Meinung

Den Terror beim Namen nennen

Seit ihrer Gründung 1982 führt die radikalislamische Hisbollah einen Terrorkrieg gegen Israel und den Westen. Erst wieder am 18. Juli tötete einer ihrer Selbstmordattentäter in der bulgarischen Stadt Burgas fünf israelische Touristen und einen bulgarischen Busfahrer. Bereits lange vor diesem Anschlag, den ein Großteil der deutschen Presse als Terror gegen Israel bezeichnete, hat der verlängerte Arm des iranischen Regimes Amerikaner und Europäer ermordet.

So verübte die Hisbollah, die von der Islamischen Republik Iran unterstützt wird, 1983 einen Anschlag auf die Botschaft der USA in Beirut mit 59 Toten. Nur ein Jahr später fielen ihr bei einer Anschlagserie in der libanesischen Hauptstadt 58 französische Fallschirmspringer und 241 US-Marines zum Opfer. Auch für das 1994 verübte Attentat auf ein jüdisches Zentrum im argentinischen Buenos Aires gilt die Hisbollah als verantwortlich: 300 Menschen wurden damals verletzt, 85 getötet.

Hisbollah Trotz dieser Fakten hat die aktuelle EU-Ratspräsidentin, Zyperns Außenministerin Erato Kozakou-Marcoullis, hat in der vergangenen Woche »das soziale Netzwerk« der Hisbollah gewürdigt. Israels Versuch, die Gruppe auf die Terrorliste der EU zu setzen, wie es die USA schon 2001 taten, lehnte die Politikerin ab. Es gebe »keine deutlichen Beweise, dass Hisbollah für terroristische Handlungen verantwortlich ist«. Trotz zahlreicher Hinweise aus amerikanischen und israelischen Sicherheitskreisen, dass die Hisbollah für den Anschlag in Bulgarien verantwortlich ist, behauptete jüngst auch der CDU-Politiker Ruprecht Polenz, immerhin Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, er erkenne keine Beteiligung des Irans oder der Hisbollah an dieser Mordtat.

Dass die politische Klasse in Deutschland – wenn überhaupt – nur derart zimperlich gegen die libanesische Terrororganisation vorzugehen bereit ist, geschieht auf Kosten der Sicherheit nicht nur der israelischen Bevölkerung, wie der Anschlag in Bulgarien beweist. Nach Angaben des Verfassungsschutzes sind derzeit 900 Mitglieder der Hisbollah in der Bundesrepublik aktiv. Es ist allerhöchste Zeit, dass Innenminister Hans-Peter Friedrich diese Gruppe verbietet. Von ihrer Wirkung und ihrem Antisemitismus ist die Hisbollah kaum vom Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) zu unterscheiden. Es geht um nicht weniger als die Sicherheit Deutschlands, Europas und Israels.

Der Autor ist Europakorrespondent der Jerusalem Post und wissenschaftlicher Mitarbeiter der »Foundation for Defense of Democracies«.

USA

Staatsanwaltschaft rollt den Fall Etan Patz neu auf

Der jüdische Junge Etan Patz verschwindet am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule. Jahre später wird er für tot erklärt

 26.11.2025

Buenos Aires

Milei will 2026 Botschaft in Jerusalem eröffnen

Israels Außenminister Sa’ar erklärte in der argentinischen Hauptstadt, »im April oder Mai« werde die Eröffnung erfolgen

 26.11.2025

Montréal

Air Canada prüft Beschwerde über Palästina-Anstecker in der Form Israels

Der Passagier Israel Ellis beschwert sich über das israelfeindliche Symbol an der Jacke einer Stewardess. Sie habe ihn zudem angeschrien, als sie seine Davidstern-Kette gesehen habe

 26.11.2025

Berlin

Friedrich Merz besucht Israel

Als Kanzler ist es sein erster Aufenthalt im jüdischen Staat. Die Beziehungen hatten zuletzt unter Druck gestanden

 25.11.2025

TV-Tipp

Ein äußerst untypischer Oligarch: Arte-Doku zeigt Lebensweg des Telegram-Gründers Pawel Durow

Der Dokumentarfilm »Telegram - Das dunkle Imperium von Pawel Durow« erzählt auf Arte und in der ARD-Mediathek die Geschichte der schwer fassbaren Messengerdienst-Plattform-Mischung und ihres Gründers Pawel Durow

von Christian Bartels  25.11.2025

Israel

Antisemitismus-Beauftragter wirft Sophie von der Tann Verharmlosung der Hamas-Massaker vor

Die ARD-Journalistin soll in einem Hintergrundgespräch gesagt haben, dass die Massaker vom 7. Oktober eine »Vorgeschichte« habe, die bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zurückreiche

 25.11.2025

Interview

»Weder die Verwaltung noch die Politik stehen an meiner Seite«

Stefan Hensel hat seinen Rücktritt als Antisemitismusbeauftragter Hamburgs angekündigt. Ein Gespräch über die Folgen des 7. Oktober, den Kampf gegen Windmühlen und kleine Gesten der Solidarität

von Joshua Schultheis  25.11.2025

Ramallah

Nach Hammer-Angriff auf Israeli - mutmaßlicher Täter getötet

Vor mehr als einem Jahr kam ein israelischer Wachmann im Westjordanland bei einem Angriff ums Leben. Seitdem haben israelische Sicherheitskräfte nach dem flüchtigen Täter gesucht

 25.11.2025

Orange Day

Palina Rojinski spricht über Gewalt in früherer Beziehung

Wie viele Frauen hat auch die Moderatorin einst in einer Beziehung Gewalt durch ihren Partner erfahren. Darüber spricht sie nun auf Instagram. Sie will anderen Mut machen, sich Hilfe zu holen

 25.11.2025