Berlin

Freundeskreis Yad Vashem: Michalski wird Geschäftsführer

Wenzel Michalski Foto: picture alliance/dpa

Wenzel Michalski wird neuer Geschäftsführer des Freundeskreis Yad Vashem. Einer Erklärung der Organisation zufolge übernimmt er den Posten am 1. Mai.

Bisher war Michalski Direktor von Human Rights Watch in Deutschland. In den 14 Jahren seiner Amtszeit sei das Büro zu einer zentrale für Menschenrechtsfragen geworden, hieß es.

International ist Human Rights Watch umstritten. Der ehemalige Chef Kenneth Roth machte die Organisation Kritikern zufolge zu einer Plattform für Angriffe auf Israel. Er beschuldigte Israel regelmäßig, für Kriegsverbrechen verantwortlich zu sein und fordert weiterhin Boykotte gegen den jüdischen Staat.

Verzerrung und Verharmlosung

Wenzel Michalski äußerte sich derweil zu seinen Beweggründen für den Wechsel zum Freundeskreis Yad Vaschem: »In Zeiten des wachsenden Antisemitismus sind Verzerrung, Verharmlosung und Relativierung der Schoa brandgefährlich. Als Geschäftsführer des Freundeskreises möchte ich dazu beitragen, die herausragende Arbeit von Yad Vashem weithin sichtbar zu machen.«

Lesen Sie auch

Auch wolle er dazu beitragen, die Wahrheit über den Holocaust zu bewahren »und den Blick für die heutigen Auswüchse des Judenhasses zu schärfen, der sich ständig neuen Trends und Formen anpasst.«

Der Vorsitzende des Freundeskreis Yad Vashem, Kai Diekmann, edrklärte: »Mit Wenzel Michalski haben wir einen der erfolgreichsten Manager und Sprecher der Zivilgesellschaft gewonnen.«

Geschichte und Politik

»Eineinhalb Jahre nach dem schrecklichen Angriff der Hamas auf israelische Zivilisten und 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz stehen wir vor neuen Herausforderungen«, so Diekmann. »Gemeinsam mit Wenzel Michalski wollen wir dafür sorgen, dass die historische Verantwortung für den Holocaust noch stärker ins Bewusstsein aller Deutschen rückt und dass dem Ruf ›Nie wieder ist jetzt‹ in der Bekämpfung des Antisemitismus auch Taten folgen.«

Michalskis Vater war Holocaustüberlebender. Franz Michalski war bis zu seinem Tod Ende 2023 als Zeitzeuge deutschlandweit unterwegs. Für sein Engagement erhielt er das Bundesverdienstkreuz.

Wenzel Michalski, der in Hamburg Geschichte und Politik studierte, war 20 Jahre lang Journalist. In leitenden Funktionen arbeitete er beim NDR, bei Sat.1 und N24.

Der Freundeskreis Yad Vashem hat es sich zum Ziel gesetzt, die Sammlungen und die Expertise der Internationalen Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Dafür stärkt der Verein die Beziehungen zwischen der Holocaust Gedenkstätte in Jerusalem und deutschen Institutionen und organisiert Ausstellungen. im

Berlin

»Berlin verneigt sich«

Zwei Monate nach ihrem Tod wird die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer in Berlin gewürdigt. Der Bundespräsident mahnt vor Politikern und Weggefährten, das Erbe der Jahrhundertfrau weiterzutragen

von Alexander Riedel  09.07.2025 Aktualisiert

Berlin

Berufungsverhandlung gegen X wegen antisemitischer Inhalte

Der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, unterstütze den Prozess

 09.07.2025

Langenau

»Die Aktivisten wollen den Pfarrer und seine Familie zermürben«

Württembergs Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl fordert konkrete Schritte gegen »propalästinensische« Störer vor der Martinskirche. Die Stadt habe »versucht, es auszusitzen«

 09.07.2025

Berlin

Lahav Shapira verklagt FU: Prozess beginnt Dienstag

Der attackierte Student wirft seiner Universität vor, zu wenig gegen Antisemitismus auf dem Campus getan zu haben

 09.07.2025

Meinung

BSW und AfD: Zwei Ausprägungen desselben autoritären Denkens

Sahra Wagenknecht und ihre Partei nähern sich den Rechtsextremen immer weiter an. Spätestens jetzt ist klar: Am BSW gibt es nichts Progressives

von Igor Matviyets  09.07.2025

Interview

»Schau ma mal, dann seng ma scho«

Josef Schuster über 75 Jahre Zentralrat der Juden in Deutschland, Herausforderungen für die Gemeinden und die Frage, ob er für eine weitere Amtszeit kandidieren will

von Leticia Witte  09.07.2025

Berlin

Merz: Israels Angriffe auf Iran sind völkerrechtskonform

Sind die israelischen Angriffe auf den Iran vom Völkerrecht gedeckt? Der Kanzler nimmt dazu nun eine eindeutige Haltung ein

 09.07.2025

Berlin

Millionenförderung für jüdisches Leben

Die sogenannten Staatsleistungen machten dabei fast 8,9 Millionen Euro in dieser Summe aus. Als Zuwendung für personelle Sicherheitsleistungen flossen den Angaben zufolge 6,1 Millionen Euro

 09.07.2025

Skandal-Band

Felix Klein fordert, Konzerte von »Bob Vylan« abzusagen

Das britische Punk-Duo hatte bei einem Auftritt israelischen Soldaten den Tod gewünscht

von Hannah Schmitz  09.07.2025