Berlin

Nach Besetzung durch Israelhasser: Rücktritt von Hochschulpräsidentin Bettina Völter gefordert

Die Alice Salomon Hochschule Foto: picture alliance / Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/ZB

Zwei Wochen ist es nun her, dass Israelhasser das Audimax der Alice Salomon Hochschule (ASH) besetzten und im Rahmen der Aktion den palästinensischen Terror gegen Israel feierten. Sie liefen Augenzeugen zufolge schreiend durch die Gänge der Bildungsinstitution und machten Angestellten so viel Angst, dass diese ihre Bürotüren abschlossen.

Jetzt wurde eine Rücktrittsforderung gegen die Präsidentin der Hochschule, Bettina Völter, laut. Denn sie hatte die Besetzung damals trotz allem als »friedlich« bezeichnet, während sie die Anwesenheit der Polizei als »bedrohlich« beschrieb. In einer Erklärung, die später veröffentlicht wurde, stellte sich die Alice Salomon Hochschule offiziell an die Seite antiisraelischer Organisationen wie Amnesty International.

Daniela Ludwig (CSU), die Beauftragte der Unionsfraktion im Bundestag für jüdisches Leben in Deutschland erklärte gegenüber der »Welt«: »Bettina Völter sollte schnellstmöglich Konsequenzen aus ihrem Handeln ziehen und zurücktreten. Eine Uni braucht eine Leitung, für die Lernen und Forschen im Mittelpunkt steht, statt Leute zu verteidigen, die Hass und Gewalt bringen und auch vor schwerer Sachbeschädigung nicht zurückschrecken.«

Lesen Sie auch

»Gewaltverherrlichende Vermummte«

Auch betonte Ludwig, Universitäten dürften kein Ort für Judenhass sein. Dies müsse durch die Uni-Leitung klar ausgesprochen und durchgesetzt werden. »Nicht Polizisten sind bedrohlich für Mitarbeiter und Studenten, sondern laut keifende und gewaltverherrlichende Vermummte, die in Hochschulen einfallen und das Existenzrecht Israels infrage stellen«, sagte die Unionspolitikerin.

Letzte Woche war bekannt geworden, dass Jana Einsporn, die Verwaltungschefin ASH in einem Brief an Kai Wegner (CDU), den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Alarm schlug. Wegner erklärte nun gegenüber der »Welt«, es bestehe der Verdacht, dass die Präsidentin der Hochschule ihrer Fürsorgepflicht nicht ausreichend nachgekommen sei. Daher habe er die zuständige Wissenschaftssenatorin gebeten, »die Vorkommnisse aufzuklären, mögliche Maßnahmen zu prüfen und entsprechend einzuleiten«.

Auch Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, nahm erneut zum Fall Völter Stellung: »Wir erleben immer wieder, dass im akademischen Milieu Antisemitismus verharmlost, nicht ernst genommen oder erkannt und in einigen Fällen sogar aktiv unterstützt wird. Gerade Hochschulleitungen stehen daher in der Verantwortung, aktiv gegen diese Tendenzen vorzugehen.« im

Westbank

»Nicht tolerieren«

Israels Politiker und Militärs verurteilen die Angriffe extremistischer Siedler und kündigen harte Konsequenzen an

von Sabine Brandes  26.11.2025

Potsdam

BSW vor Zerreißprobe: Dorst stellt Parteiverbleib infrage

Die jüngsten Ereignisse haben Implikationen für die Landesregierung. Bei nur zwei Stimmen Mehrheit im Landtag könnte jeder Bruch in der BSW-Fraktion ihr Ende bedeuten

 26.11.2025

USA

Staatsanwaltschaft rollt den Fall Etan Patz neu auf

Der jüdische Junge Etan Patz verschwindet am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule. Jahre später wird er für tot erklärt

 26.11.2025

Buenos Aires

Milei will 2026 Botschaft in Jerusalem eröffnen

Israels Außenminister Sa’ar erklärte in der argentinischen Hauptstadt, »im April oder Mai« werde die Eröffnung erfolgen

 26.11.2025

Montréal

Air Canada prüft Beschwerde über Palästina-Anstecker in der Form Israels

Der Passagier Israel Ellis beschwert sich über das israelfeindliche Symbol an der Jacke einer Stewardess. Sie habe ihn zudem angeschrien, als sie seine Davidstern-Kette gesehen habe

 26.11.2025

Berlin

Friedrich Merz besucht Israel

Als Kanzler ist es sein erster Aufenthalt im jüdischen Staat. Die Beziehungen hatten zuletzt unter Druck gestanden

 25.11.2025

TV-Tipp

Ein äußerst untypischer Oligarch: Arte-Doku zeigt Lebensweg des Telegram-Gründers Pawel Durow

Der Dokumentarfilm »Telegram - Das dunkle Imperium von Pawel Durow« erzählt auf Arte und in der ARD-Mediathek die Geschichte der schwer fassbaren Messengerdienst-Plattform-Mischung und ihres Gründers Pawel Durow

von Christian Bartels  25.11.2025

Israel

Antisemitismus-Beauftragter wirft Sophie von der Tann Verharmlosung der Hamas-Massaker vor

Die ARD-Journalistin soll in einem Hintergrundgespräch gesagt haben, dass die Massaker vom 7. Oktober eine »Vorgeschichte« habe, die bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zurückreiche

 25.11.2025

Interview

»Weder die Verwaltung noch die Politik stehen an meiner Seite«

Stefan Hensel hat seinen Rücktritt als Antisemitismusbeauftragter Hamburgs angekündigt. Ein Gespräch über die Folgen des 7. Oktober, den Kampf gegen Windmühlen und kleine Gesten der Solidarität

von Joshua Schultheis  25.11.2025