SEK Frankfurt

Auflösung nach Bekanntwerden rechtsextremistischer Chats

Polizeibeamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) Frankfurt beim Schießtraining Foto: imago images/Michael Schick

Der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) löst das Spezialeinsatzkommando (SEK) des Frankfurter Polizeipräsidiums nach den bekannt gewordenen Vorfällen mit rechtsextremistischen Chats auf.

Zugleich beauftragte Beuth den westhessischen Polizeipräsidenten Stefan Müller mit einer Neustrukturierung der SEK-Kräfte in Frankfurt. Außerdem versprach er am Donnerstag in Wiesbaden ein entschiedenes Vorgehen, um eine neue Führungs- und Fehlerkultur in der hessischen Polizei zu etablieren.

ermittlungen Am Vortag hatte die Frankfurter Staatsanwaltschaft bekannt gegeben, dass gegen 18 aktive und zwei ehemalige Mitglieder des SEK Frankfurt ermittelt werde. 17 von ihnen wird vorgeworfen, in einer Chatgruppe untereinander volksverhetzende Äußerungen sowie nationalsozialistische Bilder ausgetauscht zu haben. Bei den übrigen drei Beschuldigten handelt es sich um Vorgesetzte, die trotz Kenntnis der Vorgänge nicht eingeschritten seien.

Von den 20 Betroffenen waren 18 Polizeibeamte noch bis Mittwoch im SEK eingesetzt, von den beiden anderen ist einer inzwischen im Ruhestand, der andere mittlerweile an der für die Polizeiausbildung zuständigen Hessischen Polizeiakademie tätig. Allen Beschuldigten wurde die Ausübung des Polizeidiensts vorläufig untersagt. Neben den strafrechtlichen wurden auch disziplinarische Ermittlungen gegen sie eingeleitet.

Innenminister Beuth nannte das Verhalten der SEK-Angehörigen völlig inakzeptabel und sagte, es lasse auf eine »abgestumpfte, diskriminierende Haltung« und zum Teil rechtsextremistische Gesinnung schließen. Sie hätten damit dem Ansehen der hessischen Polizei geschadet – ebenso wie ihre Vorgesetzen durch gezieltes Wegschauen.

neustrukturierung Es werde daher ein Expertenstab unter Leitung Müllers eingerichtet, der in den nächsten Wochen und Monaten eine völlige Neustrukturierung dieser Polizeieinheiten erarbeiten soll.

Beuth äußert sich überzeugt, dass trotz der Auflösung des SEK Frankfurt die Sicherheit gewährleistet bleibe. Die notwendigen Aufgaben sollen in der Zwischenzeit sowohl Frankfurter Polizeibeamte als auch das andere Spezialeinsatzkommando im nordhessischen Kassel übernehmen. Zudem gebe es eine funktionierende länderübergreifende Zusammenarbeit von SEK-Kräften. epd

Deutschland

Bildungszentrum von Yad Vashem soll Leerstelle füllen

Das in Deutschland geplante Bildungszentrum der Gedenkstätte Yad Vashem soll ein größeres Bild in den Dialog der Erinnerungskultur bringen

 31.12.2025

Rohstoffe

Wandel durch Handel

Der Erdgasdeal zwischen Israel und Ägypten hat auch eine sicherheitspolitische Dimension

von Sabine Brandes  31.12.2025

Arlington (Virginia)

USA genehmigen Milliardenauftrag: Neue F-15-Kampfjets für Israel

Der Vertrag umfasst die Entwicklung, Integration, Erprobung, Produktion und Lieferung von zunächst 25 neuen Maschinen

 30.12.2025

Terror

Warum?

Die nichtjüdische Deutsche Carolin Bohl wurde am 7. Oktober 2023 von der Hamas brutal ermordet. Hier nimmt ihre Mutter Abschied von der geliebten Tochter

von Sonja Bohl-Dencker  30.12.2025

Einspruch

Solidarität mit Somaliland

Sabine Brandes findet Israels Anerkennung der Demokratie am Horn von Afrika nicht nur verblüffend, sondern erfrischend

von Sabine Brandes  30.12.2025

Meinung

Für mich heißt Neujahr Nowy God

Das Neujahrsfest hat mit dem Judentum eigentlich nichts zu tun. Trotzdem habe ich warme Erinnerungen an diesen Feiertag

von Jan Feldmann  30.12.2025

London

Vorwurf gegen Facebook: Beiträge feiern Mord an Juden und bleiben online

»Die Beiträge, die den Anschlag von Bondi feiern, sind schlicht widerwärtig«, sagt Dave Rich von der jüdischen Organisation CST in England

 30.12.2025

Berlin

Tagung »Digitale Horizonte«: Wie sich Erinnerungskultur im digitalen Zeitalter wandelt

Wie verändert die Digitalisierung das kollektive Erinnern? Welche Chancen eröffnen neue Technologien – und wo liegen ihre Grenzen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Konferenz

 30.12.2025

Deutschland

Shahak Shapira »superverbittert« über Antisemitismus

Shahak Shapira spricht offen über seinen Frust angesichts von Antisemitismus in Deutschland – und wie er mit politischer Comedy darauf reagiert

 29.12.2025