Potsdam

Kritik an Porträt-Ausstellung im Brandenburger Landtag hält an

Ausschnitt aus einer Bildergalerie im neuen Landtag in Potsdam Foto: dpa

Der Zentralrat der Juden und SED-Opferverbände haben die Ausstellung mit verfremdeten Porträts unter anderem von Hitler, Goebbels und Stalin im brandenburgischen Landtag kritisiert. Die Ausstellung sei ein »fahrlässiges Spiel mit dem Bösen«, sagte Zentralratspräsident Dieter Graumann. Er erwarte vom Landtag »mehr politisches Fingerspitzengefühl«, betonte Graumann: »Porträts von NS-Verbrechern gehören ganz einfach nicht ins Parlament.«

Auch ein Künstler trage schließlich eine Verantwortung und solle die Gefühle von anderen nicht mit Füßen treten, sagte Graumann. Dass der Künstler Lutz Friedel Verbrechern wie Hitler und Goebbels durch das Porträtieren die gleiche Würde erweise wie NS-Opfern wie Anne Frank, der ebenfalls ein Porträt gewidmet ist, sei pervers und erschließe sich ihm »überhaupt nicht«.

Sensibilität Auch der Direktor des Potsdamer Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien, Julius H. Schoeps, forderte mehr Sensibilität vom Landtag. Es sei nicht nachvollziehbar, warum die Porträts »ausgerechnet im Landtag ausgestellt werden«, sagte Schoeps den Potsdamer Neuen Nachrichten (PNN). Die Kritik dürfe jedoch auch nicht übertrieben werden, so Schoeps: »Wie sagte doch der Preußenkönig Friedrich: tiefer hängen.«

Auch die Bundesvereinigung der Opfer des Stalinismus und die Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) kritisierten die Ausstellung im Landtag. Das Parlament müsse als »Ort der Werte« wahrgenommen werden können, sagte Rainer Wagner von der UOKG den PNN. Hugo Diederich von der Bundesvereinigung sagte, die Bilder von Diktatoren im öffentlichen Raum seien eine Zumutung für die Opfer: »Ein Parlament sollte Ausdruck von Zukunft und Leben sein, nicht Ausdruck von Diktaturen, die Millionen Menschen auf dem Gewissen haben.«

Das Landtagspräsidium will sich am Mittwoch auf Antrag der CDU-Fraktion mit der Ausstellung befassen. Die Kunstkommission des Parlaments hatte im vergangenen November grünes Licht für die Ausstellung mit mehr als 100 Porträts gegeben. epd/ja

Hamburg

Block-Prozess: Israelischer Firmenchef vernommen

Die Block-Kinder sollen an Silvester 2023/24 von einer israelischen Sicherheitsfirma aus der Obhut ihres Vaters entführt worden sein. Nun hat der Firmenchef bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt

von Bernhard Sprengel, Sebastian Engel  18.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  18.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten beschmieren Kanzleramt

Die Täter, ein Mann und eine Frau, befinden sich bereits wieder auf freiem Fuß

 18.11.2025

Meinung

Die Gut-Wetter Freunde Israels sind zurück! 

Die Wiederaufnahme der Waffenexporte ist richtig und notwendig. Doch das ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und vieler Juden vorerst verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025

Berlin

Mehr als 500 Rechtsextremisten mit Haftbefehl gesucht

Nach knapp 40 von ihnen wird wegen Gewaltstraftaten gefahndet

 18.11.2025

Berlin

Deutsch-Israelische Gesellschaft kritisiert geplante deutsche Millionenhilfen für UNRWA

Volker Beck: »Hilfe darf nicht über einen Kanal erfolgen, der in die terroristischen Aktivitäten der Hamas verstrickt war und ist«

 18.11.2025

Deutschland

»Das ist Verrat am Vaterland«

Unionsfraktionschef Jens Spahn äußert sich einmal mehr klar zur AfD

 18.11.2025

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

USA

Clinton-Minister zieht sich wegen Kontakt zu Epstein zurück

Der Skandal um den verstorbenen Sexualstraftäter zieht weitere Kreise. Ein früherer Minister kündigt nun wegen seiner persönlichen Beziehung zu Epstein Konsequenzen an

 18.11.2025