Berlin

»Beitrag zu einer prosperierenden Zukunft«

Bundesminister Volker Wissing Foto: Detlef David Kauschke

Berlin

»Beitrag zu einer prosperierenden Zukunft«

Israelische Technologie-Unternehmen treffen deutsche Investoren bei der Konferenz »Restart IL Economy«

 29.02.2024 16:03 Uhr

Am Donnerstag trafen in Berlin Vertreter israelischer Technologie-Unternehmen und Start-ups mit in Deutschland ansässigen Investoren zusammen. Die Konferenz »Restart IL Economy« soll dazu beitragen, die nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 geschwächte israelische Wirtschaft wiederzubeleben. Nach Veranstalterangaben gehe es darum, »neue Investitionsmöglichkeiten in einem Umfeld der Unterstützung und Solidarität zu schaffen«. Ein vergleichbares Treffen fand bereits im November in London statt.

Zum Auftakt der Konferenz im Roten Rathaus sagte Digitalminister Volker Wissing (FDP), dass Deutschland stolz darauf sei, Israels wichtigster Wirtschaftspartner in der Europäischen Union zu sein. »Unsere Handelsbeziehungen zeugen von der Stärke und dem Potenzial unserer beiden Volkswirtschaften. Wir sehen unzählige Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen deutschen und israelischen Unternehmen, insbesondere in den Bereichen Technologie, erneuerbare Energien und Infrastruktur.«

Die Angriffe der Hamas auf Israel hätten nicht nur tiefe Narben im Leben der Menschen, sondern auch in der Wirtschaft hinterlassen, so Wissing weiter. »Die Herausforderungen, vor denen Israels Unternehmen derzeit stehen, sind immens. Dies gilt insbesondere für den Hightech-Sektor, der als Lebensnerv der israelischen Wirtschaft gilt.«

Neue Brücken

Er forderte die Vertreter israelischer und deutscher Unternehmen zu Mut und Visionen auf: »Ihre Innovation und Ihr Engagement können den entscheidenden Beitrag zu einer prosperierenden Zukunft leisten. Lassen Sie uns Hand in Hand arbeiten, um neue Brücken zu bauen, mit Investitionen, die sowohl unsere gemeinsamen Werte fördern als auch unseren beiden Nationen zugutekommen.«

Izhar ShayFoto: Detlef David Kauschke

Botschafter Ron Prosor warb bei der Konferenz für Israel als Start-up-Nation, als ein Land, das beste Innovationen hervorbringe. Er betonte, dass der 7. Oktober und seine Folgen deutlich gemacht hätten, wie stark und widerstandsfähig die israelische Gesellschaft ist. »Und deshalb glaube ich, dass wir in der Lage sein werden, uns neu zu erfinden und gestärkt und besser aus dieser Katastrophe hervorzugehen«, so Prosor, der den deutschen Konferenzteilnehmern die Empfehlung gab: »Investieren Sie jetzt in Israel.«

Präsentiert wurde bei der Konferenz die Initiative »Next October«, die vom israelischen Geschäftsmann und ehemaligen Minister und Knessetabgeordneten Izhar Shay initiiert wurde. Er hat seinen Sohn Yaron am ersten Tag des Krieges beim Terrorangriff auf den Kibbuz Kerem Shalom in unmittelbarer Nähe des Gazastreifens verloren.

Großartige Produkte

Izhar Shay berichtete, dass die Familie bereits in der siebentägigen Trauerzeit der Schiwa entschied, dafür zu sorgen, »dass jeder einzelnen Seele, die während des Krieges verloren ging, für immer gedacht wird«. Die Initiative »Next October« soll Trauer in Fortschritt umwandeln, indem über 1400 Start-ups gegründet werden, die an die Opfer erinnern. Gleichzeitig gelte es, großartige Produkte und Dienstleistungen zu schaffen, die zu einer besseren Welt beitragen sollen. Dies sei Ausdruck des israelischen Geistes: »Es geht um Widerstandsfähigkeit, Optimismus und Unternehmergeist.«

