Reaktionen zur Wahl

»Masal Tow und eine glückliche Hand«

Bundeskanzler Olaf Scholz mit seiner Vorgängerin Angela Merkel bei der Übergabe der Amtsgeschäfte am Mittwoch Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

In aller Welt haben Politiker und Organisationen auf die Wahl von Olaf Scholz (SPD) zum neuen Bundeskanzler reagiert. Und auch in der jüdischen Welt gab es viele Stimmen zur Wahl. Der Zentralrat der Juden in Deutschland wünschte Scholz »Mazal Tov« und »eine glückliche Hand«. Ähnlich äußerte sich das American Jewish Committee (AJC). Es gelte »jüdisches Leben zu schützen«, so das AJC.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Israels Botschafter in Berlin, Jeremy Issacharoff, twitterte ein Foto von sich mit Olaf Scholz und schrieb, Israel werde sich »weiterhin dafür einsetzen, die strategische Partnerschaft mit Deutschland in allen Aspekten zum Wohle unserer beiden Völker weiter zu stärken.«

KÄMPFERIN Der Geschäftsführer des Jüdischen Weltkongresses (WJC), der Deutsche Maram Stern, lobte in einem Gastbeitrag für die neue Ausgabe der Jüdischen Allgemeinen explizit die ehemalige Bundeskanzlerin: »Angela Merkel hat großartige Arbeit geleistet. Sie war eine entschlossene Kämpferin gegen den Antisemitismus und eine Freundin der jüdischen Gemeinschaft.«

Dennoch, so Stern, blieben »ein paar ungemachte Hausaufgaben«. Darunter falle der deutsche Umgang mit der Raubkunst, der Konflikt mit dem Iran und das Abstimmungsverhalten Deutschlands in den Vereinten Nationen bei gegen Israel gerichteten Beschlüssen.

»Wir leben in keiner einfachen Zeit. Umso wichtiger sind jetzt politische Führung und eine klare Richtung. Ich wünsche dem neuen Regierungschef dafür alles Gute. Mazel tov, Herr Bundeskanzler Scholz! Die jüdische Welt freut sich auf eine enge Zusammenarbeit mit Ihrer Regierung«, schrieb der WJC-Geschäftsführer.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Von Emmanuel Macron in Frankreich, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Russlands Staatschef Wladimir Putin kamen ebenfalls Glückwünsche an die Adresse Scholz‘. Macron dankte auch der mit der Wahl ihres Nachfolgers aus dem Amt geschiedenen Angela Merkel, dass sie »die Lehren der Geschichte nie vergessen hat« und »so viel für uns, mit uns, für den Fortschritt Europas getan hat«.

Mit Scholz, so Macron weiter, wolle man gemeinsam »die Fortsetzung« beschreiten, »für die Franzosen, für die Deutschen, für die Europäer«. Frankreich wird im Januar die rotierende Ratspräsidentschaft in der EU übernehmen.

BRÜSSEL Ursula von der Leyen, von 2018 bis 2019 eine Kollegin Scholz‘ im letzten Kabinett Merkel, schrieb auf Twitter: »Herzlichen Glückwunsch, lieber Olaf Scholz, zu Deiner Wahl und Deiner Ernennung zum Bundeskanzler. Ich wünsche Dir einen guten Start und freue mich auf die weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit für ein starkes Europa.«

Aus dem Kreml kamen ebenfalls positive Töne.

Charles Michel, der Präsident des Europäischen Rates der Staats- und Regierungschefs, übermittelte seine Glückwünsche und äußerte den Wunsch, »gemeinsam für ein starkes und souveränes Europa zu arbeiten«.

CHINA Der chinesische Präsident Xi Jinping gratulierte dem neuen Bundeskanzler ebenfalls und erklärte, China sei bereit, die Beziehungen zu Deutschland auf eine »neue Ebene« zu heben und das »gegenseitige politische Vertrauen zu festigen und zu vertiefen.«

Aus dem Kreml kamen ebenfalls positive Töne. Man wünsche sich eine »konstruktive Beziehung« mit Scholz und seiner Regierung, erklärte Putin-Sprecher Dimitri Peskow. Man rechne mit »Kontinuität«, fügte er hinzu. mth

9. November

Erinnerung ohne Empathie ist leer

Wenn Deutschland am Sonntag der Pogromnacht gedenkt, darf Erinnerung nicht nur rückwärtsgewandt sein. Sie muss auch die Angst der Juden von heute im Blick haben

von Tobias Kühn  08.11.2025

Urteil

Betätigungsverbot für israelfeindlichen Aktivisten war rechtswidrig

Ghassan Abu-Sittah, der der israelischen Armee vorwirft, vorsätzlich Kinder zu töten, hätte auf dem »Palästina-Kongress« sprechen dürfen

 08.11.2025

Meinung

Wieder ein Milliarden-Blankoscheck für Palästina?

Europa will den Wiederaufbau Gazas mit 1,6 Milliarden Euro fördern. Glaubt man in Brüssel wirklich, durch Scheckbuchdiplomatie etwas zum Besseren verändern zu können?

von Jacques Abramowicz  08.11.2025

Jerusalem

Bischof Azar bedauert Irritation durch »Völkermord«-Äußerung

Weil er in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« an den Palästinensern sprach, hat der palästinensische Bischof Azar für Empörung gesorgt. Nun bedauert er, dass seine Worte Irritation ausgelöst haben

von Christine Süß-Demuth  07.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten besetzen ZDF-Hauptstadtstudio

Die Polizei musste die Besetzung beenden

 07.11.2025

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

Berlin

Sarah Wedl-Wilson räumt Defizite bei Fördermittel-Vergabe ein

Wurden Gelder für Projekte gegen Antisemitismus rechtswidrig verteilt? Das werfen Grüne und Linke der Kultursenatorin vor. Nun äußert sie sich

 07.11.2025

Diplomatie

Kasachstan will sich den Abraham-Abkommen anschließen

US-Präsident Donald Trump kündigte den Schritt wenige Tage vor dem Besuch des saudischen Kronprinzen im Weißen Haus. Auch Saudi-Arabien solle seine Beziehungen zu Israel normalisieren, so die Hoffnung des US-Präsidenten

 07.11.2025

Antiisraelischer Beschluss

Linken-Spitze distanziert sich von Parteijugend

Die Linksjugend Solid wirft Israel unter anderem einen »kolonialen und rassistischen Charakter« vor – und löst in der Partei Empörung aus

 06.11.2025