Einspruch

Kehren vor der eigenen Tür

Asa Kasher glaubt, dass die IDF mögliche Vergehen im Gaza-Krieg besser untersuchen kann als ein UN-Ausschuss

von Asa Kasher  15.09.2014 17:51 Uhr

Asa Kasher Foto: Flash90

Asa Kasher glaubt, dass die IDF mögliche Vergehen im Gaza-Krieg besser untersuchen kann als ein UN-Ausschuss

von Asa Kasher  15.09.2014 17:51 Uhr

Nach dem Ende der Militäroperation »Protective Edge« im Gazastreifen führt Israel eine Reihe von Ermittlungen durch. Jeder, der an einer ehrlichen und verantwortungsbewussten Bewertung dieser Operation interessiert ist, sollte abwarten, bis deren Ergebnisse veröffentlicht werden.

Die Ermittlung beginnt zunächst einmal mit der routinemäßigen Auswertung des Geschehens durch die Befehlshaber der Armee. Wie jede Organisation, die für das Land von existenzieller Bedeutung ist, untersucht auch die IDF gründlich, was geschehen ist, was funktioniert hat, was schiefgelaufen ist und wo Verbesserungsbedarf besteht. Eine solche hoch professionelle Tatsachenfeststellung findet auf allen Ebenen der Armee statt, von den einzelnen Einheiten bis zum Generalstab.

selbstverständnis Zum Selbstverständnis unserer Armee gehört ein bestimmter Ethik-Kodex – der »Geist der IDF«. Daher umfasst jede Selbstprüfung nach einem Militäreinsatz selbstverständlich auch die Frage, ob die Werte und Normen der IDF korrekt eingehalten wurden. Man möge bitte bedenken, dass die IDF die einzige Armee eines demokratischen Staates ist, die in ihrem Ethik-Kodex den Wert des menschlichen Lebens und die »Reinheit der Waffen« festgeschrieben hat. (Das bedeutet, dass der Einsatz von Gewalt nur zurückhaltend erfolgt.) Befehlshaber und Soldaten werden regelmäßig darin unterrichtet, wie diese Werte einzuhalten sind.

Auch Strafverfahren werden eingeleitet. Wenn ein Bürger in Uniform unter Verdacht steht, ein Verbrechen begangen zu haben, wird er oder sie verhört, möglicherweise angeklagt und dann eventuell bestraft. Außerdem wird, innerhalb und außerhalb der IDF, untersucht, ob Internationales Recht immer eingehalten wurde.

Vor diesem Hintergrund ist das Einsetzen einer Untersuchungskommission durch die notorisch voreingenommene UN nichts als scheinheilig. Israels moralische, ethische und rechtliche Standards sind höher als die sämtlicher seiner Kritiker.

Der Autor ist emeritierter Philosophie-Professor und hat den Ethik-Kodex der IDF mitverfasst.

USA

Nach Hitlergruß-ähnlicher Geste: Musk legt mit Nazi-Wortspiel noch mal nach

Die Menschenrechtsorganisation Anti-Defamation League reagiert mit klaren Worten

 23.01.2025

Auschwitz-Gedenken

Kanzler Scholz: Ausgrenzung von Juden heute ist empörend und beschämend

Vor 80 Jahren wurden das KZ Auschwitz befreit. Bundeskanzler Scholz nutzt den Anlass, Antisemitismus zu verurteilen. Jeder einzelne sei aufgefordert, gegen judenfeindliche Handlungen anzugehen

von Birgit Wilke  23.01.2025

Meinung

Israel braucht einen neuen Plan

Die Zweifel sind zur Gewissheit geworden: Einen vollständigen militärischen Sieg über die Hamas wird es nicht geben

von Joshua Schultheis  23.01.2025

Meinung

Kennen Sie Abed Hassan?

Medien feiern den Berliner als »deutsche Stimme aus Gaza«, dass er den Terror der Hamas verharmlost, scheint sie nicht zu stören

von Susanne Stephan  23.01.2025 Aktualisiert

Washington D.C.

Trump-Gesandter sieht Nahen Osten am »Wendepunkt«

Der Nahost-Gesandte des neuen Präsidenten betrachtet die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas als »unglaubliche Chance für die Region« und finanziellen Profit. Wird ein historisches Abkommen nun erweitert?

 23.01.2025

Berlin

Klein: Migranten müssen unser Verhältnis zu Israel begreifen

Der Bundesbeauftragte für den Kampf gegen Antisemitismus spricht über Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft und den Krieg in Gaza

 23.01.2025

Umfrage

Jeder zehnte junge Erwachsene hat den Begriff Holocaust noch nie gehört

80 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz wird die Aufklärung über die Schoa noch komplizierter. Eine Umfrage der Jewish Claims Conference zeigt Wissenslücken und eine große Sorge

 23.01.2025

Berlin

Weidel, Wagenknecht und ihr Hitler-Streit im TV 

BSW-Chefin Wagenknecht und AfD-Chefin Weidel treffen erneut im Fernsehstudio aufeinander – und schenken sich dieses Mal nichts. Es wird dabei ziemlich persönlich

von Jörg Ratzsch  22.01.2025

Bayern

Zentralrat der Juden: »Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen des zweijährigen Jungen und des Mannes, der ihm zur Hilfe eilen wollte«

Ein Messerangriff in Aschaffenburg hat zwei Todesopfer und mehrere Verletzte gefordert. Unter den Toten ist ein Kind einer Kita-Gruppe. Die Ermittlungen laufen, das Entsetzen ist groß. Auch der jüdische Dachverband reagiert

von Leticia Witte  22.01.2025