Frankfurt am Main

Israelfeindliche Aktivisten bedrohen Uni-Präsidenten

Enrico Schleiff, Professor für Molekulare Zellbiologie der Pflanzen an der Goethe-Universität Foto: picture alliance/dpa

Frankfurt am Main

Israelfeindliche Aktivisten bedrohen Uni-Präsidenten

Der Präsident der Goethe-Universität hatte eine Kooperationsvereinbarung mit der Universität Tel Aviv unterzeichnet und geriet deshalb ins Visier der Aktivisten. Es ist nicht der erste Skandal auf dem Campus

 24.10.2025 14:40 Uhr

Nach dem antisemitischen Vorfall im September ist es an der Goethe-Universität Frankfurt erneut zu einem massiven Zwischenfall gekommen. Mitglieder der radikal-israelfeindlichen Gruppe »Students4Palestine« bedrohten auch den Universitätspräsidenten Enrico Schleiff persönlich. Der Vorfall ereignete sich am Mittwoch. »Bild« berichtete zuerst.

Hundert Demonstranten versammelten sich auf dem Campus und riefen in Parolen zur Vernichtung Israels auf. Laut Zeugen skandierten einige Teilnehmer: »Mit Steinen und Gewehren werden wir uns wehren.« Auf das Pflaster vor dem Präsidialgebäude sprühten sie die Worte: »Schleiff, Schleiff, you can›t hide, you‹re supporting genocide«. Dies ist eine klare Drohung gegen Schleiff, der kürzlich eine Kooperationsvereinbarung mit der Universität Tel Aviv unterzeichnet hatte.

Bereits Mitte September hatten dieselben Aktivisten versucht, israelische Wissenschaftler und Gäste einzuschüchtern. Die Universitätsleitung hatte daraufhin Strafanzeigen wegen Bedrohung, Nötigung und Beleidigung gestellt und gegen eine der Rädelsführerinnen ein vorübergehendes Hausverbot verhängt.

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Trotz der Bitte der Universität, die neuerliche Demonstration zu untersagen oder zumindest mit Auflagen zu versehen, genehmigte das Ordnungsamt die Kundgebung. Ein Sprecher der Hochschule erklärte: »Die Universität erwartet jetzt, dass die anwesende Polizei allen Anhaltspunkten für strafbare Äußerungen und Handlungen nachgeht.«

Zu den Wortführern der Gruppe zählt laut »Bild« der Langzeitstudent Moaad Ben Mansour, der in der Vergangenheit sogenannte »Palästina-Camps« auf dem Universitätsgelände organisierte. Unterstützt wird die Bewegung von der einschlägig bekannten Aktivistin Aitak Barani, die den Massaker-Überfall der Hamas vom 7. Oktober 2023 als »gelungene Widerstandsaktion« gefeiert hatte.

Die Polizei wollte sich dem Bericht zufolge zunächst nicht äußern. ja

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