Israel

Bundesregierung will keine Sanktionen gegen Smotrich und Ben-Gvir

Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) äußerte sich auf X. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Die Bundesregierung schließt sich Sanktionen einer Staatengruppe gegen zwei ultrarechte israelische Minister wegen radikaler Äußerungen gegen Palästinenser nicht an. Deutschland verhänge Sanktionen grundsätzlich im Rahmen der Europäischen Union, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin auf eine entsprechende Journalistenfrage. Dafür sei Einstimmigkeit nötig. »Die gestrige Entscheidung einiger unserer internationalen Partner haben wir natürlich zur Kenntnis genommen«, fügte er hinzu.

Lesen Sie auch

Großbritannien, Australien, Kanada, Neuseeland und Norwegen haben zwei ultrarechte israelische Minister wegen radikaler Äußerungen gegen Palästinenser im Westjordanland sanktioniert. Finanzminister Bezalel Smotrich und Polizeiminister Itamar Ben-Gvir hätten »zu extremistischer Gewalt und schwerwiegenden Verstößen gegen die palästinensischen Menschenrechte« aufgerufen, teilten die Außenminister der Staaten mit. Es geht teils um Einreiseverbote und das Einfrieren von Vermögenswerten. Die israelische Regierung reagierte »empört« auf die Maßnahmen.

Auswärtiges Amt für weitere Sanktionen gegen radikale Siedler

Deutschland setzte sich auf EU-Ebene für weitere Sanktionen gegen Akteure der radikalen Siedlerbewegung ein, fügte der Sprecher hinzu. Die Siedlerbewegung verstoße mit ihrem oft gewaltsamen Vorgehen nicht nur gegen das Menschenrecht, sondern treibe auch den völkerrechtswidrigen Siedlungsbau im Westjordanland. Dies untergrabe die Aussichten auf eine Zweistaatenlösung, bei der Israel und Palästinenser friedlich in eigenen Staaten nebeneinander leben könnten. dpa/ja

9. November

Erinnerung ohne Empathie ist leer

Wenn Deutschland am Sonntag der Pogromnacht gedenkt, darf Erinnerung nicht nur rückwärtsgewandt sein. Sie muss auch die Angst der Juden von heute im Blick haben

von Tobias Kühn  09.11.2025

Deutschland

Auschwitz-Komitee: Demokratie vor Attacken schützen

Das Internationale Auschwitz Komitee sieht mit Sorge einen Rechtsruck. Zum Jahrestag der Reichspogromnacht fordert es Solidarität mit den Schoa-Überlebenden

 09.11.2025

Berlin

Israels Botschafter: Linker Antisemitismus am gefährlichsten

Ron Prosor, israelischer Botschafter in Deutschland, differenziert zwischen linkem, rechtem und islamistischem Antisemitismus. Und erläutert, welchen er für den gefährlichsten hält

 09.11.2025

Urteil

Betätigungsverbot für israelfeindlichen Aktivisten war rechtswidrig

Ghassan Abu-Sittah, der der israelischen Armee vorwirft, vorsätzlich Kinder zu töten, hätte auf dem »Palästina-Kongress« sprechen dürfen

 08.11.2025

Meinung

Wieder ein Milliarden-Blankoscheck für Palästina?

Europa will den Wiederaufbau Gazas mit 1,6 Milliarden Euro fördern. Glaubt man in Brüssel wirklich, durch Scheckbuchdiplomatie etwas zum Besseren verändern zu können?

von Jacques Abramowicz  08.11.2025

Jerusalem

Bischof Azar bedauert Irritation durch »Völkermord«-Äußerung

Weil er in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« an den Palästinensern sprach, hat der palästinensische Bischof Azar für Empörung gesorgt. Nun bedauert er, dass seine Worte Irritation ausgelöst haben

von Christine Süß-Demuth  07.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten besetzen ZDF-Hauptstadtstudio

Die Polizei musste die Besetzung beenden

 07.11.2025

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

Berlin

Sarah Wedl-Wilson räumt Defizite bei Fördermittel-Vergabe ein

Wurden Gelder für Projekte gegen Antisemitismus rechtswidrig verteilt? Das werfen Grüne und Linke der Kultursenatorin vor. Nun äußert sie sich

 07.11.2025