Debatte

»Meine Teilnahme war ein Fehler«

Die neue Moderatorin der WDR-Wissenschaftssendung »Quarks«, Nemi El-Hassan, hat sich von ihrer Teilnahme an der antisemitischen Al-Quds-Demo nachträglich distanziert. Ihre Management-Agentur teilte am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur ein Statement El-Hassans mit: »An den Al-Quds-Demos vor sieben Jahren in Berlin teilzunehmen, war ein Fehler.«

Die »Bild«-Zeitung hatte zuvor im Kontext der neuen Aufgabe El-Hassans für den öffentlich-rechtlichen Sender unter anderem von ihrer Demo-Teilnahme in Berlin berichtet.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Bei den alljährlichen ebenso israelfeindlichen wie antisemitischen Al-Quds-Demonstrationen in Berlin waren in der Vergangenheit immer wieder massenhaft antisemitische Parolen gerufen und Symbole der libanesischen Terrororganisation Hisbollah gezeigt worden. Gegen die Hisbollah hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ein Betätigungsverbot erlassen.

Am Al-Quds-Tag, der am Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan liegt, ruft der Iran jedes Jahr zur Eroberung Jerusalems, zum »Sieg über die Zionisten« und zur Auslöschung des jüdischen Staates auf. Al-Quds ist der arabische Name für Jerusalem.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

In dem Statement der 28-Jährigen hieß es weiter zu ihrer damaligen Teilnahme: »Keinesfalls habe ich während der Demo antisemitische Parolen von mir gegeben, noch Menschen jüdischen Glaubens körperlich angegriffen.« Während Ausschreitungen sei sie nicht zugegen gewesen. Ihr sei es wichtig, sich gegen Hass und Gewalt zu positionieren. Ihr Anliegen sei gewesen, Solidarität mit Palästinenserinnen und Palästinensern auszudrücken.

»Die Mittel waren die falschen, das sage ich heute mit Nachdruck. Ich distanziere mich daher klar und ausdrücklich von den Al-Quds Demos, sowie weiteren Demonstrationen in einem ähnlichen Kontext. Ich verurteile jegliche antisemitischen Äußerungen und Aktionen, sämtliche Arten von Gewalt und insbesondere die Gewalt, die auf diesen Demos stattgefunden hat«, hieß es weiter in dem Statement.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Vor mehreren Tagen hatte der Westdeutsche Rundfunk (WDR) El-Hassan als neue Moderatorin für die Wissenschaftssendung »Quarks« angekündigt. Ihre erste Sendung ist für November geplant. El-Hassan ist Journalistin, Medienmacherin und Ärztin. Ihr Medizinstudium absolvierte sie an der Berliner Charité.

Sie gehört auch zum Gründungsteam des Youtube-Kanals »Datteltäter«, der sich zur Aufgabe gemacht habe, in satirischen Videos mit Vorurteilen gegenüber Musliminnen und Muslimen aufzuräumen. Die Clips sind Teil des Angebotes Funk von ARD und ZDF für jüngere Leute.

Der WDR teilte auf dpa-Anfrage mit: »Nemi El-Hassan ist uns als engagierte Journalistin bei Funk und ZDF aufgefallen. Aufgrund ihrer Tätigkeit als Medizinjournalistin haben wir ihr die Moderation von Quarks angeboten.« Sie habe den WDR jetzt über ihre Teilnahme an der Al-Quds-Demonstration im Jahr 2014 informiert.

Vom Sender hieß es weiter: »Wir sind mit Nemi El-Hassan weiter im Austausch. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns zu weiteren Fragen erst äußern können, wenn diese Gespräche abgeschlossen sind.« dpa/ja

Plön

Umstrittenes Urteil

Der Mediziner Sucharit Bhakdi wurde vom Vorwurf der Volksverhetzung freigesprochen – viele finden, zu Unrecht

von Michael Thaidigsmann  02.06.2023

Geschichte

Jenseits der Legende

Vor 50 Jahren besuchte Willy Brandt als erster deutscher Bundeskanzler den Staat Israel. Fakten zu einem Jubiläum

von Michael Wolffsohn  02.06.2023

Einspruch

Niemand muss klatschen

Noam Petri hält den Protest junger Juden gegen Claudia Roth auf der Jewrovision für legitim

von Noam Petri  02.06.2023

Erinnerung

»Vorbehalte überwinden«

Rainer Bonhof über einen Besuch in Bergen-Belsen und die Rolle des Sports beim Schoa-Gedenken

von Michael Thaidigsmann  02.06.2023

Bundeswehr

Zweiter Rabbiner verbeamtet

Shmuel Havlin wird in der Hamburger Außenstelle des Militärrabbinats tätig sein

 02.06.2023 Aktualisiert

Parteien

Umfrage sieht SPD und AfD gleichauf bei 18 Prozent 

Laut ARD ist dies für die AfD der Bestwert in der Sonntagsfrage im »Deutschlandtrend«

 01.06.2023

Fußball

Antisemitische Aussagen: Sportgericht sperrt Hertha-06-Vizepräsident

Ergün Cakir von Oberligist Hertha 06 darf zwei Jahre lang kein Amt in seinem Verein bekleiden. Berlins Antisemitismusbeauftragter begrüßt das Urteil

 02.06.2023 Aktualisiert

Budapest

»Ungarn wird Botschaft nach Jerusalem verlegen«

Israels Außenminister kündigt einen entsprechenden Schritt an, den die ungarische Seite aber (noch) nicht bestätigen wollte

 01.06.2023

Rechtsextremismus

Schuss auf Synagoge Bochum: Festnahme

Ein DNA-Abgleich überführte den Täter

 01.06.2023