Israel

Botschafter Seibert äußert sich ertsmals über Schicksal der Geiseln

Äußerte sich bei RTL auch zur Frage der Geiseln: Steffen Seibert Foto: picture alliance/dpa

Bei den Bemühungen um die Freilassung von Geiseln in der Hand der islamistischen Terrororganisation Hamas will die Bundesregierung nach Angaben des deutschen Botschafters in Israel, Steffen Seibert, alle diplomatischen Möglichkeiten nutzen.

Es sei wichtig, »dass wir diplomatisch alle Mittel, die Deutschland hat, nutzen, um mit denen zu sprechen, die vielleicht Einfluss auf die Hamas haben«, sagte Seibert im RTL/ntv-»Frühstart«. »Es ist bekannt, wer die sind. Mit all denen wird gesprochen«, sagte Seibert weiter. Die Forderung der Welt müsse heißen: »Lasst sie alle frei, ohne Bedingungen, jetzt.«

Die Hamas gehe wahrscheinlich davon aus, dass die Existenz der Geiseln in ihren Tunneln eine Art Versicherung sei, sagte Seibert weiter. Deutschland versuche, über alle Wege Nachrichten an die Hamas zu bringen. »Bisher ist der Erfolg nicht groß. Es ist aber auch nicht besonders hilfreich, wenn man darüber in der Öffentlichkeit viel redet.«

Laut Seibert ist eine niedrige zweistellige Zahl an deutschen Staatsbürgern unter den Geiseln, die die Hamas im Zuge ihres Terrorüberfalls am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppte. Die Familien hatten von 14 deutschen Geiseln gesprochen.

SELBSTVERTEIDIGUNG Zugleich verteidigte Seibert die Bodeneinsätze der israelischen Armee im Gazastreifen. »Israel ist in einer Situation, in der es gezwungen ist, seine Bevölkerung zu verteidigen.« Das Selbstverteidigungsrecht bedeute dabei auch, »dass Israel alles tun muss, um zu verhindern, dass so ein unvorstellbar grauenvoller Überfall je wieder passieren kann«. Das sei nicht nur mit Luftangriffen von außen zu machen.

Israel sage und beweise an vielen Stellen, dass es auf die Zivilbevölkerung in Gaza Rücksicht nehme, sagte Seibert. Es gebe aber »keinen Zweifel, es sterben Menschen im Gazastreifen, die keine Hamas-Kämpfer sind«. Die Bundesregierung schaue, was politisch und praktisch getan werden könne, um das Leid der Zivilbevölkerung zu mindern.

»Wir müssen mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen bekommen. Israel lässt da jetzt einiges zu, aber das reicht überhaupt noch nicht aus, um den humanitären Bedarf zu stillen.« dpa

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  01.12.2025 Aktualisiert

Kommentar

Schiedsgerichte sind nur ein erster Schritt

Am 1. Dezember startet die Schiedsgerichtsbarkeit NS-Raubkunst. Doch es braucht eine gesetzliche Regelung auch für Werke in Privatbesitz, meint unser Gastautor

von Rüdiger Mahlo  01.12.2025

Tel Aviv-Jaffa

Shimon-Peres-Preis wird erstmals in Israel verliehen

60 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel sind der Anlass: Zum ersten Mal wird der Shimon-Peres-Preis für gemeinsame demokratische Vorhaben in Israel feierlich übergeben

von Alexander Riedel  01.12.2025

Das Ausmalbuch "From the river to the sea" in einer Buchhandlung in Zürich.

München

Hugendubel streicht antisemitisches Kinderbuch aus Sortiment

»Sofort nach Kenntnisnahme über dessen Existenz« sei das Malbuch entfernt worden, heißt es aus dem Unternehmen

 01.12.2025

Berlin

Karoline Preisler bei Marsch gegen Antisemitismus

»Es ist ganz besonderer Marsch, weil Männer Frauen und Kinder, Menschen aus ganz Deutschland und darüber hinaus zusammengekommen sind«, sagt die Juristin und Politikerin

 01.12.2025

Potsdam

Anne Frank mit Kufiya: Jüdische Gemeinde fordert Ausstellungs-Stopp

Eine Ausstellung im Museum Fluxus+ will Ähnlichkeiten zwischen Palästinensern und Israelis aufzeigen. Doch die Darstellung zieht Kritik aus der Jüdischen Gemeinde und von Brandenburgs Antisemitismusbeauftragten auf sich

 01.12.2025

Interview

»Nach dem Waffenembargo gibt es einiges zu kitten«

CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter über den Antrittsbesuch des Bundeskanzlers in Israel, Siedlergewalt im Westjordanland und die Kooperation mit dem Mossad

von Joshua Schultheis  01.12.2025

Hamburg

So reagiert die Politik auf den Rücktritt Stefan Hensels

Wegen der vorzeitigen Amtsaufgabe des Antisemitismusbeauftragten macht die CDU dem rot-grünen Senat schwere Vorwürfe. Der Erste Bürgermeister lobt dagegen die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Beauftragten

von Joshua Schultheis  01.12.2025

Verteidigung

Deutschland stellt Arrow 3 in Dienst

Erstmals kommt das Raketenabwehrsystem außerhalb Israels zum Einsatz

 01.12.2025