Berlin

FU-Präsident Günter Ziegler attackiert

Günter M. Ziegler, Präsident der Freien Universität Berlin Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Ein israelfeindlicher Aktivist hat Günter Ziegler, Präsident der Freien Universität Berlin, Wasser ins Gesicht geschüttet. Ziegler hatte einen Vertreter des Asta zum Gespräch über die jüngsten Proteste an der Universität eingeladen. Der Vertreter bekam die Erlaubnis einen Aktivisten, der bei dem jüngsten Protestcamp mitgemacht hatte, mitzubringen.

Während der FU-Präsident mit dem Asta-Vertreter spricht, überschüttet ihn der Aktivist plötzlich mit Wasser und ruft wiederholt: »Wach aus deinem Völkermord auf«, wie ein Video der Tat zeigt, das die Aktivisten auf Instagram hochgeladen haben. »Das ist kein Pfefferspray, weine nicht«, sagt der Angreifer noch zu Ziegler, während der sich das Wasser aus dem Gesicht wischt und die Aktivisten aus dem Raum wirft. Die israelfeindliche Organisation »Students for Palestine FU« lud weniger später ein Video von der Attacke auf ihrem Instagram-Account hoch.

 »Die Person beteiligte sich zunächst an dem Austausch mit dem Asta, fiel aber durch eine aggressive Gesprächsführung auf«, sagte ein Pressesprecher zum RBB. Die Universität prüft nun rechtliche Schritte gegen den Angreifer.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die israelfeindlichen Aktivisten bezeichneten den Wasserangriff als einen »Versuch, das tote Gewissen von Genozid-Präsident Ziegler aufzuwecken«.

Günter Ziegler wird seit Wochen bedroht, unter anderem weil er Anfang Mai ein Protestcamp an der Freien Universität von der Polizei räumen ließ, weil auch die Sicherheit von jüdischen Studierenden nicht mehr gewährleistet sei. Anfang Juni sprühten dann Unbekannte ein Hamas-Dreieck auf den Theaterhof der Rostlaube in Dahlem. Darüber die Drohung: »Ziegler will pay«, also »Ziegler wird bezahlen«. Die FU stellte daraufhin Strafanzeige.

Erst am Dienstag wurde das israelfeindliche »Heba«-Protestcamp von den Aktivisten nach 19 Tagen selbst beendet. Das Lager war von der Polizei genehmigt worden. nko

Jubiläum

Stimme der Demokratie

Vor 75 Jahren wurde der Zentralrat der Juden in Deutschland gegründet. Heute hat das Gremium vielfältige Aufgaben und ist unverzichtbarer Teil dieses Landes

von Detlef David Kauschke  17.09.2025

Europäische Union

Wie die EU-Kommission Israel sanktionieren will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Meinung

Sánchez missbraucht ein Radrennen für seine Israelpolitik

Dass Spaniens Regierungschef die Störer der Vuelta lobte, ist demokratieschwächend und gehört zu seinem Kalkül, Israel weltweit zu isolieren

von Nicole Dreyfus  17.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  17.09.2025

Zentralrat

Schuster: Zwei-Staaten-Lösung nach Friedensverhandlungen mit Israel

Ein jeweils selbstständiger Staat Israel und Palästina - dafür spricht sich auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland aus. Unter bestimmten Voraussetzungen

von Leticia Witte  17.09.2025

Köln

Antisemitische Ausschreitungen bei Kreisliga-Spiel

Spieler des Vereins Makkabi wurden offenbar beschimpft, bespuckt und körperlich attackiert

 17.09.2025

Antisemitismus

Berliner Treitschkestraße wird am 1. Oktober umbenannt

Der Straßenname erinnert künftig an die im KZ Theresienstadt gestorbene ehemalige Direktorin des früheren jüdischen Blindenheims von Steglitz, Betty Katz (1872-1944)

 17.09.2025

Kritik

Toni Krahl hat »kein Verständnis« für israelfeindliche Demonstrationen

Was in der Region um Israel passiere, sei ein Drama, das sich über Jahrzehnte entwickelt habe, sagte Krahl

 17.09.2025

Berlin

Ahmetovic: Berlin muss Weg für Israel-Sanktionen freimachen

Der SPD-Politiker fordert, dass die schwarz-rote Koalition ihre »Blockadehaltung« beendet und die Vorschläge von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für konkrete Maßnahmen gegen den jüdischen Staat unterstützt

 17.09.2025