Berlin

Linke und Wegner streiten um israelische Flagge vor Rotem Rathaus

Vor dem Roten Rathaus hängen neben der ukrainischen auch die israelische, die deutsche und die EU-Flagge. Hinzu kommt die Flagge Berlins. Foto: picture alliance / Zoonar

Die Fraktion der Partei Die Linke in Berlin-Mitte hat den Senat des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner (CDU) aufgefordert, die israelische Flagge vom Roten Rathaus zu entfernen. Sie war kurz nach den Massakern des palästinensischen Terrors vor dem Gebäude gehisst worden und hängt dort weiterhin als Zeichen der Solidarität mit dem jüdischen Staat und den von der Hamas in Gaza festgehaltenen Geiseln.

Der »Tagesspiegel«, berichtete zuerst über den Streit über die Forderung. Das Blatt zitierte aus einem Antrag, den Die Linke im Juni in der Bezirksverordnetenversammlung einbrachte. Darin heißt es demnach, das Bezirksamt Mitte möge sich beim Senat dafür einsetzen, dass die israelische Flagge »vor öffentlichen Gebäuden wie dem Roten Rathaus abgehängt wird«.

Zur Begründung heißt es, »Rücksicht gegenüber palästinensischen Berliner*innen, für die dies ein belastendes Symbol der aktuellen Kriegsführung darstellt« müsse gewahrt werden. Von einem »belastenden Trigger« ist die Rede, den die Flagge für Palästinenser in Berlin darstellen könne. Diese Gruppe müsse vor »Diskriminierung, Repression und Rassismus« geschützt werden. Auch ist in dem Antrag von einer »pauschalen Kriminalisierung palästinasolidarischer Proteste« die Rede.

Lesen Sie auch

Wegner wies die Forderung der Linken zurück: »Wenn die Linkspartei die israelische Flagge als belastendes Symbol empfindet, sollte sie sich ernsthaft mit ihrer verstörenden – und längst nicht mehr unklaren – Haltung zum Antisemitismus auseinandersetzen«, erklärte der Regierende Bürgermeister gegenüber dem »Tagesspiegel«.

»Die israelische Fahne wird so lange am Roten Rathaus hängen, bis die letzte Geisel frei ist – und daran wird sich nichts ändern«, so Wegner. Er sagte, sein Mitgefühl gelte zivilen Opfer in Israel und Gaza.

Wegner verteidigte die israelische Flagge vor dem Roten Rathaus nicht zum ersten Mal. Im September des vergangenen Jahres wurde er bei einer Veranstaltung von einem Bürger gefragt, warum sie dort wehe. Damals sprach der Fragesteller von einem angeblichen Völkermord in Gaza. Auch diesen Vorwurf an die Adresse Israels wies Wegner damals entschieden zurück. im

Israel

Rabbiner verhindert Anschlag auf Generalstaatsanwältin

Ein Mann hatte den früheren Oberrabbiner Jitzchak Josef um dessen religiöse Zustimmung zur »Tötung eines Aggressors« ersucht. Die Hintergründe

 26.08.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israel stuft diplomatische Beziehungen mit Brasilien herunter

Die Auseinandersetzung beider Länder über den Gazakrieg war bereits im vergangenen Jahr eskaliert. Der brasilianische Präsident hatte Israels Militäreinsatz in Gaza mit dem Holocaust verglichen

 26.08.2025

Antisemitismus

Europäische Unis sind Hotspots des Judenhasses

Ein neuer Bericht zeichnet ein dramatisches Bild der Lage an europäischen Hochschulen: Jüdische Studierende seien mit einem »Klima der Angst und Ausgrenzung« konfrontiert

von Michael Thaidigsmann  26.08.2025

Canberra

Australien weist iranischen Botschafter nach Angriffen aus

Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg weist Australien einen Botschafter aus: Der Iran soll antisemitische Attacken auf jüdische Einrichtungen im Land gesteuert haben

 26.08.2025

Washington

Donald Trump: Der Krieg in Gaza endet in zwei bis drei Wochen

Der US-Präsident spricht von einer ernsthaften »diplomatischen Initiative«, die derzeit laufe, um den fast zwei Jahre andauernden Konflikt zu beenden

 26.08.2025

Kundgebung

Botschaft warnt vor israelfeindlicher Großdemo in Frankfurt

Stadt, Polizei und Justiz müssten entschieden einschreiten, damit es »nicht erneut eine Judenjagd auf den Straßen Frankfurts« gibt

von Imanuel Marcus  26.08.2025

Brüssel

Kampagne gegen die Beauftragte

Linke Europaabgeordnete fordern die Entlassung der Antisemitismusbeauftragten der EU-Kommission. Aus den jüdischen Gemeinden kommt nun massiver Gegenwind

von Michael Thaidigsmann  25.08.2025

Oberammergau

»Judenfreund«: Regisseur Stückl beklagt Anfeindungen

Christian Stückl leitet die berühmten Passionsspiele in Oberbayern. Lange wurde er dafür gewürdigt, das Werk von judenfeindlichen Passagen befreit zu haben. Nun dreht sich der Wind

 25.08.2025

Osnabrück

Schriftsteller Leon de Winter irritiert über Ausladung von Festival

Die örtliche jüdische Gemeinde hatte seinen geplanten Auftritt kurzfristig gestrichen – Begründung: Der Autor habe in seiner Kolumne die AfD »verharmlost«

 26.08.2025 Aktualisiert