Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) hat die Ordination von zwei Rabbinerinnen als mehrfaches Zeichen der Hoffnung bezeichnet. »Für junge Frauen ist es enorm wichtig, Frauen in Führungsfunktionen zu sehen, auch in religiösen«, sagte sie laut Manuskript am Donnerstag anlässlich des Festakts in der Berliner Synagoge Rykestraße.
Zudem sei es in einer Zeit, in der jüdisches Leben in Deutschland wieder Bedrohungen ausgesetzt sei, ein wichtiges Signal: »Wir sind da. Wir gestalten mit. Wir gehören zu diesem Land.« Prien ist die erste Bundesministerin mit jüdischen Wurzeln; ihre beiden Großväter waren Juden.»Zeichen des Fortschritts«
Bei der Feier wurden Alisa Bach, geboren in Tel Aviv (Israel), und Alla Mitelmann, geboren in Charkiw (Ukraine) zu Rabbinerinnen ordiniert. Es sei ein »Zeichen des Fortschritts - aber auch der Heilung«, sagte Prien. »Sie, liebe Rabbinerinnen, stehen für ein lebendiges, mutiges und gleichberechtigtes Judentum in Deutschland. Dass das nach der Schoah wieder möglich wurde, gleicht einem Wunder.
«Lob für Geiger-Kolleg
Beide sind Absolventinnen des liberalen Abraham Geiger Kollegs mit Sitz in Potsdam; Träger ist die Jüdische Gemeinde zu Berlin. Prien sagte, das Kolleg stehe seit seiner Gründung für ein offenes, aufgeklärtes, humanistisches Judentum: »Als Politikerin mit jüdischen Wurzeln ist es für mich wichtig zu wissen, dass es diesen Ort gibt an dem jüdisches Wissen, Spiritualität und Führung ausgebildet werden.«