#WeRemember

Die Erinnerung wachhalten

Der Berliner Hauptbahnhof bei der Aktion 2021 Foto: Photo DB / AG Volker

Bundestag, Bundesrat, Landtage, Ministerien, Vereine – auch in diesem Jahr folgen zahlreiche Institutionen aus Politik und Zivilgesellschaft dem Aufruf von #WeRemember, der gemeinsamen Kampagne des Jüdischen Weltkongresses und der UNESCO. Die weltweite Gedenkaktion zum 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus anlässlich der Befreiung des früheren Vernichtungslagers Auschwitz, stößt weltweit auf ein großes Echo.

Für die diesjährige #WeRemember-Kampagne in Deutschland hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) die Schirmherrschaft übernommen.

Menschen auf der ganzen Welt lassen sich in diesem Zusammenhang mit einem Plakat mit der Aufschrift »We Remember« oder »I Remember« fotografieren veröffentlichen diese Fotos auf sozialen Plattformen wie Twitter, Instagram oder Facebook unter dem Hashtag #WeRemember. Zudem werden Gebäude mit dem Schriftzug #WeRemember angestrahlt.

BUNDESTAG So hat das Präsidium des Bundestages beschlossen, den Schriftzug #WeRemember vom 22. bis 27. Januar von jeweils 16 Uhr bis 7 Uhr auf die westliche Seite des Reichstagsgebäudes projizieren zu lassen. Auch der Bundesrat, das Auswärtige Amt, das Bundesministerium der Verteidigung sowie weitere Ministerien werden mit den Worten angestrahlt, ebenso der Berliner Hauptbahnhof.

In Berlin werden das Reichstagsgebäude, der Bundesrat und zahlreiche Ministerien illuminiert.

Die Beteiligung des Bundestages an der Gedenkkampagne #WeRemember stellt eine Ergänzung zu den jährlich im Bundestag stattfindenden Veranstaltungen zum 27. Januar dar. Bereits seit 1996 wird dieser Tag in der Bundesrepublik als Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus begangen. Die Regierungsparteien haben in ihrem Koalitionsvertrag vom Dezember 2021 zudem vereinbart, den Gedenktag aufwerten zu wollen.

KNESSETPRÄSIDENT Im Mittelpunkt des Gedenkens steht die Gedenkstunde im Plenarsaal des Deutschen Bundestages. In diesem Jahr wird die Gedenkrede von der Zeitzeugin Inge Auerbacher gehalten, die als junges Mädchen das Konzentrationslager Theresienstadt überlebte. Ebenfalls wird der Präsident der Knesset, Mickey Levy, das Wort ergreifen.

Bereits am Dienstag empfing Bundestagspräsidentin Bärbel Bas ihren israelischen Amtskollegen zu einem Gespräch. Zu Beginn des Treffens trug sich Levy in das Gästebuch des Bundestages ein. Für den frühen Nachmittag waren Statements beim Schriftzug #WeRemember vor dem Reichstagsgebäude geplant.

Ziel der Kampagne ist es, das Andenken der sechs Millionen jüdischen Opfer des Nationalsozialismus zu wahren und im Internet ein Zeichen gegen Antisemitismus und jede Form von Hass und Fremdenfeindlichkeit zu setzen. Zudem soll die Kampagne zur Aufklärung über den Holocaust beitragen und davor warnen, dass auch über soziale Medien Holocaustleugnung und Verschwörungsmythen verbreitet werden. Ferner findet die Aktion vor dem Hintergrund statt, dass die Zahl der Zeitzeugen, die über den Holocaust berichten können, zunehmend schwindet.

Lesen Sie mehr dazu in unserer nächsten Printausgabe.

Nahost

Islamisten übernehmen Kontrolle über Damaskus - Assad flieht

Seit mehr als 13 Jahren dauert der Bürgerkrieg in Syrien an. Nun geht es rasend schnell. Erst vor anderthalb Wochen starteten die Islamisten ihre Offensive - und scheinen ihr Ziel erreicht zu haben

 08.12.2024

Andreas Nachama

Gesine Schwan rechnet die Schoa gegen Israels Politik auf

Die SPD-Politikerin sollte die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit würdigen, doch ihre Rede geriet zur Anklage gegen Israel

von Rabbiner Andreas Nachama  07.12.2024

Debatte

Saarland verpflichtet alle Schüler zum Besuch von NS-Stätten

Eine Pflicht für Schüler zum Besuch von Gedenkstätten der NS-Zeit hat der saarländische Landtag auf den Weg gebracht. Künftig soll mindestens ein solcher Besuch in der Schullaufbahn stattfinden

von Matthias Jöran Berntsen  07.12.2024

Deutschland

Zentralratspräsident Josef Schuster: Halte AfD und BSW für gefährlich

Der Präsident des Zentralrats der Juden hat deutliche Worte für die AfD - aber auch für das BSW. Wie er auf die Neuwahlen im Februar blickt

von Leticia Witte  07.12.2024

Berlin

Bundesregierung teilt Völkermord-Vorwurf nicht

Eine »klare Absicht zur Ausrottung einer Volksgruppe« sei nicht erkennbar, heißt es

 06.12.2024

Vatikan

Jüdischer Weltkongress: Sorge über Papstwort zu Genozid

Mit seiner Forderung Genozid-Vorwürfe gegen Israel sorgfältig zu prüfen, hatte der Papst kürzlich für Kritik gesorgt. Eine Unterredung im Vatikan.

 06.12.2024

Australien

Anschlag auf Synagoge »völlig vorhersebare Entwicklung«

Die jüdische Gemeinde in Australien steht unter Schock. Auf die Synagoge in Melbourne wurde ein Anschlag verübt. Die Ermittlungen laufen

 06.12.2024

Berlin

Ron Prosor rechnet mit Amnesty International ab

Die Organisation verbreite in ihrem Israel-Bericht Narrative und Zahlen der Hamas, so der israelische Botschafter

von Imanuel Marcus  06.12.2024

Würzburg/Berlin

Zentralrat der Juden wirft Amnesty International Terrorrelativierung vor

Die »dämonisierende Verurteilung Israels« sprenge jeden Rahmen, kritisiert der Zentralratspräsident

 06.12.2024