Meinung

Auf der Hut sein

Vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) wird in den nächsten Monaten eine Grundsatzentscheidung erwartet. Es geht darum, inwieweit Arbeitgeber beispielsweise über die Kopfbedeckung ihrer Mitarbeiter entscheiden dürfen. Die zuständige Generalstaatsanwältin stellte bereits klar, dass ihres Erachtens etwa ein Kopftuch als religiöses Symbol verboten werden darf.

Die heutige europäische Gesellschaft besteht aus vielen unterschiedlichen Kulturen und Ethnien. Ein offener Umgang mit den Menschen ist die Basis einer erfolgreichen Integration in eine demokratische Gesellschaft. Ein friedliches Zusammenleben setzt voraus, dass man die Kultur und Tradition eines anderen respektiert. Es sollte also einem Mitarbeiter in einem Büro, einer Kanzlei oder einem Restaurant erlaubt sein, seine Tradition auszuleben. Einen Eingriff in die Religionsfreiheit der einzelnen Personen darf es nur in sehr eng gesteckten Grenzen geben.

besorgnis Die vergangenen Jahre waren in Deutschland geprägt von den Diskussionen über Beschneidung, wachsenden Antisemitismus und einen Wandel der Gesellschaft, der gerade von der jüdischen Gemeinschaft mit Besorgnis wahrgenommen wird. Dass in Deutschland bei einem Bewerbungsgespräch das Tragen einer Kippa zum Ausschlusskriterium für die Anstellung werden könnte, kann und möchte ich mir nicht vorstellen.

Es ist eine europäische Herausforderung, den Integrationsprozess offen zu gestalten und den Menschen eine Perspektive zu bieten. Ein Angriff auf die Tradition kann nur das Gegenteil bewirken und Menschen an den Rand der Gesellschaft drängen. Ich bin als Jugendlicher vor dieser versteckten Diskriminierung mit meiner Familie weggegangen und fühlte mich sicher, als traditionsbewusster Jude in Deutschland leben zu können.

Die deutschen Gerichte haben sich bis jetzt im Regelfall auf die Seite der Arbeitnehmer gestellt und das Tragen von Kopftüchern und anderen religiösen Symbolen am Arbeitsplatz erlaubt. Es bleibt abzuwarten, ob die Entscheidung des EuGH eine Tür öffnen wird, die man nicht so leicht wieder schließen kann.

Der Autor ist Vorstand der Kahal Adass Jisroel in Berlin.

Teheran

Iran schießt mit russischer Hilfe drei Satelliten ins All

Im Mullah-Staat machen Gerüchte über einen möglichen neuen Militärkonflikt mit Israel die Runde. Mit Raumfahrtprojekten will das Land Stärke demonstrieren

 28.12.2025

Berlin

Mehr Demonstrationen mit Nahost-Bezug

Auf den Straßen der Hauptstadt ist 2025 weniger demonstriert worden, die Kundgebungen mit Bezug zum Nahen Osten haben jedoch zugenommen

 28.12.2025

Berlin

»Jeder sollte sich überlegen, ob er mit dem Teufel ins Bett geht«

Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, hält Koalitionen mit der AfD auf Länderebene für gefährlich

 27.12.2025

Genua

Italien geht gegen mutmaßliches Hamas-Netzwerk vor

Die Ermittler decken ein Netzwerk zur Unterstützung der islamistischen Terrororganisation auf

 27.12.2025

Berlin

Wadephul: Keine deutsche Beteiligung an Gaza-Stabilisierungstruppe

Er sei dafür, »dass Deutschland eine vermittelnde Rolle einnimmt, um der Sicherheit Israels Rechnung zu tragen«, so der Außenminister

 26.12.2025

Istanbul

Türkei nimmt 115 mutmaßliche IS-Mitglieder fest

Die Verdächtigen sollen Anschläge während der Weihnachts- und Neujahrszeit geplant haben

 25.12.2025

Australien

Mann solidarisiert sich mit Sydney-Attentätern – Festnahme

Bei dem Verdächtigen wurden Einkaufslisten für den Bau einer Bombe und Munition gefunden. Es erging bereits Anklage

 24.12.2025

Washington

US-Regierung nimmt deutsche Organisation HateAid ins Visier

Die beiden Leiterinnen wurden wegen angeblicher Zensur amerikanischer Online-Plattformen mit Einreiseverboten belegt. Die Bundesregierung protestiert

 24.12.2025

Großbritannien

Israelfeindlicher Protest: Greta Thunberg festgenommen

In London treffen sich Mitglieder der verbotenen Gruppe Palestine Action zu einer Protestaktion. Auch die schwedische Aktivistin ist dabei. Die Polizei schreitet ein

 23.12.2025