Meinung

Jerusalem und das gar nicht isolierte Israel

Ingo Way Foto: Stephan Pramme

Meinung

Jerusalem und das gar nicht isolierte Israel

Etliche Länder ziehen nach der Hauptstadt-Entscheidung der USA nach. Auch Deutschland hätte sich anschließen können

von Ingo Way  02.01.2018 12:38 Uhr

Es war ein besonderes Weihnachtsgeschenk: Am 24. Dezember kündigte der Präsident von Guatemala, Jimmy Morales, im Internet an, die Botschaft seines Landes von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Damit folgt die zentralamerikanische Republik dem Beispiel der USA, deren Präsident Donald Trump Ende vergangenen Jahres Jerusalem als Hauptstadt Israels offiziell anerkannte und eine Botschaftsverlegung in Aussicht stellte.

Weitere Staaten denken nach israelischen Regierungsangaben ebenfalls darüber nach, ihre Vertretungen zu verlegen, darunter Rumänien, die Tschechische Republik sowie Guatemalas Nachbarland Honduras. Guatemala und Honduras, ebenso wie das westafrikanische Togo, gehörten zu jenen neun Ländern, die im Dezember in der Generalversammlung der Vereinten Nationen gegen die Resolution stimmten, die die Anerkennung Jerusalems als israelische Hauptstadt für »null und nichtig« erklärt.

un-resolution Es ist nämlich keineswegs so, dass »die ganze Welt« gegen die Entscheidung der USA gestimmt hätte. Gegen die UN-Resolution votierten zwar nur neun Länder, doch es gab immerhin 35 Enthaltungen sowie 21 Staaten, die der Abstimmung fernblieben – Schritte, die auch Deutschland offengestanden hätten, das sich so gern seiner Freundschaft zu Israel rühmt und die Sicherheit des jüdischen Staates zu seiner Staatsräson erklärt hat. Doch die Bundesrepublik stimmte für die Resolution, die von muslimischen Staaten eingebracht wurde, die Israel traditionell feindlich gesinnt sind.

Unter den Ländern, die sich enthalten haben, waren unter anderem Argentinien, Australien, Benin, Kamerun, Kanada, Kolumbien, die Tschechische Republik, Ungarn, Malawi, Mexiko, Panama, Polen, Rumänien, Ruanda und Uganda. Neben mehreren westlichen Demokratien auffallend viele Länder in Südamerika und Afrika. Ein Erfolg der diplomatischen Bemühungen der israelischen Regierung in der jüngsten Zeit, und vor allem von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu dortigen Staaten zu verbessern.

Im Zweifel erkennt man seine Freunde nicht an dem, was sie sagen, sondern an dem, was sie tun.

Australien

Mann solidarisiert sich mit Sydney-Attentätern – Festnahme

Bei dem Verdächtigen wurden Einkaufslisten für den Bau einer Bombe und Munition gefunden. Es erging bereits Anklage

 24.12.2025

Washington

US-Regierung nimmt deutsche Organisation HateAid ins Visier

Die beiden Leiterinnen wurden wegen angeblicher Zensur amerikanischer Online-Plattformen mit Einreiseverboten belegt. Die Bundesregierung protestiert

 24.12.2025

Großbritannien

Israelfeindlicher Protest: Greta Thunberg festgenommen

In London treffen sich Mitglieder der verbotenen Gruppe Palestine Action zu einer Protestaktion. Auch die schwedische Aktivistin ist dabei. Die Polizei schreitet ein

 23.12.2025

Stockholm

Was bleibt von den Mahnungen der Überlebenden?

Der Schoa-Überlebende Leon Weintraub warnt vor der AfD und Fanatismus weltweit. Was für eine Zukunft hat die deutsche Erinnerungskultur?

von Michael Brandt  23.12.2025

Israel

Netanjahu warnt Türkei

Israel will die Zusammenarbeit mit Griechenland und Zypern stärken. Gleichzeitig richtet der Premier scharfe Worte an Ankara

 23.12.2025

New York

Mitglieder von Mamdanis Team haben Verbindungen zu »antizionistischen« Gruppen

Laut ADL haben mehr als 80 Nominierte entsprechende Kontakte oder eine dokumentierte Vorgeschichte mit israelfeindlichen Äußerungen

 23.12.2025

Düsseldorf

Reul: Bei einer Zusammenarbeit mit der AfD wäre ich weg aus der CDU

Die CDU hat jede koalitionsähnliche Zusammenarbeit mit der AfD strikt ausgeschlossen. Sollte sich daran jemals etwas ändern, will Nordrhein-Westfalens Innenminister persönliche Konsequenzen ziehen

 23.12.2025

Interview

»Diskrepanzen zwischen warmen Worten und konkreten Maßnahmen«

Nach dem Massaker von Sydney fragen sich nicht nur viele Juden: Wie kann es sein, dass es immer wieder zu Anschlägen kommt? Auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, sieht Defizite

von Leticia Witte  22.12.2025

Washington D.C.

Kritik an fehlenden Epstein-Dateien: Minister erklärt sich

Am Freitag begann das US-Justizministerium mit der Veröffentlichung von Epstein-Akten. Keine 24 Stunden später fehlen plötzlich mehrere Dateien - angeblich aus einem bestimmten Grund

von Khang Mischke  22.12.2025