Die Berliner SPD will sich dafür einsetzen, dass in der Hauptstadt eine zentrale Straße oder ein Platz nach der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer benannt wird. Damit solle ihr Lebenswerk sichtbar gewürdigt werden - gerade für kommende Generationen, teilte der SPD-Landesverband am Dienstag mit.
Friedländer sei unermüdlich in Schulen gegangen, um jungen Menschen zu vermitteln, wohin Ausgrenzung und Hass führten, so die SPD-Landesvorsitzende Nicola Böcker-Giannini. Die Botschaft der Holocaust-Überlebenden - »Seid Menschen!« - bleibe. »Diese Haltung verdient einen sichtbaren Ort in unserer Stadt«, so die Politikerin. SPD-Landeschef Martin Hikel sagte: »Margot Friedländer gehört zum moralischen Gedächtnis dieser Stadt.«
Friedländer war Anfang Mai im Alter von 103 Jahren in Berlin gestorben. Sie überlebte das Konzentrationslager Theresienstadt und damit als einzige ihrer direkten Familie die Schoah. Nach dem Zweiten Weltkrieg wanderte sie zunächst in die USA aus. Erst nach mehr als sechs Jahrzehnten in New York kehrte sie mit 88 Jahren in ihre Heimat Berlin zurück. Sie engagierte sich für Demokratie sowie gegen Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung. kna