Einspruch

Eine Erfolgsgeschichte

Zentralratspräsident Josef Schuster Foto: Thomas Lohnes

In der Stadt Rehovot, südlich von Tel Aviv, stehen ein deutscher und ein israelischer Wissenschaftler im »Max Planck – Weizmann Labor für experimentelle Neuropsychiatrie« und diskutieren über ihre Forschungsergebnisse.

Ein Freiwilliger bringt im Kibbuz einem Mann das Frühstück. Der alte Mann mit der blauen Nummer auf dem Arm blickt den jungen Deutschen dankbar an und beginnt plötzlich zu erzählen.
Auf dem Rothschildboulevard in Tel Aviv flirten zwei junge israelische Soldaten mit deutschen Touristinnen.

Es sind wunderbare Geschichten, die sich über Deutschland und Israel erzählen lassen. Genau 50 Jahre ist es her, dass die beiden Staaten beschlossen, auch offiziell Beziehungen aufzunehmen. 1965 – nur 20 Jahre nach dem größten Menschheitsverbrechen in der Geschichte – begann eine Zusammenarbeit der Bundesrepublik und des jüdischen Staates, die eine wahre Erfolgsgeschichte wurde. Ja, es war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Der israelische Präsident Reuven Rivlin hat dies gerade mit seinem Staatsbesuch in Deutschland gewürdigt.

partnerschaften Es gibt heute mehr als 100 Partnerschaften zwischen deutschen und israelischen Städten. Insgesamt 700.000 israelische und deutsche Jugendliche haben bisher an Austauschprogrammen teilgenommen. 2013 besuchten mehr als 250.000 Deutsche das Land am Mittelmeer.

Gewiss, es gibt auch Entwicklungen im Verhältnis beider Staaten, die uns beunruhigen. Es wäre aber falsch, immer nur auf die Probleme zu schauen. Und es wäre auch ungerecht gegenüber den Tausenden Menschen in Deutschland, die in tiefer Solidarität und Freundschaft zu Israel stehen. Und es wäre ungerecht gegenüber den Tausenden Israelis, die ihre Hand zur Versöhnung ausgestreckt oder Deutschland sogar als ihren Lebensmittelpunkt ausgewählt haben.

Das deutsch-israelische Verhältnis ist eine Erfolgsgeschichte. Nach all dem, was vorher geschah, grenzt das an ein Wunder.

Essay

Die Genozid-Lüge

Wie die Hamas nach dem 7. Oktober vom Täter zum Opfer wurde – und Israel zur Verkörperung des Bösen schlechthin

von Stephan Lehnstaedt  18.09.2025 Aktualisiert

Yad Vashem

Holocaust-Bildungszentrum in Deutschland: Drei mögliche Standorte ausgewählt

In welchen Bundesländern könnte die Institution gebaut werden? Drei stehen auf der Liste

 18.09.2025

Gazakrieg

Trump: »Ich will, dass die Geiseln sofort freigelassen werden«

Beim Staatsbesuch des US-Präsidenten im Vereinigten Königreich ging es bei einer Pressekonferenz auch um den Gaza-Krieg. Dabei machte Donald Trump eine zentrale Forderung erneut deutlich

 18.09.2025

Initiative

Kampf gegen Judenhass: Bündnis fordert Taten von der Politik

Zahlreiche Persönlichkeiten und Organisationen beteiligen sich an einem Bündnis gegen Antisemitismus. Am Donnerstag traten sie mit einem Fünf-Punkte-Plan an die Öffentlichkeit

 18.09.2025

Antisemitismusverdacht

Ermittlung wegen Plakat »Juden haben hier Hausverbot« läuft

Ein antisemitischer Aushang in einem Flensburger Geschäft sorgt für Entsetzen. Politiker und Bürger reagieren deutlich. Die Staatsanwaltschaft schaltet sich ein

 18.09.2025

Washington D.C.

US-Gericht ordnet Abschiebung von Machmud Chalil an

Den israelfeindlichen Aktivisten würde die US-Regierung gern abschieben. Fehlende Angaben bei seiner Green Card könnten ihm zum Verhängnis werden

 18.09.2025

Meinung

Der erfundene »Völkermord«

Wer für einen Genozid verantwortlich ist, versorgt dessen angebliche Opfer nicht, warnt sie nicht vor Angriffen und richtet weder Fluchtrouten noch humanitäre Zonen ein

von Imanuel Marcus  18.09.2025

Nürnberg

Annäherung nach Streit um Menschenrechtspreis-Verleihung

Die Israelitische Kultusgemeinde hatte den diesjährigen Träger des Nürnberger Menschenrechtspreises nach Bekanntgabe des Juryvotums kritisiert. Nach Gesprächen gibt es nun offenbar eine Verständigung

 18.09.2025

Meinung

Vereinte Nationen: Alter Wein in neuen Schläuchen

Kommende Woche soll in New York eine Resolution zum Nahostkonflikt verabschiedet werden. Sie ist hochproblematisch. Deutschland sollte dagegen stimmen

von Jacques Abramowicz  18.09.2025