Berlin

Habeck trifft Barkat

Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, steht neben Nir Barkat, Minister für Wirtschaft und Industrie des Staates Israel. Foto: picture alliance/dpa

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat am Freitag seinen israelischen Amtskollegen Nir Barkat zu einem Gespräch in Berlin empfangen. Zum Auftakt betonten beide die engen und positiven Beziehungen beider Länder.

Habeck erwähnte, dass er unlängst in Israel war, das Land bereits mehrfach besucht habe. »Ich betrachte mich wirklich als einen wahren Freund Israels.« In politischer Hinsicht habe sich zwischen beiden Ländern viel bewegt. Die Energiepartnerschaft entwickele sich sehr gut.

Die Zusammenarbeit in wirtschaftlichen Fragen sei wichtig. Besonders hob er dabei den Technologiesektor hervor. »Wir versuchen also wirklich, eine engere Zusammenarbeit auf die Beine zu stellen.«

Hintergrund der Geschichte Barkat erwähnte zu Beginn des Gesprächs, dass er Enkel von Holocaust-Überlebenden ist und viele Mitglieder seiner Familie in der Schoa ermordet wurden. Vor dem besonderen Hintergrund der Geschichte beider Länder sei er nun in Berlin, vertrete den Staat Israel und das jüdische Volk.

Der Minister verwies auf die Vernichtungsdrohung durch das iranische Regime, das einen weiteren Holocaust wolle. »Und in diesem Sinne brauchen wir die Unterstützung Deutschlands, um sicherzustellen, dass solche Gräueltaten, wie sie hier schon einmal passiert sind, nie wieder geschehen.«

Mit Blick auf die deutsch-israelischen Beziehungen stellte Barkat fest, dass sich die Volkswirtschaften beider Länder hervorragend ergänzen. Er verwies auf neue Ideen, die die Produktivität in der Industrie, den Biowissenschaften und im Gesundheitswesen, der inneren Sicherheit sowie in anderen Bereichen deutlich verbessern könnten.

Unternehmerischer Geist Zahlreiche Unternehmen in Israel seien daran interessiert, global tätig zu werden. Und da habe Deutschland als größte Volkswirtschaft in Europa viel zu bieten. Israel könne seinen unternehmerischen Geist und die Innovation einbringen. »Deshalb würde ich vorschlagen, dass wir darüber diskutieren, wie wir Deutschland zu einem potenziellen Drehkreuz, zu einem Tor nach Europa für israelische Unternehmen machen können.«

Barkat hält sich zu einem mehrtägigen Besuch in Deutschland auf, war unter anderem am Dienstag zu Gast auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in München. Dort gab er Einblicke in die neuesten Entwicklungen und Technologien israelischer Unternehmen. ddk

Florida

»Die Zeit der ungestraften Israel-Boykotte ist vorbei«

Der US-Bundesstaat geht gegen Israel-Boykotteure weltweit vor: Florida verbietet seinen öffentlichen Einrichtungen die Zusammenarbeit mit Regierungen, Universitäten und Unternehmen, die BDS propagieren

von Michael Thaidigsmann  19.10.2025

»Brandmauer«

Internationales Auschwitz Komitee empört über neue Diskussion

Früherer einflussreiche Unionspolitiker hatten sich für eine neue Strategie im Umgang mit der AfD ausgesprochen

 19.10.2025

Schwerpunkt-Thema

Wie stark bleibt der Antisemitismus?

Die Zahlen von judenfeindlichen Vorfällen sind hoch. Fachleute zeigen sich abwartend bis skeptisch, wie die weitere Entwicklung sein wird

von Leticia Witte  19.10.2025

Berlin

Bündnis gegen Antisemitismus übergibt Aktionsplan an Bundestag

Mehr als 250 Organisationen und Prominente aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wenden sich gegen Judenhass – und an die Politik

 19.10.2025

Washington

US-Außenministerium warnt vor Angriffsplänen der Hamas

Die USA hätten die Garantiemächte des Gaza-Friedensplans über »glaubwürdige Berichte« informiert, die auf eine Verletzung der bestehenden Waffenruhe hindeuteten

 19.10.2025

Medien

Merz: Habe mich mit Begriff Staatsräson immer schwergetan

Den Begriff in Bezug auf das deutsche Verhältnis zu Israel hat die damalige Kanzlerin Angela Merkel geprägt. Ihr Nachfolger erklärt nun, wie er dazu steht

 19.10.2025 Aktualisiert

Israel

Warum ich meine gelbe Schleife nicht ablege

Noch immer konnten nicht alle Angehörigen von Geiseln Abschied von ihren Liebsten nehmen

von Sophie Albers Ben Chamo  17.10.2025

Tel Aviv/Birmingham

Ex-Geisel zu Ausschluss von Maccabi-Fans: »Schämt euch!«

Emily Damari kritisiert den Ausschluss von Fans des Fußballvereins Maccabi Tel Aviv vom Europacupspiel bei Aston Villa. Sie spricht von einer »unerhörten Entscheidung«

 17.10.2025

Berlin/Ankara

Wadephul setzt auf Wiederannäherung von Türkei und Israel

Der deutsche Außenminister ist zum Antrittsbesuch in Ankara eingetroffen. Er sieht sich in einer Rolle der klassischen Diplomatie. Das gilt auch für das schwierige Verhältnis des Gastgebers zum jüdischen Staat

 17.10.2025