Bundesregierung

Jüdische Einwanderer bei Renten diskriminiert

Debatte im Deutschen Bundestag (Archiv) Foto: dpa

Jüdische Einwanderer aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion sind bei der Rente offenbar noch immer schlechtergestellt als Spätaussiedler. »Die Prüfungen dauern noch an«, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung an die Grünen-Fraktion im Bundestag, über die der »Spiegel« (Samstag) berichtet. Wann konkrete Ergebnisse vorliegen, könne noch nicht gesagt werden.

Im Koalitionsvertrag hatten CDU, CSU und SPD vereinbart, für Härtefälle wie bei den sogenannten Kontingentflüchtlingen einen »Ausgleich durch eine Fondslösung« zu prüfen. Das Bundesinnenministerium teilte mit, es seien »erste Gespräche« mit dem Zentralrat der Juden geführt worden.

FORDERUNG Jüdische Einwanderer seien hierzulande besonders stark von Altersarmut betroffen, sagte die Migrationsexpertin der Grünen, Filiz Polat, dem Magazin. »Eine Lösung darf nicht länger auf die Wartebank geschoben werden.«

»Eine Lösung darf nicht länger auf die Wartebank geschoben werden.«

Grünen-Politikerin Filiz Polat

Ein Jahr vor Ende der Wahlperiode sei die Bundesregierung bei der Frage der rentenrechtlichen Gleichstellung der jüdischen Zuwanderer »keinen Schritt weiter«, kritisierte auch der Grünen-Politiker Volker Beck, der mit seiner Initiative »Zedek-Gerechtigkeit« den Angaben zufolge hierzu einen Gesetzesvorschlag vorgestellt hat.

FONDS Die Gleichstellung von jüdischen Kontingentflüchtlingen und Spätaussiedlern im Rentenrecht soll demnach zusätzlich durch einen Härtefall-Fonds ergänzt werden.

Seit 1990 kamen etwa 200.000 Juden aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland. Während Spätaussiedler ihre in den Staaten der früheren Sowjetunion geleisteten Berufsjahre für die Rente anrechnen lassen können, haben jüdische Zuwanderer aus denselben Ländern diese Möglichkeit nicht. Deswegen sind nach Einschätzung von »Zedek« mehr als ein Drittel von ihnen auf Sozialhilfe angewiesen. kna

Berlin

Wadephul: Keine deutsche Beteiligung an Gaza-Stabilisierungstruppe

Er sei dafür, »dass Deutschland eine vermittelnde Rolle einnimmt, um der Sicherheit Israels Rechnung zu tragen«, so der Außenminister

 26.12.2025

Istanbul

Türkei nimmt 115 mutmaßliche IS-Mitglieder fest

Die Verdächtigen sollen Anschläge während der Weihnachts- und Neujahrszeit geplant haben

 25.12.2025

Australien

Mann solidarisiert sich mit Sydney-Attentätern – Festnahme

Bei dem Verdächtigen wurden Einkaufslisten für den Bau einer Bombe und Munition gefunden. Es erging bereits Anklage

 24.12.2025

Washington

US-Regierung nimmt deutsche Organisation HateAid ins Visier

Die beiden Leiterinnen wurden wegen angeblicher Zensur amerikanischer Online-Plattformen mit Einreiseverboten belegt. Die Bundesregierung protestiert

 24.12.2025

Großbritannien

Israelfeindlicher Protest: Greta Thunberg festgenommen

In London treffen sich Mitglieder der verbotenen Gruppe Palestine Action zu einer Protestaktion. Auch die schwedische Aktivistin ist dabei. Die Polizei schreitet ein

 23.12.2025

Stockholm

Was bleibt von den Mahnungen der Überlebenden?

Der Schoa-Überlebende Leon Weintraub warnt vor der AfD und Fanatismus weltweit. Was für eine Zukunft hat die deutsche Erinnerungskultur?

von Michael Brandt  23.12.2025

Israel

Netanjahu warnt Türkei

Israel will die Zusammenarbeit mit Griechenland und Zypern stärken. Gleichzeitig richtet der Premier scharfe Worte an Ankara

 23.12.2025

New York

Mitglieder von Mamdanis Team haben Verbindungen zu »antizionistischen« Gruppen

Laut ADL haben mehr als 80 Nominierte entsprechende Kontakte oder eine dokumentierte Vorgeschichte mit israelfeindlichen Äußerungen

 23.12.2025

Düsseldorf

Reul: Bei einer Zusammenarbeit mit der AfD wäre ich weg aus der CDU

Die CDU hat jede koalitionsähnliche Zusammenarbeit mit der AfD strikt ausgeschlossen. Sollte sich daran jemals etwas ändern, will Nordrhein-Westfalens Innenminister persönliche Konsequenzen ziehen

 23.12.2025