Meinung

Der Rede Freiheit

Der Star in ihrem Kabinett – ein (inzwischen zurückgetretener) Schummel-Baron. Die Wahl in Hamburg – ein Desaster. Die arabische Welt – ein einziges Pulverfass. Und dann ruft auch noch Benjamin Netanjahu an und nörgelt rum, weil Deutschland sich im UN-Sicherheitsrat gegen Israels Siedlungspolitik ausgesprochen hat. Kein Wunder, dass der Kanzlerin der Geduldsfaden gerissen ist. Gereizt habe Angela Merkel auf die Vorhaltungen ihres israelischen Kollegen reagiert, wird berichtet. Und das will schon etwas heißen bei einer Politikerin, deren ostentative Nüchternheit Programm ist. Denn in den Augen der Regierungschefin läuft Jerusalem zunehmend Gefahr, sich von den Sorgen über die Zukunft lähmen zu lassen. Während Netanjahu befürchtet, die Umbrüche in der arabischen Welt könnten Islamismus und Israelfeindlichkeit befördern, sieht Merkel in den Freiheitsbestrebungen durchaus eine Chance für Frieden in Nahost. Deshalb müsse der Amtskollege endlich mehr Flexibilität an den Tag legen. Aber steht es einer deutschen Regierung überhaupt zu, einer israelischen Ratschläge zu erteilen? Ist das nicht ein klarer Widerspruch zur viel beschworenen Staatsräson? Nein, Merkel gehört fraglos zu Jerusalems zuverlässigsten Fürsprechern in der Welt. Und als enge Verbündete nimmt sie sich das Recht, Tacheles zu reden. In aller Freundschaft.

Berlin

Merz und Wegner nennen Lübcke-Statue geschmacklos

Auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) äußerte Unmut: Das Schicksal eines von einem Rechtsradikalen ermordeten Politiker zu instrumentalisieren, sei an Geschmacklosigkeit nicht zu überbieten

 04.12.2025

Bayern

Landtag wirbt für Yad Vashem-Außenstelle in München

Ein fraktionsübergreifenden Antrag – ohne Beteiligung der AfD - für eine Außenstelle der israelischen Gedenkstätte im Freistaat liegt vor

 04.12.2025

Ehrung

»Ahmad Mansour kämpft nicht gegen Symptome, sondern gegen Ursachen«

Der Islamismusexperte Ahmad Mansour wurde mit dem Hanns-Martin-Schleyer-Preis ausgezeichnet. Die Laudatio hielt Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Wir dokumentieren die Rede

von Josef Schuster  04.12.2025

Kulturbetrieb

»Wie lange will das politische Deutschland noch zusehen?«

Der Bundestagskulturausschuss hörte Experten zum Thema Antisemitismus an. Uneins war man sich vor allem bei der Frage, wie weit die Kunstfreiheit geht

von Michael Thaidigsmann  04.12.2025

Graz

Verharmlosung von NS-Verbrechen: Haft für Deutschen in Österreich

Lange Haftstrafe für einen Publizisten: Was steckt hinter dem Urteil, und wie stufen Extremismusforscher seine bereits eingestellte Zeitschrift ein?

 04.12.2025

Analyse

Der Kanzler in Israel: Antritt mit Spannung

Friedrich Merz besucht am Samstag Israel. Die Beziehungen beider Länder sind so strapaziert wie selten zuvor. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an die Reise des Bundeskanzlers

von Joshua Schultheis  04.12.2025

Preisvergabe

Charlotte Knobloch kritisiert Berichterstattung von Sophie von der Tann

Dass problematische Berichterstattung auch noch mit einem Preis ausgezeichnet werde, verschlage ihr die Sprache, sagt die Präsidentin der IKG München

 04.12.2025

USA

Netanjahu will trotz Mamdanis Warnung nach New York kommen

Der designierte Bürgermeister will Wege prüfen, den Haftbefehl des IStGH zu vollstrecken. Der israelische Regierungschef lässt sich davon nicht abschrecken

 04.12.2025

Verteidigung

Bundeswehr nimmt Raketenwehrsystem Arrow 3 in Betrieb

Deutschland baut als Reaktion auf die Bedrohung durch Russland die Luftverteidigung aus und hat ein System in Israel beschafft. Es soll feindliche Flugkörper schon in größter Höhe zerstören können

von Carsten Hoffmann  03.12.2025