Einspruch

Hilfe? Welche Hilfe?

Alle Zweifel sind beseitigt. Wer immer noch glaubte, die »Hilfs-Flottille für Gaza habe irgendetwas mit Hilfe zu tun, der wurde von den Aktivisten selbst aufgeklärt.

Sie lehnen das Angebot der griechischen Regierung, die Güter auf anderem Wege in den Gazastreifen zu bringen, ab – mit der ausdrücklichen Begründung, es gehe ihnen darum, die Seeblockade zu brechen. Damit verstößt das »Free Gaza Movement« nicht nur eindeutig gegen das Völ- kerrecht. Es entlarvt auch ganz offen seine unedlen Motive.

Den Aktivisten geht es nicht um die Palästinenser, sondern um den Kampf gegen Israel mit dem Mittel der Propaganda: Hier die Gruppe friedlicher Aktivisten mit ihren zivilen Schiffen, dort die brutalen Besatzer. Doch dieses Bild, das 2010 funktionierte – solange die Hintergründe der Aktion nicht bekannt waren – ist jetzt vollends unglaubwürdig. Geblieben ist eine Gruppe Schaluppen, wie im Vorjahr vor allem mit nutzlosem Krempel beladen, die es nicht aus dem Hafen von Athen schafft. Aufmerksamkeit ist ihnen dennoch gewiss.

Stasi-Agent Zu Unrecht. Wer sich über den Charakter der Flottille informieren will, muss den Begriff nur googeln. Schnell finden sich Texte des linken Kampfblatts »Junge Welt«, für die ein ehemaliger Stasi-Agent über die Flottille berichtet.

Ihm zufolge haben die Aktivisten allein für den Kauf und den Umbau des kanadischen Boots »Tahir« 400.000 Euro Spendengeld aufgewendet. 400.000 Euro! Dafür hätte man vielen Palästinensern helfen können. Doch die sind nur Staffage für das Happening eines bunten Haufens amerikanischer und europäischer Bür- ger mit Juden-Knacks auf der Suche nach Nervenkitzel und Provokation.

Eines der Schiffe heißt »Gernika«, nach der Stadt, die im spanischen Bürgerkrieg von Faschisten in Schutt und Asche gebombt wurde. Allein dieser Name verrät die Niedertracht des Unternehmens. Palästinenser, die solche Freunde haben, brauchen wirklich keine Feinde mehr.

Der Autor ist Chef vom Dienst beim Kölner Stadtanzeiger.

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