London

Hunderttausende bei »pro-palästinensischer« Groß-Demo

Hunderttausende Teilnehmer wurden bei einer propalästinensischen Demonstration in London erwartet. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Rund 300.000 Menschen haben sich in London an einer »pro-palästinensischen« Großdemonstration beteiligt. In Sprechchören und auf Plakaten forderten sie am Samstag »Freiheit für Palästina« und ein Ende der israelischen Angriffe auf die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen. Die Veranstalter hatten mit mehr als 500.000 Teilnehmern gerechnet.

Die Menge zog vom zentralen Hyde Park über die Vauxhall-Brücke zur US-Botschaft an der Themse. Auch britische Gewerkschaften und Politiker beteiligten sich an dem Protestmarsch, darunter der frühere Chef der Labour-Partei, Jeremy Corbyn, dem seit Jahren Antisemitismus vorgeworfen wird.

Zuletzt hatten mehrere Politiker der traditionell palästinafreundlichen Sozialdemokraten aus Protest gegen die Weigerung des amtierenden Parteichefs Keir Starmer, eine Waffenruhe im Gazastreifen zu fordern, ihre Ämter abgegeben.

Wüste Beschimpfungen

Der Protestmarsch fand am wichtigsten britischen Gedenktag für die Weltkriegstoten statt, dem »Armistice Day«. Mit den Feiern am Jahrestag des Waffenstillstands im Ersten Weltkrieg 1918 erinnern die Menschen im Vereinigten Königreich an die gefallenen Soldaten.

Die Demonstrationsteilnehmer sprachen sich nicht nur für ein Ende des Anti-Terror-Krieges Israels aus, sondern auch für den palästinensischen Terror. Auf einigen Transparenten hieß es, der »Kampf« gegen Israel müsse weitergehen.

Großbritanniens Innenministerin Suella Braverman wurde auf Transparenten wüst beschimpft. Sie hatte zuvor in einem Kommentar in »The Times« geschrieben, die Kundgebung hätte verboten werden müssen. Für die Polizeibehörde sei es jedoch offensichtlich wichtiger, nicht von »diesem Mob« kritisiert zu werden, als für öffentliche Sicherheit zu sorgen. Premierminister Rishi Sunak wurde ebenfalls kritisiert.

Der »Guardian« berichtet, die Polizei habe 82 Gegendemonstranten vorläufig festgenommen, um zu verhindern, dass der »öffentliche Frieden« gestört werde. Für Kritiker wurde dieser »Frieden« bereits mit der Demonstration selbst gestört. dpa/ja

Nahost

Israel: Wir stehen kurz vor Abschluss des Einsatzes in Gaza

US-Präsident Donald Trump sagte jüngst, dass es bald im Gaza-Krieg eine Waffenruhe geben könnte. Auch Israels Verteidigungsminister Katz äußert sich nun optimistisch

 30.06.2025

Debatte

Anti-Israel-Parolen: USA entziehen britischer Band Visa

Ein britischer Festivalauftritt mit israelfeindlichen Parolen wird live von der BBC übertragen. Der Sender steht unter Druck – und die USA kündigen an, der Band die Einreise zu verweigern

 30.06.2025

Interview

Nuklearforscher: »Das iranische Atomprogramm neu aufzubauen wird Jahre dauern«

Georg Steinhauser über die israelischen und amerikanischen Schläge gegen Atomanlagen im Iran, die Eigenschaften von Uran-235 und mögliche Szenarien für die Zukunft

von Michael Thaidigsmann  30.06.2025

Israel

Früherer Geheimdienstchef der israelischen Armee: Jerusalem musste das Atomprogramm der Mullahs stoppen

Im Juni 1981 war Amos Yadlin an der Zerstörung von Saddam Husseins Kernreaktor beteiligt. Nun hat er ausführlich über Israels Präventivschlag gegen das Mullah-Regime und den angeblichen »Völkermord« in Gaza Auskunft gegeben

von Imanuel Marcus  30.06.2025 Aktualisiert

Drohung

Iranische Zeitung fordert Todesstrafe gegen IAEA-Chef Grossi

Das staatliche Propagandablatt wirft Rafael Grossi vor, für Israel spioniert zu haben

 30.06.2025

Düsseldorf

Islamistischer Tiktok-Star gesteht Spendenbetrug

Der Islamist »Abdelhamid« hat unter seinen Followern Spenden »für Palästina« gesammelt und diese dann unter anderem für einen BMW ausgegeben. Das gestand er nun vorm Düsseldorfer Landgericht

von Martin Höke  30.06.2025

Düsseldorf

NRW: Zahl antisemitischer Straftaten gestiegen

Fast 700 Fälle wurden im vergangenen Jahr registriert - ein Zuwachs von 27 Prozent

 30.06.2025

Uni Duisburg

Online-Mahnmal gegen Schändung jüdischer Friedhöfe gestartet

Die Universität Duisburg-Essen hat ein Online-Projekt zum Schutz jüdischer Friedhöfe vorgestellt. Grundlage dafür ist eine interaktive Karte

von Raphael Schlimbach  30.06.2025

Atomprogramm

Iran signalisiert Bereitschaft zu Verhandlungen

Nach den US-Angriffen auf iranische Nuklearanlagen wurden die Atomgespräche zunächst unterbrochen. Nun mehren sich Signale Teherans, an den Verhandlungstisch zurückzukehren - unter Bedingungen

 30.06.2025