Kriminalität

Judenfeindlicher Vorfall in Berlin

Foto: dpa

Nach einem antisemitischen Zwischenfall in Berlin ermittelt die Polizei gegen unbekannt. Ein 36-Jähriger sei in der Nacht zu Sonntag im Bezirk Mitte an einer Straßenbahnhaltestelle von einem Unbekannten gefragt worden, ob er Jude sei, und dann antisemitisch beleidigt worden, teilte die Polizei am Sonntag mit. Zeugen hätten daraufhin die Polizei gerufen. Der Staatsschutz ermittelt.

Im Jahr 2018 hatte die Polizei deutlich mehr antisemitische Straftaten verzeichnet als in den Vorjahren. Die Zahl der Gewalttaten gegen Juden stieg um 60 Prozent. Bundesweit registrierte die Polizei 1646 Straftaten. Das sind knapp zehn Prozent mehr, als die Bundesregierung für 2017 gemeldet hatte, damals waren es 1504. Insgesamt stellte die Polizei im vergangenen Jahr 62 Gewaltdelikte fest, im Jahr zuvor waren es 37.

Berlin ist so stark mit antisemitischer Kriminalität belastet wie kein anderes Bundesland.

Jede fünfte in Deutschland gemeldete antisemitische Straftat geschieht in Berlin. Allein im ersten Halbjahr 2018 meldete die Polizei 80 Straftaten in der Hauptstadt. Damit ist Berlin so stark mit antisemitischer Kriminalität belastet wie kein anderes Bundesland. Dies ging Ende August des vergangenen Jahres aus Antworten der Bundesregierung auf quartalsweise Anfragen der Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau und der Linksfraktion hervor.

KONZEPT Anfang März dieses Jahres hatte Berlin bekannt gegeben, mit einem neuen Konzept das jüdische Leben in der Hauptstadt besser zu schützen. Der Berliner Senat beschloss dafür als bundesweit erste Landesregierung ein Konzept zur Weiterentwicklung der Antisemitismus-Prävention.

Der Schutz der jüdischen Gemeinschaft in Berlin sei eine »historische Verantwortung«, sagte Berlins Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) bei der Vorstellung des Konzeptes. Unter anderem werde es künftig einen Ansprechpartner des Landes zum Thema Antisemitismus geben, an den sich sowohl die Justiz als auch die jüdische Gemeinde wenden können. ja/epd

Islam-Debatte

Muslime solidarisieren sich mit Constantin Schreiber

Der Journalist hatte zuvor erklärt, sich aus Angst nicht mehr zum Islam zu äußern

 21.09.2023

Studie

Rechtsextreme Einstellungen nehmen deutlich zu

Acht Prozent der Menschen in Deutschland haben ein entsprechendes Weltbild - Antisemitismus inklusive

 21.09.2023

Meinung

Für einen echten Neubeginn

Ayala Goldmann hofft, dass Walter Homolkas Rückzugsgefechte möglichst bald der Vergangenheit angehören

von Ayala Goldmann  20.09.2023

Antisemitismus

Kanye West: Rolle rückwärts bei Adidas

Der neue Konzernchef nimmt den Rapper für dessen massiv judenfeindliche Aussagen in Schutz

 20.09.2023

Vereinte Nationen

»Mördern und Antisemiten den roten Teppich ausgerollt«

Protest in UN-Vollversammlung: Israels Botschafter aus dem Saal geführt

von Michael Thaidigsmann  20.09.2023

Demoskopie

AfD in Umfragen klar zweitstärkste Kraft

Der Höhenflug der rechtsextremen Partei dauert an

 20.09.2023

Parteien

Bürgermeisterwahl in Thüringen: Holt die AfD das nächste Amt?

Ihr Kandidat fiel mit einem Text dem Verfassungsschutz auf

von Stefan Hantzschmann  20.09.2023

USA

Ein Treffen in New York

Bundeskanzler Scholz bemüht sich, Premier Netanjahu zu Kompromiss bei der Justizreform zu bewegen

 19.09.2023

Bayern

Freie Wähler mit Rekordhoch

Nach der Flugblatt-Affäre um ihren Chef Aiwanger steht die Partei auf dem zweiten Platz

 19.09.2023