Parteien

Linke gegen Zusammenarbeit mit Ditib - FDP übt auch Kritik

Die Ditib ist mit rund 900 Moscheegemeinden der größte Islamverband in Deutschland. Foto: dpa

Der Spitzenkandidat der Linkspartei, Dietmar Bartsch, kritisiert die nordrhein-westfälische Landesregierung für ihre Entscheidung, beim islamischen Religionsunterricht wieder mit dem deutsch-türkischen Moscheeverband Ditib zusammenzuarbeiten. »Erdogans Arm hat in deutschen Klassenräumen nichts verloren. Es war ein großer Fehler von Armin Laschet, diesen Leuten in Nordrhein-Westfalen den roten Teppich auszurollen«, sagte Bartsch der »Welt« (Donnerstag).

Bartsch spricht sich zudem gegen eine finanzielle Unterstützung des deutschen Staates für die Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib) aus: »Dass in den rund 900 Ditib-Moscheen in Deutschland nach Vorgaben der Religionsbehörde aus Ankara gepredigt wird und dies mit Steuergeld unterstützt wird, ist inakzeptabel und muss enden.«

Bartsch äußerte sich auch zum Thema Antisemitismus in Deutschland. »Bei den Themen Migration und Integration wurde Antisemitismus zu lange unterschätzt«, sagte der Linken-Fraktionschef im Bundestag. Der Blick müsse allerdings in alle Richtungen führen. »Gerade angesichts der deutschen Geschichte sollten wir nie den Fehler begehen, zuvorderst mit dem Finger auf andere zu zeigen.«

FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner sagte der Zeitung: »Muslimische Glaubensgemeinschaften dürfen nicht aus dem Ausland gesteuert und finanziert werden, sondern müssen von ihren Mitgliedern in Deutschland getragen werden. Damit bekommen liberale und progressive Muslime ein größeres Gewicht.« Lindner sprach sich außerdem für ein Verbot der antisemitischen Terrororganisationen Hamas und PFLP aus. »Es genügt nicht, nur ihre Flaggen oder Symbole zu verbieten.«

Das NRW-Schulministerium hatte vor rund drei Monaten die Besetzung einer neuen Kommission vorgestellt, die über die Inhalte des islamischen Religionsunterrichts mitbestimmen soll. Die Mitgliedschaft der Ditib in einem früheren Beirat ruhte zuletzt - in die neue Kommission hat sie das Schulministerium nun wieder berufen.

NRW führte im Jahr 2012 als erstes Bundesland islamischen Religionsunterricht ein - auf Basis eines verfassungsrechtlichen Provisoriums. Weil die muslimischen Verbände nicht als Religionsgemeinschaft anerkannt sind, installierte der Landtag ersatzweise den Beirat, der nun ersetzt wird. kna

Berlin/Potsdam

Zentralrat der Juden erwartet Stiftung für Geiger-Kolleg im Herbst

Zum Wintersemester 2024/25 soll sie ihre Arbeit aufnehmen

 26.07.2024

Potsdam

Neuer Name für das Abraham Geiger Kolleg bekannt geworden

Die Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner soll nach Regina Jonas benannt werden

 26.07.2024

Meinung

Kein Symbol für den Frieden

Warum man bestimmte Israel-Ketten besser nicht tragen sollte

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Opinion

Francesca Albanese is Surrounded by Like-Minded People at the U.N.

The Special Rapporteur is not a neutral observer, but an anti-Israel activist

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Judenhass-Skandal

Kritiker werfen Albanese »Bilderbuch-Antisemitismus« vor

Immer öfter wird eine Entlassung der UNO-Beauftragten gefordert

von Imanuel Marcus  26.07.2024

Olympia

Brandanschläge legen französisches Schnellzugnetz lahm

Am Tag der Eröffnungszeremonie gab es im ganzen Land Brandanschläge auf das Schienennetz

 26.07.2024

Palm Beach

Trump empfängt Netanjahu in Florida

Das Treffen sorgt für Aufsehen

 26.07.2024

Meinung

Francesca Albanese ist bei der UN von Gleichgesinnten umgeben

Die Sonderberichterstatterin ist eine israelfeindliche Aktivistin

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Brandenburg

AfD-Politiker wollte Robert Habeck ermorden

Der Mann war Hausmeister beim mittlerweile verbotenen »Compact«-Magazin

 26.07.2024