Corona-Pandemie

»Nachdenken wäre besser als Querdenken«

Zentralratspräsident Josef Schuster Foto: picture alliance/dpa

»Aggression und Hetze« haben laut dem Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, während der Corona-Pandemie zugenommen. Und dies ausgerechnet durch Menschen, die sich als Querdenker bezeichnen, sagte Schuster der »Augsburger Allgemeinen« (Dienstag). Er forderte mehr Anstrengungen gegen gesellschaftliche Verrohung: »Für die nahe Zukunft wünsche ich mir etwas, was im ersten Moment altmodisch klingt: Respekt und Anstand.«

MINDERHEITEN Es sei an der Zeit, dass die immer stärker verbreitete Herabsetzung von Menschen wieder aufhört, sagte Schuster: »Ob im Sportverein oder in der Kneipe, ob in der Bahn oder im Internet«, dies treffe vor allem Minderheiten: »Juden, Muslime, homosexuelle oder behinderte Menschen, häufig aber auch Frauen.«

Hass schlage überdies oft Polizisten, Feuerwehrleuten oder Rettungssanitätern entgegen, »ausgerechnet jenen Menschen, die für unsere Sicherheit und Gesundheit den Kopf hinhalten«.

Der Zentralratsräsident sagte der Zeitung: »Nachdenken wäre besser als Querdenken«. Die Menschen sollten sich alle wieder an die Regel erinnern: »Was dir selbst zuwider ist, das tue deinem Nächsten nicht an.« epd

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