Berlin

»Jeden Angriff hart beantworten«

Yair Lapid am Gleis 17 Foto: Uwe Steinert

Berlin

»Jeden Angriff hart beantworten«

Israels Finanzminister Yair Lapid erinnert am Gleis 17 an Schoa-Opfer und kündigt der Hamas entschlossenen Widerstand an

von Philipp Peyman Engel  20.08.2014 18:21 Uhr

Israels Finanzminister Yair Lapid hat am Mittwochabend am Berliner Gedenkort Gleis 17 an die Opfer des Holocausts erinnert. »Von diesem Ort geht für uns Juden eine Botschaft aus: Nie wieder werden wir es zulassen, dass das jüdische Volk noch einmal Opfer wird«, sagte Lapid auf dem S-Bahnhof Grunewald, von wo aus während der NS-Zeit mehr als 55.000 Berliner Juden in Konzentrationslager und Ghettos deportiert wurden. »Die Schoa hat gezeigt, dass es das absolut Böse gibt. Dagegen werden wir Juden uns entschlossen und erfolgreich wehren.«

Lapid fragte in seiner Gedenkrede, wie die Nationalsozialisten so viel Schuld auf sich laden konnten, indem sie mehr als sechs Millionen Juden ermordeten. Die Antwort sei ebenso einfach wie schmerzhaft: »Die Nazis haben unsere jüdischen Brüder und Schwestern damals alles Menschliche abgesprochen«, betonte der israelische Politiker, dessen Großvater und Onkel in Ungarn ermordet wurden. »Nur so konnten die Deutschen solch ein monströses Unrecht begehen.«

Hamas Es sei diese Ideologie, die auch der radikal-islamischen Terrororganisation Hamas im Gaza-Streifen zugrunde liege, sagte Lapid weiter. Wie das NS- Regime betrachte auch die Hamas Juden nicht als Menschen, sondern als Feinde, die ausgelöscht werden müssten. »Doch das werden wir verhindern«, kündigte der 50-Jährige an. »Die israelische Regierung wird weiterhin jeden Angriff der Hamas mit harten Militärschlägen beantworten.«

Nach der Gedenkzeremonie entzündete Lapid in Erinnerung an die Schoa-Opfer eine Kerze. Zuvor hatte er sich über den Gedenkort »Gleis 17« informiert, von wo am 18. Oktober 1941 der erste Deportationszug der Reichsbahn mit über 1000 jüdischen Kindern, Frauen und Männern in die Konzentrationslager abfuhr. Im Gedenken an diese Berliner jüdischen Familien sprach Rabbiner Yehuda Teichtal das El Male Rachamim. Rabbiner Yitshak Ehrenberg sprach das Kaddisch.

Meinung

Die AfD schreckt vor nichts mehr zurück

Im Bundestag bagatellisiert die AfD sogar den Völkermord an bosnischen Muslimen 1995, um gegen Muslime in Deutschland zu hetzen

von Michael Thaidigsmann  11.07.2025

Berlin

AfD-Eklat im Bundestag bei Debatte über Völkermord

Der Bundestag unterbricht seine Haushaltsberatungen für eine Diskussion zum Gedenken an das Kriegsverbrechen in Srebrenica vor 30 Jahren. Bei AfD-Reden kommt es zum Skandal

 11.07.2025

Justiz

Berufung wegen antisemitischer Inhalte auf X zurückgewiesen

Das Landgericht hatte die Klage im Juni 2024 mit Verweis auf fehlende internationale Zuständigkeit abgewiesen

 11.07.2025

Ravensbrück

Familie von KZ-Überlebender erhält Ring zurück

Im Frühjahr war es demnach einer Freiwilligen gelungen, die Familie von Halina Kucharczyk ausfindig zu machen

 11.07.2025

Thüringen

Voigt für deutsch-israelisches Jugendwerk in Weimar

Er führe dazu Gespräche mit israelischen Partnern, die bereits Interesse an einer Ansiedlung in Thüringen signalisiert hätten

 11.07.2025

Washington D.C.

US-Behörde wartet auf Daten zu attackierten Iran-Atomanlagen

In welche Tiefen drangen die bunkerbrechenden Bomben in die iranischen Atomanlagen vor? Die für die Entwicklung der Bomben zuständige Behörde hat darauf noch keine Antwort

 11.07.2025

Sarajevo/Berlin

Rabbiner: Srebrenica-Gedenken in Deutschland besonders wichtig

8.000 Tote und eine Wunde, die nicht verheilt: Heute gedenkt die Welt der Opfer des Massakers von Srebrenica. Das liberale Judentum sieht eine gemeinsame Verantwortung - auch bei der deutschen Erinnerungskultur

 11.07.2025

Brüssel

EU baut Drohkulisse gegen Israel auf

Die EU will Israel zu einer besseren humanitären Versorgung der Menschen in Gaza drängen - und präsentiert das Inventar ihrer Daumenschrauben

 11.07.2025

Berlin

Mehr Verfahren wegen Antisemitismus eingeleitet

Die Berliner Staatsanwaltschaft bearbeitet Hunderte Fälle mit antisemitischem Hintergrund

 11.07.2025