Bundesminister Volker Wissing zeigte sich beeindruckt von der Initiative, die zeige, wie das Gedenken in eine treibende Kraft für positive Veränderungen verwandelt werden könne: »Dieses Projekt ist nicht nur eine Hommage an Yaron und alle Regionen, sondern auch ein Wegweiser für künftige Generationen, um die Welt durch Gemeinschaft, Menschlichkeit, Technologie und Unternehmergeist zu einem besseren Ort zu machen.«

Andreas Jahn, Leiter Politik und Außenwirtschaft beim Mittelstandsverband BVMW, sagte anschließend unserer Zeitung, dass er sich ebenfalls von dieser Initiative und der Idee der Konferenz sehr angesprochen gefühlt habe: »Weil ich finde, es ist unsere Aufgabe, diese Brückenpfeiler der deutsch-israelischen Verständigung weiter mit Leben zu füllen und tatsächlich auch zu intensivieren.« Wirtschaftliche Verbindungen würden dies stärken und gleichzeitig das Signal aussenden, dass Deutschland fest an der Seite Israels steht. »Ich glaube, dass daraus etwas Dauerhaftes entstehen könne, was für beide Länder wichtig ist, um gemeinsam auch diese Situation zu nutzen, um neue Akzente zu setzen.« ddk

Doha

Krieg zwischen Israel und Iran: Wadephul will »Kompromiss« finden

Innerhalb der nächsten Woche müsse der ernsthafte Versuch unternommen werden, »die Spirale der Gewalt« zu unterbrechen, sagt der Bundesaußenminister

 15.06.2025

Berlin

Erneuter antisemitischer Angriff auf Neuköllner Kulturkneipe

14-Jähriger soll Pflasterstein geworfen haben. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt

 15.06.2025

Carsten Ovens

Israel verteidigt sich – und schützt die Region

Warum der Angriff auf iranische Atomanlagen notwendig war – und was Europa daraus lernen muss

von Carsten Ovens  15.06.2025

Krieg

Iran feuert neue Raketenwelle auf Israel ab: Mehrere Tote

Die Mullahs holen erneut zu einem Angriff auf den jüdischen Staat aus

 15.06.2025 Aktualisiert

Meinung

Nie wieder Opfer!

Israels Angriff auf Irans Atomanlagen war unausweichlich. Denn eine Konsequenz aus der jüdischen Geschichte lautet: Wenn es hart auf hart kommt, besser zuerst schlagen als zuerst und dann für immer geschlagen zu werden

von Michael Wolffsohn  14.06.2025

Thüringen

Verfassungsschutzchef warnt vor islamistischen Anschlägen gegen jüdische und israelische Einrichtungen

Kramer: Wir müssen davon ausgehen, dass die Hemmschwelle weiter sinken wird, auch gewalttätig zu werden

 13.06.2025

Gerhard Conrad

»Regime Change im Iran wäre noch wichtiger als die Zerstörung der Atomanlagen«

Der Ex-BND-Geiselunterhändler und Nahostexperte zum israelischen Militärschlag gegen den Iran und die Konsequenzen für den Nahen Osten

von Michael Thaidigsmann  13.06.2025

Gespräch

Beauftragter Klein: Kirche muss Antijudaismus aufarbeiten

Der deutsche Antisemitismusbeauftragte Felix Klein kritisiert die Heiligsprechung des Italieners Carlo Acutis. Ihm geht es um antijüdische Aspekte. Klein äußert sich auch zum christlich-jüdischen Dialog - und zum Papst

von Leticia Witte  13.06.2025

Schlag gegen Iran

Ein notwendiger Schritt

Israel hat alles Recht der Welt, sich gegen das iranische Atomprogramm zu wehren. Teheran darf niemals in den Besitz von Atomwaffen gelangen. Ein Kommentar von Philipp Peyman Engel

von Philipp Peyman Engel  13.06.2025