Paris

Israels Olympia-Start: Polizei, Pfiffe und Palästina-Fahnen

Während der Olympischen Spiele in Paris nimmt die Sicherheit einen großen Stellenwert ein. Gefährdet sind vor allem israelische Athleten. Foto: picture alliance/dpa

Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen sind Israels Fußballer in die Olympischen Spiele gestartet. Der Bereich rund um das Pariser Prinzenpark-Stadion, in dem das Team am Mittwoch seine erste Vorrundenpartie gegen Mali (1:1) bestritt, wurde großflächig abgeriegelt. Ein Großaufgebot der Polizei, darunter auch Spezialkräfte, patrouillierten. Die Busse beider Mannschaften wurden von mehreren Polizeiautos zum Stadion begleitet.

Als vor dem Anstoß die israelische Hymne gespielt wurde, gab es Pfiffe. Während der Partie zeigten kleinere Gruppen von Fans auf der Haupttribüne Palästina-Fahnen, was zwischenzeitlich zu Diskussionen mit anderen Zuschauern und Sicherheitskräften führte. Weitere Folgen hatte die Aktion zunächst nicht.

Es sei ein »besonders heikles Spiel«, sagte Frankreichs geschäftsführender Innenminister Gérald Darmanin vor der Partie. Er sah sie selbst im Stadion an, »um zu zeigen, dass es natürlich kein uns bekanntes Sicherheitsproblem gibt«. Etwa 1000 Polizisten und Gendarmen waren laut Darmanin im Einsatz - wegen des Spiels, aber auch um etwa Touristen zu helfen.

Schin Bet-Begleitung

Israels Delegation steht bei den Spielen in Frankreich unter besonderem Schutz. Rund um die Uhr sollen ihre Teams und Einzelsportler von der französischen Polizei, aber auch von Agenten des Geheimdienstes Schin Bet begleitet werden - im Olympischen Dorf und auch auf dem Weg zu den jeweiligen Wettkampfstätten.

Lesen Sie auch

Das Olympische Komitee Palästinas hatte zuletzt den Ausschluss Israels von den Spielen gefordert. Aufgrund des Krieges, den sie allerdings selbst begannen, werfen die Palästinenser Israel eine »systematische und anhaltende Verletzung der olympischen Charta« vor.

Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympisches Komitees (IOC), hatte daraufhin auf die politische Neutralität der Dachorganisation verwiesen. »Olympia ist kein Wettbewerb zwischen Ländern oder Regierungen, sondern zwischen Athleten«, hatte der 70-Jährige gesagt. Das palästinensische und israelische Olympische Komitee hätten bislang friedlich koexistiert.

Nicht beunruhigt

Israels Fußballer lassen sich von den hohen Sicherheitsvorkehrungen nicht beunruhigen. »Wir fühlen uns sehr sicher«, sagte Mittelfeldspieler Ido Shahar nach dem 1:1 gegen Mali zum Start ins Männer-Turnier. »Wir fokussieren uns nur auf Fußball«, erklärte der 22-Jährige. »Wir sind sehr stolz und dankbar, unser Land zu repräsentieren. Wir spüren die Unterstützung von ganz Israel.« Man wolle den Menschen dort nun möglichst Siege zurückgeben. dpa/ja

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Extremismus

Beobachtungsstelle: Tausende christenfeindliche Straftaten in Europa

Europa gilt immer noch als christlicher Kontinent. Doch Experten warnen: Christen sind von einem Klima wachsender Intoleranz bedroht. Auch in Deutschland muss die Lage Besorgnis erregen

 16.11.2025

Deutschland

Auktion von Besitztümern von NS-Opfern abgesagt

Im Online-Katalog waren unter anderem Dokumente und Post von NS-Verfolgten aus Konzentrationslagern sowie Täterpost zu finden

 16.11.2025 Aktualisiert

Meinung

Mit Martin Hikel geht einer, der Tacheles redet

Der Neuköllner Bürgermeister will nicht erneut antreten, nachdem ihm die Parteilinke die Unterstützung entzogen hat. Eine fatale Nachricht für alle, die sich gegen Islamismus und Antisemitismus im Bezirk einsetzen

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Berlin

Merz verspricht Schutz jüdischen Lebens in Deutschland

Bei der diesjährigen Verleihung des Preises für Verständigung und Toleranz im Jüdischen Museum Berlin an Amy Gutmann und David Zajfman gab Bundeskanzler Friedrich Merz ein klares Versprechen ab

 16.11.2025

Meinung

Die Ukrainer brauchen unsere Hilfe

Die Solidarität mit ukrainischen Geflüchteten in Deutschland nimmt ab. Aus einer jüdischen Perspektive bleibt es jedoch wichtig, auch weiterhin nicht von ihrer Seite abzuweichen

von Rabbinerin Rebecca Blady  16.11.2025

Berlin

Angriff auf Leiter deutsch-arabischer Schule in Neukölln

Al-Mashhadani gilt als Kritiker islamistischer Netzwerke und setzt sich für einen arabisch-israelischen Austausch ein

 15.11.2025

Debatte

»Hitler hatte eine unentdeckte genetische sexuelle Störung«

Eine neue britische Dokumentation über Adolf Hitler sorgt für Diskussionen: Kann die Analyse seiner DNA Aufschluss über die Persönlichkeit des Massenmörders geben?

 15.11.2025

Deutschland

Auschwitz-Komitee: Geplante Auktion ist schamlos 

Ein Neusser Auktionshaus will einen »Judenstern« und Briefe von KZ-Häftlingen und deren Angehörigen versteigern. Das internationale Auschwitz-Komitee reagiert

 15.11.2025