Antisemitismus

»Das darf Europa nicht hinnehmen«

Zentralratspräsident Josef Schuster Foto: Thomas Lohnes/Zentralrat der Juden

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat mit Sorge auf die Ergebnisse der zweiten Umfrage der EU-Grundrechteagentur zu »Jüdischen Erfahrungen und Wahrnehmungen von Hasskriminalität, Diskriminierung und Antisemitismus« reagiert.

»Antisemitismus als Normalfall – das darf Europa als Kontinent der Aufklärung nicht hinnehmen. Die EU-Staaten müssen sich viel stärker als bisher im Kampf gegen Antisemitismus engagieren, um die Sicherheit jüdischen Lebens zu garantieren«, betonte Zentralratspräsident Schuster.

WERTE »Ich begrüße die in der vergangenen Woche vom Europäischen Rat verabschiedete Resolution gegen Antisemitismus. Sie ist ein weiterer wichtiger Schritt im Kampf gegen den Judenhass«, so Schuster weiter. »Denn Judenfeindschaft ist mit den europäischen Werten unvereinbar.«

Hintergrund von Josef Schusters Stellungnahme ist die neue Studie der EU-Grundrechteagentur, wonach ein Großteil der jüdischen Bevölkerung in der Europäischen Union das Gefühl hegt, dass der Antisemitismus in den vergangenen fünf Jahren deutlich zugenommen hat.

63 Prozent der Befragten aus zwölf Ländern gaben in der Erhebung der EU-Agentur für Grundrechte an, dass sich der Antisemitismus zuletzt deutlich verstärkt habe, 23 Prozent sprachen von einer leichten Verstärkung. 45 Prozent bezeichneten Antisemitismus als ein »sehr großes Problem«.

ANGRIFFE Die Befragten aus Deutschland antworteten bei diesen Fragen ähnlich wie der Durchschnitt aller Befragten. 40 Prozent der mehr als 16.000 Befragten machen sich laut Studie Sorgen, dass sie in den nächsten Monaten Opfer eines gewalttätigen Angriffs aufgrund ihrer Religion werden könnten.

Tatsächlich passiert ist das in den vergangenen zwölf Monaten dem Bericht zufolge zwei Prozent der Befragten. Aus der Erhebung geht hervor, dass die Schauplätze für Antisemitismus vor allem das Internet und die sozialen Medien sind.  ja/dpa

Berlin

Fischer über Antisemitismus: »Ich schäme mich für unser Land«

Israel könne sich Schwäche nicht erlauben, sagt der Ex-Außenminister

 03.12.2023

Krieg gegen den Terror

Großbritannien hilft Israel bei Suche nach Geiseln

Verteidigungsministerium will Überwachungsflüge über östlichem Mittelmeer durchführen

 03.12.2023

Berlin

Judenhass: Bildungsministerin schlägt Alarm

Universitäten dürfen nicht zu No-Go-Areas werden, warnt Bettina Stark-Watzinger

 02.12.2023

Nürnberg

Anrufe bei »Beratungsstelle Radikalisierung« verzehnfacht

Der Krieg gegen den Hamas-Terror hinterlässt spuren

 02.12.2023

Berlin

Polizeiwache am Alexanderplatz mit Hakenkreuzen beschmiert

Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts führt die weiteren Ermittlungen

 01.12.2023

Sicherheit

Islamexperte sieht erhöhte Gefahr für islamistische Anschläge

Seit dem 7. Oktober habe sich die Gefährdungslage deutlich verschärft, sagt Michael Kiefer

 01.12.2023

Palästinensischer Terror

»New York Times«: Israel lagen Angriffspläne der Hamas lange vor

Die Behörden hatten ein Dokument mit einem Gefechtsplan des Massakers vom 7. Oktober

 01.12.2023

Berlin

Baerbock: »Dieses Leid muss für alle endlich aufhören«

Bundesaußenministerin fordert internationale Anstrengung zur Fortsetzung der Feuerpause. Hamas müsse die Waffen niederlegen

 01.12.2023

Berlin

Bündnis plant Großdemo gegen Antisemitismus

Bundestagspräsidentin Bas (SPD) ruft alle Bürger auf, Gesicht zu zeigen – gegen Judenhass

 01.12.2023 Aktualisiert