Ruhr-Uni Bochum

Forscher wollen Polizei für Umgang mit Antisemitismus wappnen

In der Ausbildung der Staatsbediensteten wird bislang kaum auf den Umgang mit Antisemitismus vorbereitet. Foto: imago images/Rupert Oberhäuser

Ein interdisziplinäres Forscherteam will Mitarbeiter im Schul- und Polizeidienst auf den Umgang mit Antisemitismus vorbereiten. Die Wissenschaftler entwickeln einen Lehrplan für die Ausbildung künftiger Polizisten und Lehrer, wie die Ruhr-Universität Bochum am Donnerstag mitteilte.

Darin soll es neben Wissen über Antisemitismus auch um Möglichkeiten der Intervention gehen. Das Projekt unter Leitung der Bochumer Geschichtsdidaktikerin Nicola Brauch wird ab Oktober für vier Jahre vom Bundesforschungsministerium gefördert.

In der Ausbildung der Staatsbediensteten werde bislang kaum auf den Umgang mit kritischen Vorfällen und Präventionsarbeit vorbereitet, erklärte Brauch. »Historisches Orientierungswissen bleibt träge, wenn es sich nicht mit Wissen über gegenwärtige Erscheinungsformen von Antisemitismus verbindet.«

Diese Verbindung scheine vielen Lehrkräften und Polizisten im Alltag schwer zu fallen. Das Projektteam werde daher neben einem Lehrplan auch ein Argumentationstraining für besagte Gruppen erarbeiten.

An dem Verbundprojekt »Empowering Police Officers and Teachers in Arguing Against Antisemitism« (EMPATHIA) nehmen laut Angaben unter anderem Experten aus Tübingen, Bielefeld und Berlin teil. Praxispartner des Projekts kommen aus der Zivilgesellschaft sowie aus der Polizei- und Lehrerbildung. kna

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