Einspruch

Den Mullahs entgegentreten

Arye Sharuz Shalicar Foto: Uwe Steinert

Schon lange vor dem direkten Zusammenprall mit der israelischen Armee am vergangenen Samstag hatte der Iran angefangen zu zündeln – mit der Gefahr eines Krieges. Er kann das, denn er hat sich zu einer führenden Regionalmacht entwickelt. Stark wurde das Mullahregime, weil es internationalen Terror förderte.

Seit Jahren warnt Israel, dass der Iran eine Gefahr für die Welt darstellt, nicht nur für die Region. Doch niemand hat sich bislang der iranischen Machtpolitik entgegengestellt: nicht die Amerikaner, deren Aktionen in den vergangenen 30 Jahren oft den Iranern in die Hände gespielt haben; nicht die Europäer, die den Iran trotz aller schrecklichen Nachrichten, die uns von dort erreichen, als Kulturhochburg wahrnehmen – weil sie wirtschaftliche Interessen verfolgen; nicht die Russen, die sich als Schutzmacht der schiitischen Achse etabliert haben; und sicherlich niemand der arabischen Nachbarn, denn die hätten, selbst wenn sie sich zusammentäten, keine Chance gegen die iranischen Sturmstaffeln, Verbündete und Milizen – die es in knapp einem Dutzend Länder des Nahen Ostens gibt.

terror Nicht umsonst investieren die Mullahs jährlich Milliarden in ihre Auslandsoperationen: Gründung von Zellen, deren Training, Ausrüstung, ideologische Unterweisung und Finanzierung. In diesem Netz befinden sich Libanesen, Syrer, Palästinenser, Jemeniten, Irakis, Afghanis, Pakistanis, aber auch Mitglieder etablierter Terrororganisationen wie Al-Qaida, Hisbollah, Hamas oder der Palästinensische Islamische Dschihad. Dieses Netz des Terrors, das die Islamische Republik gesponnen hat, reicht bis nach Europa, Afrika und Lateinamerika.

Tatsächlich ist Israel derzeit die einzige regionale Macht, vor der sich Teheran fürchtet. Falls der Iran seine Truppen und bezahlten Mördermilizen nicht ganz schnell aus Syrien abzieht, wird der Zusammenstoß vom Samstag nicht der letzte gewesen sein.

Der Autor ist Abteilungsleiter im israelischen Ministerium für Nachrichtendienste im Büro des Ministerpräsidenten.

Jerusalem

Israel stuft diplomatische Beziehungen mit Brasilien herunter

Die Auseinandersetzung beider Länder über den Gazakrieg war bereits im vergangenen Jahr eskaliert. Der brasilianische Präsident hatte Israels Militäreinsatz in Gaza mit dem Holocaust verglichen

 26.08.2025

Antisemitismus

Europäische Unis sind Hotspots des Judenhasses

Ein neuer Bericht zeichnet ein dramatisches Bild der Lage an europäischen Hochschulen: Jüdische Studierende seien mit einem »Klima der Angst und Ausgrenzung« konfrontiert

von Michael Thaidigsmann  26.08.2025

Canberra

Australien weist iranischen Botschafter nach Angriffen aus

Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg weist Australien einen Botschafter aus: Der Iran soll antisemitische Attacken auf jüdische Einrichtungen im Land gesteuert haben

 26.08.2025

Washington

Donald Trump: Der Krieg in Gaza endet in zwei bis drei Wochen

Der US-Präsident spricht von einer ernsthaften »diplomatischen Initiative«, die derzeit laufe, um den fast zwei Jahre andauernden Konflikt zu beenden

 26.08.2025

Kundgebung

Botschaft warnt vor israelfeindlicher Großdemo in Frankfurt

Stadt, Polizei und Justiz müssten entschieden einschreiten, damit es »nicht erneut eine Judenjagd auf den Straßen Frankfurts« gibt

von Imanuel Marcus  26.08.2025

Brüssel

Kampagne gegen die Beauftragte

Linke Europaabgeordnete fordern die Entlassung der Antisemitismusbeauftragten der EU-Kommission. Aus den jüdischen Gemeinden kommt nun massiver Gegenwind

von Michael Thaidigsmann  25.08.2025

Oberammergau

»Judenfreund«: Regisseur Stückl beklagt Anfeindungen

Christian Stückl leitet die berühmten Passionsspiele in Oberbayern. Lange wurde er dafür gewürdigt, das Werk von judenfeindlichen Passagen befreit zu haben. Nun dreht sich der Wind

 25.08.2025

Osnabrück

Schriftsteller Leon de Winter irritiert über Ausladung von Festival

Die örtliche jüdische Gemeinde hatte seinen geplanten Auftritt kurzfristig gestrichen – Begründung: Der Autor habe in seiner Kolumne die AfD »verharmlost«

 26.08.2025 Aktualisiert

New York

Jüdische Krankenschwester verklagt Krankenhaus wegen Diskriminierung

Die Pflegerin wirft der Klinik vor, sie nach pro-israelischen Beiträgen in sozialen Medien schikaniert und finanziell bestraft zu haben

 25.08.2025