Einspruch

Hisbollah weg vom Ku’damm

Einmal im Jahr begehen die Hisbollah und andere radikale Islamisten den 1979 von Ajatollah Khomeini eingeführten internationalen Kampftag gegen Israel. Iranische und arabische Schiiten demonstrieren am Al-Quds-Tag für »die Eroberung Jerusalems« und »die Vernichtung Israels«. In Teheran, Beirut, Gaza – und auch in Berlin.

Seit 1996 ziehen am letzten Wochenende des Fastenmonats Ramadan Anhänger des iranischen Regimes und der libanesischen Terrororganisation Hisbollah über den Kurfürstendamm. Jahr für Jahr. Sie protestieren gegen das »zionistische Regime« und skandieren »Tod Israel«. Dabei wird die gelb-grüne Fahne der »Partei Gottes« mitgeführt, Symbol einer Organisation, die weltweit für tödliche Anschläge vor allem gegen jüdische und israelische Ziele verantwortlich ist.

Volksverhetzung Doch in Berlin scheint man sich an den Aufmarsch auf dem Ku’damm gewöhnt zu haben. Der Protest gehört offensichtlich zum Veranstaltungskalender der Stadt, wie die Kreuzberger Maikrawalle oder der Karneval der Kulturen. Verantwortliche Landespolitiker beteuern stets, dass sie zwar jegliche Form von Volksverhetzung im Rahmen dieser Kundgebung ahnden würden, aber keine Handhabe für ein Verbot der Hass-Demo hätten. Wirklich? Man stelle sich die zu Recht empörten Reaktionen vor, wenn zum Beispiel Neonazis mit derartigen Parolen durch die Berliner City-West marschieren würden. Ganz nebenbei: Längst haben sich Rechtsextremisten bei der Al-Quds-Demo eingereiht.

Nach langem Zaudern haben sich kürzlich die EU-Außenminister auf Sanktionen gegen den »militärischen Flügel« der Hisbollah durchgerungen. Dies sei ein deutliches Zeichen, »dass wir keinen Terrorismus dulden«, sagte Bundesaußenminister Guido Westerwelle nach der Entscheidung in Brüssel. Und auch deshalb sollte es Berlin nicht zulassen, dass erneut auf den Straßen der deutschen Hauptstadt die Anhänger der Hisbollah für terroristische und antisemitische Ideen werben. Der Aufmarsch zum Al-Quds-Tag am kommenden Samstag muss verboten werden.

Berlin

Friedrich Merz besucht Israel

Als Kanzler ist es sein erster Aufenthalt im jüdischen Staat. Die Beziehungen hatten zuletzt unter Druck gestanden

 25.11.2025

TV-Tipp

Ein äußerst untypischer Oligarch: Arte-Doku zeigt Lebensweg des Telegram-Gründers Pawel Durow

Der Dokumentarfilm »Telegram - Das dunkle Imperium von Pawel Durow« erzählt auf Arte und in der ARD-Mediathek die Geschichte der schwer fassbaren Messengerdienst-Plattform-Mischung und ihres Gründers Pawel Durow

von Christian Bartels  25.11.2025

Israel

Antisemitismus-Beauftragter wirft Sophie von der Tann Verharmlosung der Hamas-Massaker vor

Die ARD-Journalistin soll in einem Hintergrundgespräch gesagt haben, dass die Massaker vom 7. Oktober eine »Vorgeschichte« habe, die bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zurückreiche

 25.11.2025

Interview

»Weder die Verwaltung noch die Politik stehen an meiner Seite«

Stefan Hensel hat seinen Rücktritt als Antisemitismusbeauftragter Hamburgs angekündigt. Ein Gespräch über die Folgen des 7. Oktober, den Kampf gegen Windmühlen und kleine Gesten der Solidarität

von Joshua Schultheis  25.11.2025

Ramallah

Nach Hammer-Angriff auf Israeli - mutmaßlicher Täter getötet

Vor mehr als einem Jahr kam ein israelischer Wachmann im Westjordanland bei einem Angriff ums Leben. Seitdem haben israelische Sicherheitskräfte nach dem flüchtigen Täter gesucht

 25.11.2025

Orange Day

Palina Rojinski spricht über Gewalt in früherer Beziehung

Wie viele Frauen hat auch die Moderatorin einst in einer Beziehung Gewalt durch ihren Partner erfahren. Darüber spricht sie nun auf Instagram. Sie will anderen Mut machen, sich Hilfe zu holen

 25.11.2025

Entscheidung

Berlin benennt Platz nach Margot Friedländer

Jahrzehntelang engagierte sich die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer für Aussöhnung. Nun erfährt die Berlinerin nach ihrem Tod eine besondere Ehrung

 25.11.2025

Hanau

Rabbiner antisemitisch beleidigt

Für die Gemeinde ist die Pöbel-Attacke kein Einzelfall

 25.11.2025

Berlin

RIAS: Polizei erfasst antisemitische Taten lückenhaft

Der Bundesverband sagt, es gebe strukturelle Probleme, Unsicherheiten im Umgang mit Betroffenen und ein insgesamt unzureichendes Bild antisemitischer Hasskriminalität in den offiziellen Statistiken

 25.11.2025