Rechtsextremismus

Gideon Botsch: Identitäre Bewegung ist in AfD aufgegangen

Gideon Botsch, Leiter der Emil Julius Gumbel Forschungsstelle Antisemitismus und Rechtsextremismus am Moses Mendelssohn Zentrum, Potsdam Foto: picture alliance / SZ Photo

Aus Sicht des Potsdamer Politikforschers Gideon Botsch ist die rechtsextreme Identitäre Bewegung weitgehend in der AfD aufgegangen. Seit dem Aufstieg der AfD in den Parlamenten in den Jahren 2018/19 spiele die Identitäre Bewegung in Deutschland keine Rolle mehr, sagte Botsch am Donnerstag dem Inforadio des RBB.

Dieses Label sei vielmehr in das Umfeld der AfD überführt worden. Der Politikforscher leitet die Forschungsstelle Antisemitismus und Rechtsextremismus am Moses Mendelssohn Zentrum der Uni Potsdam.

Das Medienhaus Correctiv hatte Rechercheergebnisse zu einem Treffen radikal rechter Kreise mit Extremisten und AfD-Funktionären in Potsdam veröffentlicht. Bei dem Treffen stellte der Taktgeber der rechtsextremen Identitären Bewegung, der Österreicher Martin Sellner, Ideen dazu vor, wie erreicht werden könne, dass mehr Ausländer Deutschland verlassen und wie Menschen mit Einwanderungsgeschichte zur Assimilation gedrängt werden könnten.

»Wenn wir gucken, was identitäre Aktivisten heute tun und wo das identitäre Gedankengut sich heute findet, dann müssen wir in die Flure der Parlamente gucken, in die Flure der AfD-Fraktion«, sagte Botsch. Dort säßen die Anhänger dieser Bewegung in den Mitarbeiterbüros der AfD-Abgeordneten. Auch bei der Parteijugend Junge Alternative seien Sprache und Aktionsformen der Identitären sehr präsent. dpa

Margot Friedländer

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