Fußball

Bayern reist wieder nach Katar

Spieler vom Fußball-Bundesligisten FC Bayern München bei einem Training in Doha (Katar) im Januar 2018 Foto: dpa

Der deutsche Fußballmeister FC Bayern München wird in der Winterpause wieder ein Trainingslager in Katar abhalten. Der Wüstenstaat ist wegen seiner fehlenden Demokratie, seiner dauerhaften Unterstützung islamistisch-terroristischer Gruppen, seiner Nichtanerkennung Israels und wegen der im Land herrschenden Arbeitsbedingungen für ausländische Arbeiter an den Baustellen für die Fußball-WM 2022 breiter internationaler Kritik ausgesetzt.

Uli Hoeneß, Präsident des FC Bayern, bestätigte laut »Süddeutsche Zeitung«, dass die Profimannschaft des Klubs vom 4. bis zum 10. Januar in das Emirat reist. »Dort gibt es hervorragende Trainingsbedingungen«, sagte Hoeneß. Derzeit ist auch das Frauenteam der Bayern in Katar im Trainingslager, um sich auf die Rückrunde der Bundesliga vorzubereiten.

MILLIONEN Zu den Beziehungen zwischen dem FC Bayern und dem Emirat gehört auch, dass die Fluglinie Qatar Airways Ärmelsponsor der Profimannschaft ist. Dafür erhält der Klub mehr als zehn Millionen Euro pro Jahr, wie das WDR-Magazin Sport Inside berichtet. Nach Informationen der WDR-Rechercheure hat sich der FC Bayern im Winter 2016 sogar wegen seiner Geschäfte an das Bundeskanzleramt gewandt. Man habe wohl keine Auskünfte erhalten, sei aber an den Verein »Human Rights Watch« verwiesen worden. Nach Angaben von Sport Inside wird in internen Protokollen von einer »Gefahr für den Ruf« des Vereins gesprochen.

In internen Papieren
fürchtet der Klub
um seinen Ruf.

Kritik an der Katar-Connection wurde jüngst auch auf der Jahreshauptversammlung des Klubs geäußert. Ein Vereinsmitglied attackierte am vergangenen Freitag dort heftig das Präsidium und den Vorstand des Klubs und nahm dabei auch Bezug auf das Sponsoringgeschäft mit dem Emirat Katar. Hoeneß erklärte später, er lehne eine Diskussion auf diesem Niveau ab; konkret zum Katar-Geschäft äußerte er sich nicht.

Die Münchner »tz« zitiert einen FC-Bayern-Experten, der nach einem Gespräch mit Hoeneß dessen Standpunkt wiedergibt: »Er ist der Meinung, dort nicht hinzufahren, das zu boykottieren, würde an der Situation vor Ort nichts verbessern. Deswegen hält er es für den richtigen Weg, hinfahren und vor Ort die Dinge ansprechen.«

 

 

 

Berlin

Fanclub »Bundestags-Makkabäer« wird gegründet

Die Abgeordneten wollen ein Zeichen für Vielfalt und Respekt setzen

 04.12.2024

Nahost

Iran droht mit Austritt aus Atomwaffensperrvertrag

Die mögliche Reaktivierung alter UN-Sanktionen im Atomstreit sorgt für Diskussionen in Teheran. Nun greift die iranische Regierung zu einer deutlichen Drohung

 04.12.2024

Berlin

Gesine Schwan weist Kritik an Festrede zurück

Der Veranstalter habe gewusst, dass sie über die »Auseinandersetzung mit dem historischen und dem gegenwärtigen Gebrauch des Wortes Antisemitismus« sprechen würde

 04.12.2024

Paris/Riad

Frankreich plant Gipfel zur Zwei-Staaten-Lösung

Präsident Macron will Palästina »in einem nützlichen Moment« anerkennen

 04.12.2024

Terror

Mutmaßliches Hisbollah-Mitglied bei Hannover festgenommen

Der Vorwurf: Mitgliedschaft in ausländischer terroristischer Vereinigung

 04.12.2024

Berlin

Gesine Schwan sorgt mit Vortrag für Eklat

Während die SPD-Politikerin ihre Festrede zum 75. Jubiläum der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit hielt, verließen mehrere Zuhörer den Saal. Der Veranstalter distanziert sich von Schwan

von Stefan Meetschen  03.12.2024

«eXit»

Antisemitismus: Dutzende Autoren verlassen das frühere Twitter

Der Kurznachrichtendienst sei »toxisch« geworden, heißt es in einem offenen Abschiedsbrief

 03.12.2024

Washington D.C./Jerusalem

USA liefern Bomben nach Israel

Der Deal hat einen Wert von 680 Millionen Dollar (646 Mio. Euro).

 03.12.2024

Berlin

Bundestagsabgeordnete gründen Makkabi-Fanclub

Bei der offiziellen Auftaktveranstaltung zur Fanclub-Gründung am Mittwochmorgen im Bundestag wird auch der Präsident von Makkabi Deutschland, Alon Meyer, erwartet

von Stefan Meetschen  03.12.2024