USA

Harvard-Präsidentin bleibt trotz Antisemitismus-Skandal im Amt

Claudine Gay, Präsidentin der renommierten Harvard University Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Die Harvard-Präsidentin Claudine Gay bleibt nach ihrem umstrittenen Auftritt bei einer Anhörung im US-Kongress zu Antisemitismus an Elite-Universitäten im Amt.

Das höchste Leitungsgremium der renommierten Privatuniversität im US-Staat Massachusetts teilte am Dienstag mit, diese Entscheidung sei nach ausführlichen Beratungen getroffen worden. Gay sei die richtige Person, um die ernsten gesellschaftlichen Probleme anzugehen, mit denen die Universität konfrontiert sei.

Mehr als 70 überwiegend republikanische Abgeordnete hatten in einem Brief den Abgang von Gay verlangt, die ihr Amt erst im Sommer angetreten hatte. Dem Aufruf schloss sich der Harvard-Absolvent und Investor Bill Ackman an. Gay habe dem Ruf der Universität mehr geschadet als sonst jemand in deren langer Geschichte, erklärte der Milliardär. Mehr als 600 Lehrkräfte forderten jedoch in einer Petition, Gay im Amt zu belassen.

Hintergrund der Kontroverse ist eine Anhörung im Kongress, bei der neben Gay die bisherige Präsidentin der University of Pennsylvania, Liz Magill, und die Präsidentin des Massachusetts Institute of Technology (MIT), Sally Kornbluth, zu offenem Antisemitismus auf dem Campus vergangene Woche Rede und Antwort standen. Solche Vorfälle haben an US-Bildungseinrichtungen seit Beginn des Gaza-Kriegs massiv zugenommen, auch eine starke Zunahme von Fällen von Islamophobie wird beklagt. Magill trat am Samstag zurück. ap

Berlin

Gericht vertagt Verhandlung über Lahav Shapiras Klage gegen Freie Universität

Warum die Anwältin des jüdischen Studenten die Entscheidung der Richter trotzdem als großen Erfolg wertet. Die Hintergründe

 15.07.2025 Aktualisiert

Berlin

Vor 90 Jahren: Antisemitische Ausschreitungen am Kudamm

Am 15. Juli 1935 griff bei diesem Pogrom ein Nazi-Mob jüdische Passanten an. Zahlreiche Menschen wurden verletzt

 15.07.2025

Andenken

Berliner SPD: Straße oder Platz nach Margot Friedländer benennen

Margot Friedländer gehörte zu den bekanntesten Zeitzeugen der Verbrechen der Nationalsozialisten. Für ihr unermüdliches Wirken will die Berliner SPD die im Mai gestorbene Holocaust-Überlebende nun sichtbar ehren

 15.07.2025

Menlo Park

Zuckerberg kündigt riesige KI-Rechenzentren an

Der Facebook-Gründer will bei Künstlicher Intelligenz vorn liegen. Dafür nimmt er hunderte Milliarden Dollar in die Hand

 15.07.2025

München

Angriff auf Juden: Marokkaner muss ins Gefängnis

Das Verbrechen ereignete sich vor einem Jahr in der Münchner Innenstadt

 15.07.2025

Berlin

Organisationen unterstützen Lahav Shapiras Klage gegen die Freie Universität

Die Klage sei von »grundsätzlicher Bedeutung für alle Studierenden«, sagt etwa der Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt

 15.07.2025

Untersuchung

BBC verletzte Sorgfaltspflicht mit Gaza-Doku

Wie sich herausstellt, ist der jugendliche Erzähler in einer BBC-Doku der Sohn eines Hamas-Vertreters. Das sorgt für heftige Kritik. Es ist nicht der einzige Fall, bei dem Sender schlecht aussieht

 15.07.2025

Judenhass

AJC Berlin: »Pro-palästinensische« Demos erinnern an Querdenker

Israelfeindliche Demonstranten und Querdenker? Aus Sicht des Direktors des American Jewish Committee gibt es da durchaus Gemeinsamkeiten. Was er jetzt von der deutschen Zivilgesellschaft erwartet

von Johannes Peter Senk  14.07.2025

Medien

Die Deutsche Welle und Israel: Mitarbeiter werfen ihrem Sender journalistisches Versagen vor

Die Hintergründe

von Edgar S. Hasse  14.07.2025