Facebook

»Können Sie kochen?«

Ein Jahr kann wie im Flug vergehen. Besonders, wenn man einen vollen Terminkalender hat. Ein Abendessen hier, eine Begrüßungsrede da, offizielle Empfänge und vor allem: viele Besucher. Davon kann der israelische Botschafter Yakov Hadas-Handelsman wahrscheinlich ein Lied singen.

Wie schnell und aufregend sein erstes Jahr in Deutschland vergangen ist, das versuchte der Diplomat heute in einem Live-Chat bei Facebook zu schildern. Hadas-Handelsman beantwortete rund 20 von 33 Fragen, die ihm Facebook-Freunde gestellt hatten. Von simplen Grüßen wie dem von Jessica Lentz »Shalom, Herr Botschafter! Willkommen auf FB!« über »Wie sind Sie zur Botschaft gekommen?«, Fragen zum Nahostkonflikt und zur Situation in Syrien, bis hin zu ganz aktuellen Diskussionen um die Echo-Preisverleihung und die umstrittene Band »Frei.Wild« war fast alles mit dabei.

Tal Gat, Öffentlichkeitsarbeiter der Botschaft, hatte die Idee zu diesem Chat. »Wir wollen im Dialog mit der Bevölkerung stehen«, sagt Gat. Dabei helfen die sozialen Netzwerke sehr. Dass sich der Botschafter an einem ganz normalen Arbeitstag dafür Zeit nimmt, ist laut Gat dennoch außergewöhnlich. Umso mehr sei Hadas-Handelsman darauf bedacht, die insgesamt 33 Fragen so vollständig wie möglich zu beantworten. »Wir versuchen, auf jeden einzugehen – auch auf kritische Anmerkungen – und jedes Thema zu behandeln.« Denn ein fruchtbarer Dialog sei sehr wichtig.

Brathuhn Und zu diesem Dialog zählt eben auch eine Frage wie: »Können Sie kochen?«, die die Nutzerin Anastasia Margarita Vaska gestellt hat. Wo das Essen besser sei, möchte sie erfahren. Dazu hat der Botschafter eine klare Meinung: »Einer der Vorteile im diplomatischen Dienst ist es, viele Sorten von Essen kennenzulernen. Deutsches Essen ist sehr gut, besonders für mich, weil es mich zum Teil an mein Kindheitsessen zu Hause erinnert. Zu Hause haben wir eine Mischung aus israelischem und deutschem Essen. Am liebsten mache ich Brathuhn.«

Evgenij Krøpiwski möchte wissen, wie der Botschafter die »Überlebensfähigkeit« der Parteien Jesch Atid und HaBayit HaYehudi »für die nächsten zehn Jahre« einschätzt. »Erstens bin ich kein Prophet, und bei uns sagt man, dass, seit der Tempel zerstört wurde, gab es keine intelligenten Propheten mehr. Aber, in den letzten 20 Jahren mindestens, hat die israelische Öffentlichkeit mehrfach bewiesen, dass sie, wenn sie mit ihren Politikern und Parteien nicht zufrieden ist, sie die Wahlen nutzt, um dies zu ändern«, antwortet Hadas Handelsman.

Und auch zu wirtschaftspolitischen Themen wollen Nutzer die Meinung des Botschafters erfahren. Wie zum Beispiel der Facebook-Freund Des Neetz: »Sehr geehrter Herr Botschafter, wie beurteilen Sie den Verlauf der Eurokrise und die Lösungsversuche der beteiligten Akteure?«

Die aber blieb – aus Zeitgründen – leider unbeantwortet. Auch eine Stunde kann wie im Flug vergehen. Immerhin: Der Botschafter war zufrieden: »So ein Facebook Chat ist ein unabdingbares Werkzeug, um Menschen zu erreichen und ihre Fragen zu beantworten.«

Den vollständigen Chat können Sie hier nachlesen:
www.facebook.com/IsraelinGermany

Debatte

»Hitler hatte eine unentdeckte genetische sexuelle Störung«

Eine neue britische Dokumentation über Adolf Hitler sorgt für Diskussionen: Kann die Analyse seiner DNA Aufschluss über die Persönlichkeit des Massenmörders geben?

 15.11.2025

Deutschland

Auschwitz-Komitee: Geplante Auktion ist schamlos 

Ein Neusser Auktionshaus will einen »Judenstern« und Briefe von KZ-Häftlingen und deren Angehörigen versteigern. Das internationale Auschwitz-Komitee reagiert

 15.11.2025

Debatte

Verbot durch US-Präsident Trump: Wie gefährlich ist die »Antifa-Ost« wirklich?

In einem ungewöhnlichen Schritt stuft die Trump-Regierung vier linksextreme Organisationen als Terrorgruppen ein - in Europa. Betroffen ist auch eine Gruppierung in Deutschland

von Luzia Geier  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Terror

Mutmaßliches Hamas-Mitglied in U-Haft

Der Mann soll Waffen für Anschläge auf jüdische und israelische Ziele transportiert haben

 14.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Gastbeitrag

Kein Ende in Sicht

Der Antisemitismus ist in den vergangenen zwei Jahren eskaliert. Wer jetzt glaubt, dass es eine Rückkehr zum Status vor dem 7. Oktober 2023 gibt, macht es sich zu leicht. Denn auch vor dem »Schwarzen Schabbat« trat der Antisemitismus zunehmend gewaltvoller und offener zutage

von Katrin Göring-Eckardt, Marlene Schönberger, Omid Nouripour  13.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025

Schleswig-Holstein

Polizei nimmt weiteren Hamas-Terroristen fest

Mahmoud Z. soll ein Sturmgewehr, acht Pistolen und mehr als 600 Schuss Munition für Anschläge gegen jüdische und israelische Einrichtungen organisiert haben

 13.11.2025