzubleiben. Berger begrüßte diesen Schritt.

Bei den Vorgängerkonferenzen war stets Israel verurteilt worden, Zionismus mit Rassismus gleichgesetzt und der jüdische Staat als Apartheidregime beschimpft worden. Durban III soll am 23. September in New York stattfinden. ja

http://prelive.juedische-allgemeine.de/article/view/id/11106

Jerusalem

Netanjahu: »Stellen Sie sich vor, jemand würde Deutschland vernichten wollen«

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz lobte der Premierminister Bundeskanzler Merz als verständigen Gesprächspartner und rechtfertigte Israels hartes Vorgehen gegen die Hamas

 07.12.2025 Aktualisiert

Israel

Berichte: Netanjahu traf Blair heimlich zu Gaza-Zukunft

Bei einem Treffen zwischen Netanjahu und Blair soll es um Pläne für die Zukunft des Gazastreifens gegangen sein. Für Blair ist eine Rolle in Trumps »Friedensrat« vorgesehen

 07.12.2025

Justiz

Gericht bestätigt Verbot der Parole »From the river to the sea«

Ein von der Stadt Bremen erlassenes Verbot sei rechtmäßig, entschied nun das Verwaltungsgericht Bremen

 07.12.2025

Yad Vashem

Merz: »Wir werden die Erinnerung lebendig halten«

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche für Kanzler Merz. Der zweite Tag in Israel beginnt für ihn mit dem Besuch eines besonderen Ortes

 07.12.2025

Umfrage

KAS-Studie: Antisemitische Vorurteile nehmen bei Türkeistämmigen zu

Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat eine neue Studie zum Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft vorgelegt. Dabei wurden auch Einstellungen zu Juden abgefragt

 07.12.2025

Simi Valley

»Vorbildliche Verbündete«: Hegseth nennt Israel und Deutschland

Die Signale, die jüngst aus den USA in Richtung Europa drangen, waren alles andere als positiv. Der US-Verteidigungsminister findet nun allerdings nicht nur Lob für den jüdischen Staat, sondern auch für einige EU-Staaten

 07.12.2025

Soziale Medien

Musk nach Millionenstrafe gegen X: EU abschaffen

Beim Kurznachrichtendienst X fehlt es an Transparenz, befand die EU-Kommission - und verhängte eine Strafe gegen das Unternehmen von Elon Musk. Der reagiert auf seine Weise

 07.12.2025

Jerusalem

Merz: Deutschland wird immer an der Seite Israels stehen

Der Bundeskanzler bekräftigt bei seiner Israel-Reise die enge Partnerschaft. Am Sonntag besucht er die Yad Vashem und trifft Premierminister Netanjahu

von Sara Lemel  07.12.2025 Aktualisiert

Diplomatie

»Dem Terror der Hamas endgültig die Grundlage entziehen«

Es ist eine seiner bisher wichtigsten Auslandsreisen, aber auch eine der schwierigsten. Kanzler Merz ist für zwei Tage im Nahen Osten unterwegs

 06.12.2025