Corona-Pandemie

»Nachdenken wäre besser als Querdenken«

Zentralratspräsident Josef Schuster Foto: picture alliance/dpa

»Aggression und Hetze« haben laut dem Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, während der Corona-Pandemie zugenommen. Und dies ausgerechnet durch Menschen, die sich als Querdenker bezeichnen, sagte Schuster der »Augsburger Allgemeinen« (Dienstag). Er forderte mehr Anstrengungen gegen gesellschaftliche Verrohung: »Für die nahe Zukunft wünsche ich mir etwas, was im ersten Moment altmodisch klingt: Respekt und Anstand.«

MINDERHEITEN Es sei an der Zeit, dass die immer stärker verbreitete Herabsetzung von Menschen wieder aufhört, sagte Schuster: »Ob im Sportverein oder in der Kneipe, ob in der Bahn oder im Internet«, dies treffe vor allem Minderheiten: »Juden, Muslime, homosexuelle oder behinderte Menschen, häufig aber auch Frauen.«

Hass schlage überdies oft Polizisten, Feuerwehrleuten oder Rettungssanitätern entgegen, »ausgerechnet jenen Menschen, die für unsere Sicherheit und Gesundheit den Kopf hinhalten«.

Der Zentralratsräsident sagte der Zeitung: »Nachdenken wäre besser als Querdenken«. Die Menschen sollten sich alle wieder an die Regel erinnern: »Was dir selbst zuwider ist, das tue deinem Nächsten nicht an.« epd

Analyse

Warum die Anerkennung Somalilands so viel Aufsehen erregt

Das kleine Land am Horn von Afrika hat plötzlich eine große geopolitische Bedeutung. Dafür gibt es gute Gründe

von Ralf Balke  29.12.2025

Kommentar

Wer Glaubenssymbole angreift, will Gläubige angreifen

Egal ob abgerissene Mesusot, beschmierte Moscheen oder verwüstete Kirchen: Politik und Religion werden zurzeit wieder zu einem hochexplosiven Gemisch. Dabei sollte man beides streng trennen

 29.12.2025

Großbritannien

Freigelassener Demokratie-Aktivist rief zum Mord an »Zionisten« auf

Der Brite Alaa Abdel Fattah galt als Held der ägyptischen Demokratiebewegung. Doch nach seiner Freilassung und Ankunft in London kamen judenfeindliche Tweets ans Licht. Jetzt wird seine Abschiebung gefordert

von Christoph Meyer, Johannes Sadek  29.12.2025

Teheran

Iran schießt mit russischer Hilfe drei Satelliten ins All

Im Mullah-Staat machen Gerüchte über einen möglichen neuen Militärkonflikt mit Israel die Runde. Mit Raumfahrtprojekten will das Land Stärke demonstrieren

 28.12.2025

Berlin

Mehr Demonstrationen mit Nahost-Bezug

Auf den Straßen der Hauptstadt ist 2025 weniger demonstriert worden, die Kundgebungen mit Bezug zum Nahen Osten haben jedoch zugenommen

 28.12.2025

Berlin

»Jeder sollte sich überlegen, ob er mit dem Teufel ins Bett geht«

Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, hält Koalitionen mit der AfD auf Länderebene für gefährlich

 27.12.2025

Genua

Italien geht gegen mutmaßliches Hamas-Netzwerk vor

Die Ermittler decken ein Netzwerk zur Unterstützung der islamistischen Terrororganisation auf

 27.12.2025

Berlin

Wadephul: Keine deutsche Beteiligung an Gaza-Stabilisierungstruppe

Er sei dafür, »dass Deutschland eine vermittelnde Rolle einnimmt, um der Sicherheit Israels Rechnung zu tragen«, so der Außenminister

 26.12.2025

Istanbul

Türkei nimmt 115 mutmaßliche IS-Mitglieder fest

Die Verdächtigen sollen Anschläge während der Weihnachts- und Neujahrszeit geplant haben

 25.12.2025