Berlin

Mitarbeiter der Universität der Künste wenden sich gegen Judenhass

Fassade der Universität der Künste, Charlottenburg-Wilmersdorf, Berlin Foto: picture alliance / imageBROKER

Dozenten und Mitarbeiter der Universität der Künste (UdK) in Berlin haben sich in einer Stellungnahme gegen Antisemitismus an ihrer Hochschule und in der Gesellschaft positioniert. Es sei unerträglich und nicht hinnehmbar, »dass jüdische, israelische und antisemitismuskritische Personen« auch an der Universität der Künste seit dem Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober diskriminiert und bedroht würden, heißt es.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland nannte es am Donnerstag ein »wichtiges, ausführliches und differenziertes Statement«.

Die Unterzeichnenden betonen, sie seien »über die gewaltvollen antisemitischen Proteste und Aktionen an unserer Universität erschüttert« und verurteilten sie. Unter anderem nannten sie Relativierungen des Terrors der Hamas und »Proteste, in denen im Namen der Solidarität mit Palästina antisemitische Inhalte geteilt und verbreitet wurden«. Antisemitismus falle nicht unter die Rede- oder Kunstfreiheit. Die Unterzeichner schreiben, sie wendeten sich gegen jede Aggression und Bedrohung.

Respektvoller Umgang

Und: »Wir begrüßen einen kritischen Austausch über das Geschehen im Nahen Osten, der auf respektvollem Umgang und Kenntnis von historischen Fakten basiert. Politische Diskurse, sofern sie in Universitäten stattfinden, sollten in der Analyse von komplexen Zusammenhängen differenziert bleiben, ohne zu stigmatisierenden und gewaltsamen Ausdrucksformen zu greifen.«

Seit dem 7. Oktober stehen Hochschulen in Deutschland und im Ausland in der Kritik wegen ihres Umgangs mit Antisemitismus. Studierende berichteten immer wieder, sie trauten sich aus Angst teilweise nicht mehr in die Lehranstalt.

Zentralratspräsident Josef Schuster warnte mehrfach, dass Hochschulen nicht zu »No-go-Areas« werden dürften. Debatten gab es auch zur UdK und jüngst zur Freien Universität (FU). Der jüdische FU-Student Lahav Shapira war vor knapp einer Woche auf einer Straße in Berlin-Mitte krankenhausreif geschlagen worden. Der Tatverdächtige soll ebenfalls an der FU studieren. kna

Berlin

Bundesregierung hebt Stopp der Rüstungsexporte nach Israel wieder auf

Die Waffenruhe in Gaza hält seit mehr als fünf Wochen. Die Bundesregierung nimmt das zum Anlass, ihre massiv kritisierte Entscheidung aus dem Sommer rückgängig zu machen

von Michael Fischer  17.11.2025

USA

Kehrtwende? Trump empfiehlt Abstimmung über Epstein-Akten

Der Fall des Sexualstraftäters lässt den US-Präsidenten nicht los. Vor einer Abstimmung im Repräsentantenhaus gibt er einen überraschenden Rat an seine Partei

von Anna Ringle  17.11.2025

Extremismus

Beobachtungsstelle: Tausende christenfeindliche Straftaten in Europa

Europa gilt immer noch als christlicher Kontinent. Doch Experten warnen: Christen sind von einem Klima wachsender Intoleranz bedroht. Auch in Deutschland muss die Lage Besorgnis erregen

 17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Deutschland

Auktion von Besitztümern von NS-Opfern abgesagt

Im Online-Katalog waren unter anderem Dokumente und Post von NS-Verfolgten aus Konzentrationslagern sowie Täterpost zu finden

 16.11.2025 Aktualisiert

Meinung

Mit Martin Hikel geht einer, der Tacheles redet

Der Neuköllner Bürgermeister will nicht erneut antreten, nachdem ihm die Parteilinke die Unterstützung entzogen hat. Eine fatale Nachricht für alle, die sich gegen Islamismus und Antisemitismus im Bezirk einsetzen

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Berlin

Merz verspricht Schutz jüdischen Lebens in Deutschland

Bei der diesjährigen Verleihung des Preises für Verständigung und Toleranz im Jüdischen Museum Berlin an Amy Gutmann und David Zajfman gab Bundeskanzler Friedrich Merz ein klares Versprechen ab

 16.11.2025

Meinung

Die Ukrainer brauchen unsere Hilfe

Die Solidarität mit ukrainischen Geflüchteten in Deutschland nimmt ab. Aus einer jüdischen Perspektive bleibt es jedoch wichtig, auch weiterhin nicht von ihrer Seite abzuweichen

von Rabbinerin Rebecca Blady  16.11.2025

Berlin

Angriff auf Leiter deutsch-arabischer Schule in Neukölln

Al-Mashhadani gilt als Kritiker islamistischer Netzwerke und setzt sich für einen arabisch-israelischen Austausch ein

 15.11.2025