Bochum/Essen

Nach den Schüssen: Bischof schreibt jüdischer Gemeinde

Franz-Josef Overbeck, Bischof von Essen Foto: imago images/Future Image

Nach Schüssen auf die Synagoge in Bochum hat der katholische Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck seine Sorge angesichts einer wachsenden Bedrohung jüdischer Einrichtungen in Deutschland ausgedrückt. Jeder Angriff verdeutliche, »unter welchen Herausforderungen jüdisches Leben in Deutschland mittlerweile wieder steht«, schreibt der Essener Bischof in einem am Mittwoch bekannt gewordenen Brief an die betroffene Gemeinde in Bochum.

SOLIDARITÄT »Dem Erstarken des Rechtsextremismus und Antisemitismus in unserer Gesellschaft muss dringend Einhalt geboten werden«, so Overbeck weiter. »Ich versichere Ihnen, dass im Bistum Essen kein Platz für Antisemitismus ist und ich stets mit allen Kräften dagegen vorgehen werde.«

In der Nacht zu Montag hatte laut Polizei ein Unbekannter vermutlich aus einer Luftdruck- oder Gasdruckwaffe jeweils zwei kunststoffummantelte Metallkugeln auf die Synagoge und das benachbarte Planetarium geschossen. Eine Fensterscheibe im Bereich des Haupteingangs der Synagoge und zwei Scheiben des Planetariums wurden beschädigt.

ERMITTLUNGEN Das Motiv der Tat war vorerst unklar. Der Staatsschutz des Bochumer Polizeipräsidiums ermittelt und bittet um Hinweise.

Die jüdische Gemeinde verlangte einen besseren baulichen Schutz für seine Gebäude. Der Zentralrat der Juden in Deutschland und Overbeck unterstützen dieses Anliegen. kna

Berlin

Klein fordert mehr Schutz für jüdische Orte

Die tödliche Attacke auf zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington lösen auch hierzulande Alarm aus. Der Beauftragte für jüdisches Leben fürchtet Folgetaten in Deutschland

 22.05.2025

Nachrufe auf Yaron Lischinsky

»Ein Nürnberger Bub«

Der Deutsch-Israeli Yaron Lischinsky ist eines der beiden Opfer des Attentats von Washington D.C. Er sei ein herzlicher, lieber Mensch gewesen, sagen die, die ihn kannten. Freunde und Bekannte nehmen Abschied

 22.05.2025

Bildung

Prien: Besuch einer KZ-Gedenkstätte gehört auf den Stundenplan

Kontakte zu Nachfahren von Opfern der NS-Zeit, die Beschäftigung mit Einzelschicksalen und der Besuch einer KZ-Gedenkstätte kann bei jungen Menschen Empathie fördern. Darauf setzt die Bundesbildungsministerin

 22.05.2025

Hochschulen

Jüdische Studierende fordern klare Regeln für Sicherheit

Auch an deutschen Hochschulen hat sich die Situation für Juden mit dem eskalierten Nahostkonflikt verschärft. Ein Vertreter jüdischer Studierender spricht von deutlicher Radikalisierung. Er pocht auf mehr Sicherheit

von Alexander Riedel  22.05.2025

Berlin

Josef Schuster: »Die Morde von Washington zerreißen mir das Herz«

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, zum Mord an zwei Angestellten der israelischen Botschaft in Washington D. C.

 22.05.2025

Berlin

Merz und Wadephul verurteilen Morde in Washington

Der Schock über die Morde an zwei israelischen Botschaftsmitarbeitern ist groß. Auch der Bundeskanzler zeigt sich bestürzt

 22.05.2025

Eurovision Song Contest

Stärker als gedacht

Kein Land der Welt steht so häufig am Pranger wie Israel. Doch kann es sein, dass der jüdische Staat abseits von Politik und Presse viel beliebter ist als angenommen?

von Nicole Dreyfus  22.05.2025

Rabbiner Jehoschua Ahrens

Eine neue Chance

Papst Leo XIV. will Brücken bauen und den Dialog auch »in schwierigen Zeiten« fortführen – das lässt hoffen

von Rabbiner Jehoschua Ahrens  22.05.2025

Washington

Attentat in Washington: Eines der beiden Opfer war Deutscher

Bei dem in der US-Hauptstadt getöteten israelischen Diplomaten handelte es sich Informationen der Jüdischen Allgemeinen zufolge um den Deutsch-Israeli Yaron Lischinsky

von Michael Thaidigsmann  22.05.2025 Aktualisiert