Justiz

Frühere KZ-Wachmänner »eingeschränkt verhandlungsfähig«

Das Landgericht Münster Foto: dpa

Im Verfahren gegen zwei ehemalige Wachmänner des NS-Konzentrationslagers Stutthof bei Danzig prüft das Landgericht Münster derzeit, ob eine Hauptverhandlung eröffnet werden kann. Laut den ärztlichen Sachverständigen sind die beiden Beschuldigten im Alter von 93 und 94 Jahren nur »eingeschränkt verhandlungsfähig«, wie das Gericht am Freitag mitteilte.

Demnach können gegen die Angeklagten maximal zwei beziehungsweise drei Verhandlungstage pro Woche mit einer Dauer von nicht mehr als zwei Stunden angesetzt werden. Erschwerend komme hinzu, dass einer der Beschuldigten derzeit erkrankt sei. Das Gericht habe deshalb eine ergänzende Begutachtung zu seiner Verhandlungsfähigkeit angeordnet.

Lager In dem Verfahren hat die Staatsanwaltschaft Dortmund Anklage gegen die Männer aus Wuppertal und dem Kreis Borken wegen Beihilfe zum Mord in mehreren hundert Fällen im KZ Stutthof erhoben. Die beiden waren zwischen 1942 und 1945 als Wachmänner im Lager eingesetzt und für die Bewachung von Arbeitskommandos außerhalb des Lagers zuständig.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft haben sie von der Ermordung von Häftlingen in Gaskammern, durch Genickschüsse oder Giftspritzen gewusst und durch ihre Tätigkeit als Wachdienst Beihilfe dazu geleistet. Beide Beschuldigte haben zwar eingeräumt, als Wachmänner im KZ Stutthof eingesetzt gewesen zu sein, bestreiten aber, sich an Tötungen beteiligt zu haben.

Wenn es zum Prozess kommt, werden sich die beiden Männer vor der Jugendkammer des Landgerichts verantworten müssen, da sie zum Zeitpunkt der ihnen vorgeworfenen Taten noch keine 21 Jahre alt waren. Entscheidend für die Verhandlung vor der Jugendkammer sei das Alter zum Zeitpunkt der vorgeworfenen Taten, erklärte ein Gerichtssprecher. epd

Berlin

Bericht über Missbrauch internationaler Hilfe durch Hamas im Bundestag vorgestellt

Olga Deutsch von der Organisation NGO Monitor sagt, während die Bundesregierung über Beiträge zum Wiederaufbau Gazas berate, sei es entscheidend, auf bestehende Risiken hinzuweisen

von Imanuel Marcus  19.12.2025

Meinung

Heute Juden, morgen Christen

»Judenhass führt konsequent zum Mord. Dafür darf es kein Alibi geben«, schreibt Rafael Seligmann

von Rafael Seligmann  19.12.2025

Faktencheck

Berichte über israelischen Pass Selenskyjs sind Fälschung

Ukrainische Behörden ermitteln wegen hochrangiger Korruption. Doch unter diesen Fakten mischen sich Fälschungen: So ist erfunden, dass bei einer Razzia ein israelischer Pass Selenskyjs gefunden wurde

 19.12.2025

Tel Aviv/Berlin

Israel unterzeichnet weiteren Vertrag mit Deutschland über Raketenabwehr

Es handelt sich um das größte Rüstungsgeschäft in der Geschichte des jüdischen Staates

 19.12.2025

Sydney/Canberra

Nach Terroranschlag von Bondi Beach: Australien plant nationalen Trauertag

Die Regierung kündigt zudem umfassende Maßnahmen an. Dazu gehört eine landesweite Rückkaufaktion für Schusswaffen

 19.12.2025

New York

Antisemitische Äußerungen: Mitglied von Mamdanis Team tritt zurück

Die Tiraden von Catherine Almonte Da Costa sorgen für Entsetzen

 19.12.2025

Belgien

IS droht mit Anschlägen auf Synagogen und Kirchen

Die Hintergründe

 18.12.2025

Umbenennung

Yad-Vashem-Straße in Berlin: Wegner will schnelle Umsetzung

Nach der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem soll ein Straßenabschnitt im Herzen von Berlin benannt werden. Der Regierende Bürgermeister hofft auf eine schnelle Umsetzung

von Jonas Grimm  18.12.2025

Kairo

Ägypten: Angeblich Pläne für USA-Reise von Präsident al-Sisi

Seit Beginn des Gaza-Kriegs sollen Israels Premier und Ägyptens Staatschef keinen Kontakt gehabt haben. Wird sich al-Sisi mit Hilfe eines Gas-Deals zu einem Treffen in den USA bewegen lassen?

 18.12.2025