Meinung

Im Zweifel alleine handeln

Die israelische Luftwaffe ist in den syrischen Luftraum eingedrungen und hat von dort aus einen Konvoi angegriffen. So wird es derzeit in den Medien gemeldet und von der Regierung in Jerusalem nicht dementiert. Prompt gibt es Kritik von Zeitgenossen, die sich wirklich oder nur scheinbar Sorgen um den jüdischen Staat machen: Durch eine solche Aktion könne Israel in einen Krieg mit dem Assad-Regime verwickelt werden, es könnte zum antiisraelischen Schulterschluss in Syrien kommen, und auch mit der Türkei drohe Ärger.

Das ist Unsinn. Israel erwachsen aus dieser Aktion keine Schwierigkeiten. Es musste vielmehr so handeln, denn es hat dort einen sehr besonderen Gegner: Einerseits verfügt die Hisbollah über Tausende Raketen, die sie gegen Israel einsetzt. Andererseits kann sie nicht in eine staatliche Verantwortung gezogen werden.

Eine solche Terrororganisation, die so umfangreich bewaffnet ist, findet sich auf der Welt sonst nicht. Gegen diesen Gegner muss sich Israel seine Handlungsfreiheit bewahren, auch an seiner Nordgrenze. Noch mehr: Israel darf nicht nur, es muss seine militärische Gegenwehr auch außerhalb des eigenen Territoriums ausüben, denn die Hisbollah, deren Ziel es ist, möglichst viele Israelis zu ermorden, ist von israelischem Boden fernzuhalten.

Partner Hinter dieser militärischen und politischen Haltung steckt, ganz allgemein gesprochen, die israelische Erfahrung, dass es selbst stark sein muss und sich auf niemanden verlassen darf, will es sich seiner nicht gerade wenigen Gegner erwehren. Das aber heißt nicht, dass Israel ohne Rücksicht auf andere Länder agieren sollte: Die USA sind der stärkste Partner Israels. Gerade wenn es um die Abwehr etwa der atomaren Bedrohung geht, die dem jüdischen Staat aus dem Iran droht, kann Jerusalem nicht ohne Washington handeln.

Entsprechend muss es eventuelle Militärschläge gegen den Iran mit den USA absprechen. Auch in Europa gibt es Partner Israels; man muss nur genauer hinschauen: Anders als die EU, die Israel gegenüber unfreundlich ist – und die öffentliche Meinung Europas, die feindlich gesinnt ist –, gibt es auch israelfreundliche Länder und Regierungen – Deutschland gehört dazu.

Israel sollte sich nicht Ländern oder Regierungen anbiedern, wenn diese es ohnehin hassen. Sehr wohl sollte es die Interessen seiner wahren Freunde berücksichtigen. Doch letztlich, dieser Satz gilt immer noch, ist es immer auf sich selbst angewiesen.

Der Autor ist Direktor des National Security Studies Center der Universität Haifa.

Thüringen

Jüdische Landesgemeinde und Erfurt feiern Chanukka

Die Zeremonie markiert den Auftakt der inzwischen 17. öffentlichen Chanukka-Begehung in der Thüringer Landeshauptstadt

 08.12.2025

Frankfurt am Main

Lufthansa Cargo stoppt Militärtransporte nach Israel

Während die politischen Beziehungen zwischen Berlin und Jerusalem eine Annäherung erleben, ist dies im Luftfahrt-Bereich nicht der Fall. Warum?

 08.12.2025

Berlin

Presseschau zum Israel-Besuch von Kanzler Friedrich Merz

Wie bewerten deutsche Leit- und Regionalmedien Merz‘ Antrittsbesuch bei Ministerpräsident Benjamin Netanjahu?

 08.12.2025

Toronto

Miriam Mattova aus Uber geworfen, weil sie Jüdin ist

»Was passiert ist, ist nicht nur ein unangenehmer Moment. Es ist eine Erinnerung daran, warum es wichtig ist, sich zu äußern«, sagt das Model

 08.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  08.12.2025

Jerusalem

Ein neuer Sound?

Unterwegs mit Bundeskanzler Friedrich Merz bei seinem Amtsantritt in Israel

von Philipp Peyman Engel  07.12.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Stellen Sie sich vor, jemand würde Deutschland vernichten wollen«

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz lobte der Premierminister Bundeskanzler Merz als verständigen Gesprächspartner und rechtfertigte Israels hartes Vorgehen gegen die Hamas

 08.12.2025 Aktualisiert

Israel

Berichte: Netanjahu traf Blair heimlich zu Gaza-Zukunft

Bei einem Treffen zwischen Netanjahu und Blair soll es um Pläne für die Zukunft des Gazastreifens gegangen sein. Für Blair ist eine Rolle in Trumps »Friedensrat« vorgesehen

 07.12.2025

Justiz

Gericht bestätigt Verbot der Parole »From the river to the sea«

Ein von der Stadt Bremen erlassenes Verbot sei rechtmäßig, entschied nun das Verwaltungsgericht Bremen

 07.12.2025