Nach Judenhass-Relativierung

Labour suspendiert Abgeordnete

Labour-Parlamentsabgeordnete Diane Abbott Foto: picture alliance / empics

Die britische Labour-Partei hat die bekannte Parlamentsabgeordnete Diane Abbott nach einem Rassismus-Vergleich bis auf Weiteres aus der Fraktion suspendiert. Damit reagierte die Oppositionspartei, die sich schon in der Vergangenheit gegen Vorwürfe des Antisemitismus wehren musste, auf einen Brief, den die schwarze Abgeordnete an die Zeitung »The Observer« geschrieben hatte.

Abbott hatte darin als Reaktion auf einen Artikel zum Rassismus in Großbritannien geschrieben, dass auch verschiedene weiße Menschen Vorurteile erlebten, aber nicht - wie Schwarze - ihr ganzes Leben lang Rassismus ausgesetzt seien. Iren, Juden und Sinti und Roma hätten in Amerika nicht hinten im Bus sitzen müssen, schrieb sie unter anderem.

Die jüdische Labour-Abgeordnete Margaret Hodge bezeichnete die Worte als »zutiefst beleidigend«. Nach der Suspendierung von Abbott schrieb sie am Sonntag auf Twitter, die Reaktion von Parteichef Keir Starmer sei richtig gewesen. »Keine Entschuldigungen. Keine Verzögerungen.« Die Kommentare würden nun untersucht.

Abbott, Großbritanniens erste schwarze Parlamentsabgeordnete und unter dem umstrittenen Ex-Parteichef Jeremy Corbyn einst Schatten-Innenministerin, entschuldigte sich. Sie wolle ihre Ausführungen voll und ganz zurückziehen und sich davon distanzieren, erklärte die 69-Jährige. Rassismus nehme viele Formen an, und es sei völlig unbestreitbar, dass Juden seine monströsesten Folgen erlebt hätten. dpa

Berlin

Gericht vertagt Verhandlung über Lahav Shapiras Klage gegen Freie Universität

Warum die Anwältin des jüdischen Studenten die Entscheidung der Richter trotzdem als großen Erfolg wertet. Die Hintergründe

 15.07.2025 Aktualisiert

Berlin

Vor 90 Jahren: Antisemitische Ausschreitungen am Kudamm

Am 15. Juli 1935 griff bei diesem Pogrom ein Nazi-Mob jüdische Passanten an. Zahlreiche Menschen wurden verletzt

 15.07.2025

Andenken

Berliner SPD: Straße oder Platz nach Margot Friedländer benennen

Margot Friedländer gehörte zu den bekanntesten Zeitzeugen der Verbrechen der Nationalsozialisten. Für ihr unermüdliches Wirken will die Berliner SPD die im Mai gestorbene Holocaust-Überlebende nun sichtbar ehren

 15.07.2025

Menlo Park

Zuckerberg kündigt riesige KI-Rechenzentren an

Der Facebook-Gründer will bei Künstlicher Intelligenz vorn liegen. Dafür nimmt er hunderte Milliarden Dollar in die Hand

 15.07.2025

München

Angriff auf Juden: Marokkaner muss ins Gefängnis

Das Verbrechen ereignete sich vor einem Jahr in der Münchner Innenstadt

 15.07.2025

Berlin

Organisationen unterstützen Lahav Shapiras Klage gegen die Freie Universität

Die Klage sei von »grundsätzlicher Bedeutung für alle Studierenden«, sagt etwa der Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt

 15.07.2025

Untersuchung

BBC verletzte Sorgfaltspflicht mit Gaza-Doku

Wie sich herausstellt, ist der jugendliche Erzähler in einer BBC-Doku der Sohn eines Hamas-Vertreters. Das sorgt für heftige Kritik. Es ist nicht der einzige Fall, bei dem Sender schlecht aussieht

 15.07.2025

Judenhass

AJC Berlin: »Pro-palästinensische« Demos erinnern an Querdenker

Israelfeindliche Demonstranten und Querdenker? Aus Sicht des Direktors des American Jewish Committee gibt es da durchaus Gemeinsamkeiten. Was er jetzt von der deutschen Zivilgesellschaft erwartet

von Johannes Peter Senk  14.07.2025

Medien

Die Deutsche Welle und Israel: Mitarbeiter werfen ihrem Sender journalistisches Versagen vor

Die Hintergründe

von Edgar S. Hasse  14.07.2025