Antisemitismus

Israel rügt Titelblatt von ungarischer Zeitschrift

Ein Titelblatt mit antisemitischem Unterton auf der neuesten Ausgabe der regierungsnahen ungarischen Wochenzeitschrift »Figyelö« hat die Empörung des israelischen Botschafters in Budapest ausgelöst.

Zu sehen ist auf dem Cover ein Bild des Vorsitzenden des Verbands der Jüdischen Gemeinden Ungarns, Andras Heisler, auf den Geldscheine herabregnen. Erst vor Kurzem hatte Ungarns Regierung angekündigt, 1,5 Millionen Euro für Projekte zum Kampf gegen Antisemitismus bereitstellen zu wollen.

»SCHÄNDLICH« Israels Botschafter Yossi Amrani rief den Verbandsvorsitzenden Heisler auf, seine Bestürzung über das »schändliche« Titelblatt von »Figyelö« kundzutun. Heisler nahm dazu zunächst nicht Stellung.

»Figyelö« gehörte bis vor Kurzem der Historikerin und Orban-Beraterin Maria Schmidt. Wie die meisten regierungsnahen Medien Ungarns ist vor zwei Tagen auch »Figyelö« in den Besitz einer neuen Medienholding übergegangen, die vom regierungstreuen Medienfachmann Gabor Liszkay geleitet wird.

Heislers liberaler Verband vertritt die meisten der etwa 100.000 Juden Ungarns und hat immer wieder Konflikte mit der Regierung. Favorit Orbans ist hingegen die kleine, orthodoxe Gemeinde EMIH unter der Führung des Rabbiners Slomo Köves, der auch das millionenschwere Regierungsprogramm gegen Antisemitismus koordinieren soll.  dpa

Herrenberg

Holocaust-Ausstellung mit Nazi-Symbolen geschändet

Es handelt sich um Bilder des deutsch-italienischen Fotografen Luigi Toscano

 27.09.2023

Obersalzberg

Helle Strahler gegen die Schatten der NS-Vergangenheit

Neue Dauerausstellung Obersalzberg zeigt Diskrepanz zwischen Idyll und Verbrechen

von Susanne Schröder  27.09.2023

Interview

Hält die Brandmauer, Frau Prien?

Die Vize-Chefin der CDU über Absprachen mit der AfD, rote Linien und Fehler ihrer Partei in der Asylpolitik

von Michael Thaidigsmann  27.09.2023

Meinung

Aiwanger als Märtyrer

Ilanit Spinner hält es für ein Warnzeichen, dass die Freien Wähler bei der Wahl in Bayern nicht trotz, sondern gerade wegen der »Flugblatt-Affäre« auf einen Rekord zusteuern

von Ilanit Spinner  27.09.2023

Kanada

Parlamentspräsident tritt wegen Nazi-Skandals zurück

»Ich bedauere meinen Fehler zutiefst«, sagt Anthony Rota

 27.09.2023

Brandenburg

Bau der Synagoge in Potsdam kommt voran

Der Neubau ist Teil einer Serie von Maßnahmen, die jüdisches Leben schützen sollen

 27.09.2023

Rechtsextremismus

Antisemitische Vereinigung verboten

Innenministerin Faeser warf der Gruppe eine »widerwärtige Indoktrinierung von Kindern« vor

 27.09.2023

NS-Zeit

Studie: Gründer von Heckler & Koch stellte sich in den Dienst der Nazis

Was die späteren Unternehmer im Krieg taten, war lange Zeit unklar

von Wolf von Dewitz  26.09.2023

Falsche Gemeinden

Der Oberrabbiner von Parchim

Reichsbürger gründeten in den letzten Jahren immer wieder vermeintliche jüdische Gemeinden

von Julian Feldmann  26.09.2023