Verteidigung

»Fortgeschrittene Verhandlungen«

Start einer Arrow-Luftabwehrrakete in Israel Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb

Deutschland und Israel haben in dieser Woche weitere Gespräche über das israelische Raketenabwehrsystem Arrow 3 aufgenommen. Ziel der »fortgeschrittenen Verhandlungen« sei es, eine detaillierte Vereinbarung über die Lieferung an Deutschland zu erarbeiten, hieß es am Donnerstag aus dem israelischen Verteidigungsministerium.

Der Leiter der israelischen Verhandlungsgruppe, Mosche Patel, sprach von einem »wichtigen Meilenstein«, der die Beziehungen zwischen beiden Ländern weiter stärken werde. »Wir freuen uns auf einen fruchtbaren Verhandlungsprozess in den vor uns liegenden Wochen«.

Angreifende Waffensysteme Das israelische System Arrow 3 soll Teil eines europäischen Luftverteidigungssystems werden. Es bildet derzeit die höchste Stufe von Israels mehrstufiger Raketenabwehr und kann angreifende Waffensysteme bis über 100 Kilometer Höhe außerhalb der Atmosphäre im beginnenden Weltraum zerstören.

Die Verhandlungen mit Israel waren nach dem Start des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im vergangenen Jahr angelaufen. Zuletzt gab es Verzögerungen bei einer möglichen Einigung, weil eine Freigabe der USA zu dem Geschäft ausstand. Diese liegt mittlerweile vor. Das Land liefert Bauteile des Systems. Die Kosten von Arrow 3 werden israelischen Medienberichten zufolge auf 2,5 Milliarden Euro geschätzt.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte bei einer Pressekonferenz mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor wenigen Wochen, das Projekt bedeute einen »ganz, ganz großen Fortschritt« in der Zusammenarbeit. Netanjahu erklärte bei einer Kabinettssitzung, die Verhandlungen veranschaulichten, wie sehr sich das Schicksal des jüdischen Volkes gewendet habe. »Im Holocaust waren die Juden gegenüber Nazi-Deutschland wehrlos. 80 Jahre später versucht Deutschland, Verteidigungssysteme des jüdischen Staates zu erwerben.« dpa

Krieg

Luftwaffe fliegt Deutsche aus Israel aus. Die Maschinen sind auf dem Rückweg in die Bundesrepublik

Die Hintergründe

von Anna Ringle  20.06.2025

Standpunkt

Vom Iran-Geschäft zum Krieg

Die verfehlte europäische Politik gegenüber dem Terror-Regime hat die israelischen Präventivschläge notwendig gemacht

von Stephan Grigat  20.06.2025

Meinung

Es geht um mehr als Deeskalation oder »Drecksarbeit«

In der deutschen Debatte um Israels Luftschläge gegen das Teheraner Regime wird das entscheidende ausgeklammert: die seit langem völlig verfehlte deutsche Iranpolitik

von Constantin Ganß  20.06.2025

Nikosia

Zypern bestätigt Ankunft von US-Militärflugzeugen

Die Menschen auf Zypern bemerken Nacht für Nacht die Raketen und die Luftabwehr über Israel. Nun verlegt das US-Militär Tank- und Transportflugzeuge auf die Insel

 20.06.2025 Aktualisiert

Umfragen

Mehrheit der Amerikaner wollen keine US-Beteiligung am Krieg gegen Iran

Zugleich sehen die meisten US-Bürger die Gefahr, die vom Teheraner Regime ausgeht

 20.06.2025

Nahost

UN arbeiten an Krisenplänen für Iran-Flüchtlinge

Menschen fliehen im Iran vor den israelischen Angriffen auf ihr Regime und dessen Atomprogramm. Manche suchen außerhalb der Städte Zuflucht, andere verlassen das Land. Wie sich das UN-Flüchtlingshilfswerk darauf einstellt

 20.06.2025

Großbritannien

Palästina-Aktivisten auf Rollern in Militärbasis eingedrungen

Die Gruppe »Palestine Action« will dabei zwei Transportflugzeuge der britischen Luftwaffe beschädigt haben

 20.06.2025

Krieg gegen Iran

Irans Außenminister lehnt Verhandlungen ab

Drei europäische Außenminister wollen in Genf Gespräche mit ihrem iranischen Amtskollegen führen. Es geht um eine Deeskalation im Konflikt mit Israel. Doch aus Teheran kommen andere Töne

 20.06.2025

Umfrage

Ansehen Israels in Deutschland verschlechtert sich seit Hamas-Massakern

Nur noch 13 Prozent der Befragten halten den Krieg gegen die Terroristen der Hamas für angemessen

 20.06.2025