Köln

»BDS« auf Stolpersteine geschmiert

An zahlreichen Orten in Köln erinnern Stolpersteine an die Opfer der Schoa. Foto: imago images/Future Image

In Köln sind mehrere Stolpersteine beschmiert worden, die an die Opfer des Holocaust erinnern. Wie die Recherche-& Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) nun mitteilte, ging vergangene Woche eine Meldung ein, dass in der Innenstadt drei Stolpersteine mit den Buchstaben »BDS« beschmiert wurden. Die Kriminalinspektion Staatsschutz der Polizei Köln hat die Ermittlungen übernommen.

Auf einem auf Twitter verbreiteten Foto ist zu erkennen, dass die Steine vor einem Schuhgeschäft in der Ehrenstraße eingesetzt seien, berichtete der Nachrichtendienst »t-online«. Die Kölner Polizei teilte der Jüdischen Allgemeinen auf Anfrage mit, man sei von einer Zeugin am frühen Abend des 1. Mai informiert worden. Konkrete Täterhinweise lägen bislang nicht vor; die Buchstaben »BDS« könnten jedoch auf ein antiisraelisches Motiv hindeuten, so ein Polizeivertreter gegenüber dieser Zeitung.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Das Kürzel steht für »Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen«. Die BDS-Bewegung richtet sich gegen Israel und fordert einen allumfassenden Boykott des jüdischen Staates. In einem Entschließungsantrag im Mai 2019 stufte der Bundestag BDS als antisemitisch und israelfeindlich ein.

Anfang letzter Woche hatten die Antisemitismusbeauftragten von Bund und Ländern die Bewegung scharf kritisiert. Sie sei »ein zentraler Akteur des antiisraelischen Antisemitismus«, schrieben die Beauftragten in einer gemeinsamen Erklärung.

»Der Debatte um BDS und andere antisemitische Boykottkampagnen liegt häufig eine Auseinandersetzung um antisemitische Positionen zugrunde, die im Gewand einer ›Israel-Kritik‹ vorgetragen werden, dabei aber allzu oft weit über legitime Kritik an einer Regierung und deren Maßnahmen hinausgehen«, beklagten die Beauftragten in ihrer Erklärung. Dafür gebe es im öffentlichen Raum oft zu wenig Gegenrede. Sie bedauerten, dass »die öffentliche Diskussion in den letzten Monaten diesbezüglich von gewissen Verhärtungen und Verkürzungen geprägt« gewesen sei.

»Die anti-israelische BDS-Bewegung ist mit ein Wegbereiter einer neuen Welle des in Europa aufkommenden Antisemitismus, der immer aggressiver gegen hier lebende Juden verbal und auch tätlich ausgelebt wird«, erklärte auch der Präsident der Europäischen Rabbinerkonferenz, Pinchas Goldschmidt.

Damit schüre die BDS-Bewegung den Hass nicht nur gegen israelische Staatsbürger, sondern auch gegen Juden außerhalb Israels - jedoch seien »Europas Juden für die Kritik am Staat Israel die falsche Adresse«. Deswegen forderte Goldschmidt die Europäische Union und die europäischen Mitgliedsstaaten auf, die Bewegung zu verbieten. ja/dpa

Berlin

Margot Friedländer wird auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee beerdigt

Das nichtöffentliche Begräbnis ist für Donnerstag geplant

 12.05.2025

Sergey Lagodinsky

Israel ist für mich eine Prüfung

Anlässlich des 60. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland reflektiert der Europaabgeordnete sein ganz persönliches Verhältnis zum jüdischen Staat

von Sergey Lagodinsky  12.05.2025

Kulturpolitik

Kulturrat berät künftig zu Antisemitismus

Ziel sei es, Handlungssicherheit innerhalb des Kulturbereichs zu gewinnen

 12.05.2025

Berlin

Jüdische Verbände schließen sich zu internationaler Allianz zusammen

Sie nennen sich die »JE3«-Allianz - und wollen eine gemeinsame, starke jüdische Stimme in internationalen Debatten sein. Beteiligt sind drei Organisationen aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien

von Leticia Witte  12.05.2025

Berlin

Herzog: Freilassung der Geiseln ist »Schlüssel zu allem«

Der israelische Präsident reagierte in Bellevue auf die Kritik von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

 12.05.2025

Berlin

Spahn: »Die Linke müsste sich ändern, nicht die Union«

Die CDU lehnt koalitionsähnliche Kooperationen mit der Linken ab. Der Unionsfraktionschef sieht sich nach dem Parteitag der Partei in Chemnitz ein weites Mal bestätigt

 12.05.2025

Berlin

Shimon Stein: Deutschland muss sich klar positionieren

Der ehemalige Botschafter Israels in Deutschland, findet lobende Worte für den neuen deutschen Außenminister Wadepuhl. Er habe beim Besuch in Israel deutlich auf Punkte hingewiesen, an denen Uneinigkeit herrsche

 12.05.2025

Berlin

Präsident Herzog in Bellevue angekommen

Das israelische Staatsoberhaupt und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wollen noch an einem Treffen mit deutschen und israelischen Jugendlichen teilnehmen

 12.05.2025

Internationaler Strafgerichtshof

»Er benutzte nie ein Kondom«

Gegen den Chefankläger stehen Vorwürfe des sexuellem Missbrauchs einer Untergebenen im Raum, über die das »Wall Street Journal« nun ausführlich berichtet hat

 12.05.2025