Berlin

Erneuter antisemitischer Angriff auf Neuköllner Kulturkneipe

Positioniert sich öffentlich gegen Antisemitismus: das Café »Bajszel« in der Emser Straße in Neukölln Foto: picture alliance/dpa

Die Neuköllner Kulturkneipe »Bajszel« in Berlin ist erneut Ziel eines mutmaßlich antisemitischen Angriffs gewesen. Wie die Berliner Polizei am Samstag mitteilte, soll ein 14-Jähriger am Freitagabend einen Pflasterstein in Richtung des Außenbereichs des Lokals in der Emser Straße geworfen haben. Vorher soll er Gäste des Lokals angepöbelt haben. Verletzt wurde niemand.

Auch die Schwester des mutmaßlichen Täters soll den Eigentümer antisemitisch beleidigt haben

Zuvor soll seine 18 Jahre alte Schwester bereits den Inhaber des Lokals antisemitisch beleidigt haben. Die Polizei stellte die Personalien der Geschwister fest. Gegenüber der Polizei gab die 18-Jährige an, die antisemitische Äußerung habe sich nicht an den Lokalinhaber gerichtet, sondern sei bei einem privaten Telefongespräch gefallen. Der 14-Jährige wurde nach Rücksprache mit dem Vater von der Polizei in die Obhut seiner Schwester gegeben. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Das »Bajszel« ist seit dem 7. Oktober 2023 wiederholt Ziel von israelfeindlichen und antisemitischen Angriffen. Hintergrund sind Veranstaltungen zum Nahost-Konflikt und zu Antisemitismus in dem Lokal. Unter anderem gab es einen Brandanschlag, zugeklebte Schlösser, Hamas-verherrlichende und israelfeindliche Schmierereien wie rote Hamas-Dreiecke sowie einen Steinwurf gegen eine Fensterscheibe. epd/ja

Jerusalem

Israel stuft diplomatische Beziehungen mit Brasilien herunter

Die Auseinandersetzung beider Länder über den Gazakrieg war bereits im vergangenen Jahr eskaliert. Der brasilianische Präsident hatte Israels Militäreinsatz in Gaza mit dem Holocaust verglichen

 26.08.2025

Antisemitismus

Europäische Unis sind Hotspots des Judenhasses

Ein neuer Bericht zeichnet ein dramatisches Bild der Lage an europäischen Hochschulen: Jüdische Studierende seien mit einem »Klima der Angst und Ausgrenzung« konfrontiert

von Michael Thaidigsmann  26.08.2025

Canberra

Australien weist iranischen Botschafter nach Angriffen aus

Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg weist Australien einen Botschafter aus: Der Iran soll antisemitische Attacken auf jüdische Einrichtungen im Land gesteuert haben

 26.08.2025

Washington

Donald Trump: Der Krieg in Gaza endet in zwei bis drei Wochen

Der US-Präsident spricht von einer ernsthaften »diplomatischen Initiative«, die derzeit laufe, um den fast zwei Jahre andauernden Konflikt zu beenden

 26.08.2025

Kundgebung

Botschaft warnt vor israelfeindlicher Großdemo in Frankfurt

Stadt, Polizei und Justiz müssten entschieden einschreiten, damit es »nicht erneut eine Judenjagd auf den Straßen Frankfurts« gibt

von Imanuel Marcus  26.08.2025

Brüssel

Kampagne gegen die Beauftragte

Linke Europaabgeordnete fordern die Entlassung der Antisemitismusbeauftragten der EU-Kommission. Aus den jüdischen Gemeinden kommt nun massiver Gegenwind

von Michael Thaidigsmann  25.08.2025

Oberammergau

»Judenfreund«: Regisseur Stückl beklagt Anfeindungen

Christian Stückl leitet die berühmten Passionsspiele in Oberbayern. Lange wurde er dafür gewürdigt, das Werk von judenfeindlichen Passagen befreit zu haben. Nun dreht sich der Wind

 25.08.2025

Osnabrück

Schriftsteller Leon de Winter irritiert über Ausladung von Festival

Die örtliche jüdische Gemeinde hatte seinen geplanten Auftritt kurzfristig gestrichen – Begründung: Der Autor habe in seiner Kolumne die AfD »verharmlost«

 26.08.2025 Aktualisiert

New York

Jüdische Krankenschwester verklagt Krankenhaus wegen Diskriminierung

Die Pflegerin wirft der Klinik vor, sie nach pro-israelischen Beiträgen in sozialen Medien schikaniert und finanziell bestraft zu haben

 25.08.2025